Entwurfsbearbeitung: Ihna Kalb, Ben Weiser
Wintersemester 2016/2017 , Master Architektur und Urbanistik
Der Frankfurter Wohnungsmarkt, der bereits jetzt seinen bestehenden Bedarf nach neuem Wohnraum kaum decken kann, stößt durch das aktuelle Brexitabkommen und dem damit erwarteten Zuzug tausender Banker aus London an seine Grenzen. Während in den vergangenen Jahren eine Expansion ins Umland die Lösung schien und Frankfurt zu einer Pendlermetropole wurde, erhalten innerstädtische Flächen für die Entwicklung hochverdichteter Stadtquartiere mit einer hohen Lebensqualität eine immer größere Aufmerksamkeit.
Ausgehend von diesen aktuellen Entwicklungen wird für das Grundstück am Ostbahnhof, an der Grenze zwischen Wohngebiet und Industriehafen ein neues Stadtquartier geplant. Eine große Qualität dieses Standortes bildet die direkte Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr durch den Kreuzungspunkt von S, U, Regionalbahn und Fernverkehr. Durch den zusätzlichen Ausbau von Fahrradwegen auf dem geplanten Grünzug, der den nahegelegenen Ostpark mit dem Mainufer verbindet, wird eine hervorragende öffentliche Verkehrsanbindung hergestellt. Diese lässt es zu, den individuellen Autoverkehr auf zukunftsoriertierte CarSharing Stationen zu bregrenzen. All diese Infrastrukturen kommen in dem neu geplanten „Mobilitätszentrum“ zusammen, welches so zum Verkehrsknotenpunkt wird. Dieses platziert sich an der bestehenden Unterführung, es entsteht ein städtischer Platz und die Verbindung der beiden Grundstücksseiten wird so gekennzeichnet. Neben dieser hochfrequentierten Zone schafft die Wohnbebauung einen seperaten Platz, der durch verschiedene öffentliche Nutzungen eine hohe Aufenthaltsqualität bietet. Das Bindeglied zwischen dem vorbeilaufenden Grünzug und diesem Stadthof bildet die Stadtterrassase auf Ebene +1. Auch dort ergeben sich durch zahlreiche Gastronomienutzungen attraktive Orte zum Verweilen. Es entsteht eine hohe Aufenthaltsqualität für Anwohner und ein Anziehungsort für sämtliche Menschen der Stadt. Diese öffentlichen Räume sind optimal auf die hohe Wohndichte ausgelegt. Während die Bebauung nördlich der Bahngleise ein hohes Maß an Öffentlichkeit aufweist, präsentiert sich die südliche Grundstücksseite deutlich ruhiger und privater. Dieser Unterschied wird auch in der Typologie der Gebäude ablesbar. Die Wohnnutzung erhält die seitens der Stadt Frankfurt gewünschte soziale Mischung und lässt zusammen mit der hohen Nutzungsvielfalt ein heterogenes Viertel entstehen.
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