No Stutter

Entwurfsbearbeitung: Manès Marian Schäffer

Wintersemester 2020/21, Master Architektur 

Die missglückte Prachtstraße soll zur prächtigen Stadtstraße entwickelt werden - Diese wird durch kontrastierende Maßstäbe und differenzierte Stadträume geprägt sein. So entstehen gefasste Räume, die dem Maxim der verdichteten Großstadt Rechnung tragen und die „Dichtelücke“ zwischen Südvorstadt und Reudnitz, sowie dem Friedensparkt und dem neuen Grünzug schließen soll. Das Prinzip (gelockerter) Blockrand und die hohe, in Bauabschnitten projektierte Nachverdichtung schaffen qualitative, resiliente und nachhaltige Strukturen. Unmittelbar an zwei große Parks angrenzend und mit qualitätvollen, halböffentlichen Räumen (Quartiersgärten) in den Zwischenräumen, entwickelt sich das Planungsgebiet so zu einem attraktiven, infrastrukturell sehr günstig vernetzten Stadtquartier mit viel Grün und einer hohen Nutzervielfalt. Der Entwurf soll maßgeblich die Verbindung zu den umgebenden Quartieren herstellen und verstärken, daher sind mehrere Straßenachsen aus dem Bereich der Südvorstadt in das Planungsgebiet weitergeführt. Anfangs- und Endpunkt der Straßenachse, sowie die dominanten Gebäude am Platz der Quartiersmitte sollen architektonisch zusammengebunden sein und den Charakter des Stadtabschnitts stärken. Die geplante (Wohn-)Neubebauung soll dem Motto baulicher Diversität folgen und möglichst von vielen Architekten gestaltet werden. (Kontrast zu den Plattenbauten) Ein leichter Versprung in Höhe und Bauflucht, Materialität und Form kann und soll die lange und gerade Straßenflucht im Maßstab schärfen. Die Neubauten sollten zu ca. zwei Dritteln ein begrüntes Flachdach mit partiellen Dachterrassen erhalten, der Rest der Neu-Bebauung kann mit geneigten Dächern ausgeführt werden. Die Dachflächen der Plattenbauten sollen großteils mit Photovoltaik ausgestattet werden. Das Dach des Multifunktionsgebäudes am Platz der Quartiersmitte soll ein besonderer öffentlicher Raum mit Sport- und Spielmöglichkeiten werden. Der aktive und ruhende Autoverkehr soll wie projektiert stark eingeschränkt werden. Die 10% der jetzt vorhandenen Stellplätze sollen im Rückraum, in der Quartiersmitte (Quartiersgarage & MobilityHub, CarSharing) sowie in Tiefgaragen unter der Neubebauung angelegt werden. Die Straßenbahn soll auf die Str. des 18. Oktober verlegt werden, sie stärkt den Charakter einer großstädtischen Straße und kann dort vor allem in der Quartiersmitte zu einem wichtigen Verkehrsknotenpunkt beitragen. Die Quartiersgärten stellen die halböffentliche Mittelzone des Planungsgebietes dar, die sich im Wesentlichen um die von Neubauten eingerahmten Plattenbauten erstreckt. Eine diversifizierte Nutzung aus privaten und gemeinschaftlich bewirtschafteten Gärten ist dort anzustreben. Neben kleineren Ackerflächen und Obstwiesen entstehen in dieser Zone auch Spielplätze und Gemeinschaftsflächen. In kleineren, dezentralen „Schuppen“ sind Gartengeräte, Fahrräder und Müllsammelstellen untergebracht. Im Rückraum dominiert angrenzend der freigehaltene Park, der sich als grünes Rückgrat das gesamte Planungsgebiet entlang erstreckt. Dieser erfüllt neben der Wirkung als Naherholungsgebiet auch wichtige stadtklimatische Funktionen (Kaltluftschneise).