PROGRAMM

Bauhaus-Universität Weimar, Audimax, Steubenstraße 6-8, 99423 Weimar, 29. und 30. September 2022
29. September | 14:30 – 18:30 Uhr
30. September | 09:15 – 13:05 Uhr

Um Anmeldung wird gebeten: lilli.hallmann@uni-weimar.de


Eine Kooperation des Forschungsprojektes „Geschichte der Bauhausstraße 11“ (gefördert von der Kassenärztlichen Vereinigung Thüringen) mit der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen

ERINNERN GESTALTEN

Die Tagung „Erinnern gestalten. Orte der NS-Medizinverbrechen“ bringt Forschende aus verschiedenen Disziplinen zusammen, um sich dem Thema der NS-Medizinverbrechen, der Gesundheitspolitik in der NS-Zeit und der gebauten Umwelt unter nationalsozialistischer Herrschaft anzunähern.

Medienwissenschaftler*innen, (Medizin-) Historiker*innen, Künstler*innen sowie Akteur*innen der Geschichtsvermittlung und Erinnerungspolitik eruieren Möglichkeiten des Umgangs mit noch erhaltenen, sich mehr oder weniger offensichtlich zeigenden Spuren von Täterschaft im NS-Gesundheitswesen. Dabei rücken heute noch existierende Orte, die während des NS als Täterorte fungierten, ebenso in das Blickfeld wie bestimmte Formen von Täterschaft oder Praktiken innerhalb der NS-Gesundheitspolitik.

Auf diese Weise kann sowohl die Involviertheit menschlicher Akteur*innen – zum Beispiel einzelne NS-Ärzte, die sich an der mörderischen, sogenannten Aktion 14f13 beteiligten, aber auch andere Berufsgruppen wie Pflegepersonal oder Stenotypist*innen – in die Verbrechen des NS-Gesundheitswesens aufgezeigt werden, als auch das Eingebundensein nicht-menschlicher Akteure in das „Volksgesundheit“-Netzwerk.

Nicht zuletzt soll sich ein (Diskussions-) Raum eröffnen, in dem wissenschaftliche, performative und bildungspolitische Perspektiven vorgestellt werden, die Wissen über NS-Verbrechen zugänglich machen und zur Reflexion zeitgenössischer Ansätze des Gedenkens und Erinnerns anregen.

Welche Formate des Informierens und Erinnerns sollten eine Rolle spielen? Welche Kollaborationen sind hierfür notwendig? Was überhaupt kann in diesem Zusammenhang als Aufarbeitung, als Erinnern verstanden werden? Und nicht zuletzt: wie kann Begonnenes weitergeführt und nachhaltig im kollektiven Gedächtnis verankert werden?