Die Bauhaus-Universität Weimar und die politische Geschichte hinter ihrem Städtebau

Projekt

Prof. Dr. Max Welch Guerra
Note - 8 LP/12 SWS

Mit Planungswissenschaften Landespolitik bewerten.
Hochschulen als Instrumente räumlicher Entwicklung

Wie lassen sich langfristige räumliche Veränderungen beurteilen? Wie können wir öffentliche Entwicklungsprogramme evaluieren? Viel zu selten werden solche Fragen gestellt, auch in der Bundesrepublik, dabei gehören sie zu den Kernaufgaben der öffentlichen Planung. 

30 Jahre nach der Bildung des Freistaats Thüringen werfen wir einen Blick zurück und rekonstruieren die Real- und Ideengeschichte eines Politikfeldes, das sehr viel mit uns selbst zu tun hat: Die Hochschulpolitik. Darüber wurde und wird kaum zusammenhängend diskutiert, der Ausbau der Hochschulen und Universitäten seit 1990 ist jedoch beachtlich, folgenreiche Standortentscheidungen sind evident. Aber wie steht es mit dem landesweiten wissenschaftlichen Profil, das dabei entstand? Wie verhält sich dieses zu den Defiziten und Entwicklungsmöglichkeiten des Freistaats und zu den dringenden Problemen der globalen Entwicklung? 

Wir fragen nach so unterschiedlichen Faktoren wie etwa der Abhängigkeit der Landes- von der Bundespolitik, nach dem Nebeneinander von Hochschul- und Wirtschaftspolitik, aber auch nach dem Eigensinn der Hochschulen und einzelner Städte. Die entstandene Konfiguration lässt sich teilweise gut erfassen, etwa räumlich und finanziell, denn wir haben es mit sichtbarem Städtebau und nachprüfbaren öffentlichen Investitionen zu tun. Schwieriger wird es, wenn wir uns mit indirekten Effekten der Existenz von Fachhochschulen und Universitäten beschäftigen. Fachpolitische Bewertungskriterien müssen diskutiert werde, Zielkonflikte beachtet, allgemeinere Entwicklungslinien mit konkreten Maßnahmen zusammen gedacht werden. 

Unser Abschlussbericht muss für die Öffentlichkeit in Thüringen inhaltlich nachvollziehbar und aufschlussreich sein. Er soll aber auch das bisher im Land kaum sichtbare Handlungsfeld Hochschulpolitik sichtbar machen und dabei eine Orientierung bieten, die wir mit der Verbindlichkeit unserer Disziplinen begründen können.