Entwurfsbearbeitung: Lea Koch, Julia Simon
Wintersemester, Master Architektur und Urbanistik
Die städtebauliche Planung für das Wohnungsbaugebiet im Lutherviertel basiert auf den kontextuellen Themen „angrenzende Grünräume“ und „Blockrand“, erweitert durch „Nachbarschaft“ und „Dichte“. Ziel ist zum einen die Herausarbeitung der prägnanten Situation der Hafenbahn- trasse, gekennzeichnet durch die enge Torsituation an der Ecke Merseburgerstr./Huttenstr. und zum anderen die Erneuerung der Blockrand- struktur und deren Durchwegung sowie die Einbindung des Rewe Markts und des Autohauses in eine moderne Stadtstruktur.
Der Entwurf ergänzt in seiner Form die großräumliche städtebauliche Figur des Lutherviertels, welche durch Blockrandstrukturen geprägt ist. Dabei wird deren Körnung aufgegriffen und im Planungsgebiet fortgeführt. Um die Verbindung zu den angrenzenden Quartieren auszubauen, werden bestehende Wegstrukturen übernommen und verstärkt.
Innerhalb des Planungsgebiets gliedert sich der Entwurf in drei Typologien. Die Blockrandstruktur des Bestands bildet die äußere Zone des neuen Quartiers, welche sinnvoll um weitere Gebäude fortgeführt wird. Die Schließung des Blockrandes an der Merseburgerstraße schützt den Innenbereich des Quartiers vor einer zu hohen Lärmbelästigung. Ergänzt wird diese Struktur durch die vier großen Blöcke im Inneren des Viertels, die sowohl aus vier- als auch fünfgeschossigen Gebäuden bestehen. Eine Punktstruktur aus zweigeschossigen gewerblich genutzten Gebäuden bildet eine Filterzone zwischen dem Bestand und den Neubauten.
Die neue Bebauung wertet die Umgebung auf und schafft durch eine Vielfalt unterschiedlicher Begegnungssituationen und Wegräume ein differenziertes, aneignungsfähiges Wohnumfeld. Die zentrale Fahrradtrasse bildet das interne soziale Rückgrat des Quartiers. Die Sequenz von Torsituationen, dem halböffentlichen Innenhof und dem öffentlichen Quartierspark bildet den Rhythmus des neuen Wohnviertels.
Diese Planung beinhaltet Wohnungstypen die Familien, Älteren ebenso wie Pendlern und Werkstudenten das Wohnen an der Hafenbahntrasse innerhalb einer Nachbarschaft bieten. 12 Townhäuser fügen sich ebenfalls in die Struktur der neuen Blöcke ein und bieten so die Möglichkeit des Eigenheims in der Innenstadt. Das Erdgeschoss der Mehrfamilienhäuser steht entweder als Gewerbeeinheit zur Verfügung oder kann als Wohnen im Hochparterre genutzt werden.
In Halle stellt sich die Frage: „Wie baut man eine Stadt weiter, die erst seit wenigen Jahren wieder einen Zuwachs in der Gesellschaft ver- zeichnet?“ Daher ist die Bebauung des Quartiers in 2 Phasen angedacht. Im ersten Schritt wird das Quartier nördlich der Hafenbahntrasse ergänzt. In diesem Zuge wird der Rewe-Markt in ein Gebäude mit Mehrfachnutzung umziehen. Dieser Hybridbau beinhaltet den vergrößerten Rewe-Markt und bietet zusätzlich Raum für Wohneinheiten. Im Untergeschoss bietet eine Tiefgarage sowohl Stellplätze für die Rewe-Kunde, als auch für die Bewohner des Quartiers.
Das Autohaus erhält in der ersten Phase einen neuen Standort an der Merseburgerstraße. Dieses Gebäude enthält eine Werkstatt im Erdge- schoss, sowie Verwaltung und Verkaufsfläche in den darüberliegenden Geschossen. Die Fassade zur Straße ist als gläserner Vorhang gedacht, sodass die Autos in den einzelnen Geschossen gut zur Geltung kommen. Die Deckenhöhe ist so gewählt, dass die Geschosse zu einem späteren Zeitpunkt problemlos in Wohneinheiten umgeplant werden könnten. In der zweiten Phase zieht das Autohaus endgültig an die Merseburger- straße und ermöglicht so weitere Grundstücksflächen für Wohngebäude.
GRZ: 0,34
GFZ: 1,37
BGF: 82.590m2
Stellplatzschlüssel 0,7
Anzahl der Wohnungen 270
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