
Dass Dinge asozial sind (also wörtlich abseits sozialer Dimensionen), folgt zweifelsfrei aus ihrer Definition als den sozialen Wesen sprichwörtlich gegenüber stehende materielle „Gegen-Ständlichkeit”. Die Behauptung ist andererseits absurd, weil Soziales sich, entwicklungsgeschichtlich gesehen, überhaupt erst aus dem Umgang mit Gegenständlichem konstituiert. Paradoxien wie diese fordern die Psychologie heraus, die Erfahrungen der Menschen mit der materiellen Welt zu sichten und die Spiel- und Wirkräume im Umgang mit bestimmten Gegenständen der Lebenswelt empirisch zu erforschen. Dabei kommen außer SchriftstellerInnen, PhilosophInnen, PsychologInnen und zahlreichen InterviewpartnerInnen auch Holzspulen, Knöpfe, Uhrketten, Plastiktüten, E-Books und Möbel zur Sprache.
Herbert Fitzek ist Professor für Wirtschafts- und Kulturpsychologie und Prorektor für Forschung an der BSP Business School Berlin Potsdam. Seine Lehr- und Forschungsgebiete umfassen u. a. die Kulturpsychologie und Alltagsästhetik, Gestalt- und Wirtschaftspsychologie sowie die Wissenschaftstheorie und Methodenlehre. Er ist Autor zahlreicher Bücher und Artikel. Sein aktuelles Buch Zum Stand der Dinge (2015, mit Andreas Marlovits) zeigt, wie Beobachtungen des menschlichen Umgangs mit den Gegenständen, ihres Vorhandenseins in Räumen, zu prognostizierbarem Verhalten führen können.
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