Bauhaus. Journal Online
Kultursymposium Weimar 2021
Am 16. und 17. Juni 2021 geht das Goethe-Institut auf dem dritten Kultursymposium Weimar der Generationenfrage nach – aus globaler Perspektive mit internationalen Gästen aus Kultur, Wissenschaft, Wirtschaft, Medien und Politik. Das Symposium findet in diesem Jahr digital statt, ergänzt durch ausgewählte Veranstaltungen in Weimar und an Goethe-Instituten weltweit. Die Bauhaus-Universität Weimar ist als Kooperationspartnerin am Kunstprojekt »Rewilding« beteiligt und Studierende des Experimentellen Radios bereichern das Radioprogramm »generations.fm«.
Vom rasant fortschreitenden Klimawandel bis zu politischen Reformen, von lautstarken Protesten für Gleichberechtigung bis zur geräuschlosen Weitergabe von Einfluss und Vermögen, von alten Traditionen bis zur Sehnsucht nach ewiger Jugend: Das Thema Generationen verbindet viele Debatten und Konflikte unserer Zeit, die das Kultursymposium Weimar 2021 aufgreift.
Die nigerianische Kommunikationsexpertin Maryam Laushi und der US-amerikanische Glücksforscher Robert Waldinger diskutieren über die Unterschiede verschiedener Generationen, Hosea-Che Dutschke stellt einen Generationenvertrag aus Dänemark vor, und die britische Verhaltensforscherin Jane Goodall spricht über Generationenkonflikte. Einen Blick ins Jahr 2099 wagen die australische Designerin Julia Watson und der niederländische Historiker Rutger Bregman. Und wie verschiedene Generationen auf Sexualität und Geschlecht schauen, diskutieren der Autor JJ Bola (»Sei kein Mann«), Sima Taparia aus der Netflix-Show »Indian Matchmaking« und Ruth Westheimer (»Ask Dr. Ruth«). Außerdem gibt es künstlerische Produktionen aus China, Südafrika und Malaysia zu sehen.
Die Bauhaus-Universität Weimar ist als Kooperationspartnerin an mehreren Projekten des Kultursymposiums beteiligt.
»Foodbank for Pollinators«: Künstlerin Natalie Tylor sät Wildblumen in Weimar, Media Art and Design-Studentin Kristin Jakubek begleitet das Projekt künstlerisch-digital
Die Künstlerin Natalie Taylor sät als symbolischen Akt einheimische Wildblumen in Weimar aus – einer Stadt, die bekannt ist für ihre bis ins Detail ausgestalteten Parks. Ihre Installation in Form eines »REWILD«-Schriftzugs bietet Insekten neue Lebensräume und fordert ein Nachdenken darüber ein, wie wir stärker im Einklang mit der Natur leben können. Begleitet wird das Projekt durch ein »Re-Wilding« im digitalen Raum in Form der künstlerischen Videoarbeit »A Toothless Grin« von Kristin Jakubek, Studentin an der Bauhaus-Universität Weimar, die die zunehmende Entfremdung von der Natur und Vereinnahmung durch die digitale Welt thematisiert. Für das Kultursymposium Weimar sprechen die beiden Künstlerinnen am Donnerstag, 17. Juni, um 14.10 Uhr über die generationalen Unterschiede in ihren Arbeiten – und darüber, was sie dennoch verbindet.
Studierende des Experimentellen Radio mit Beiträgen im Radioprogramm »generations.fm«
Das Kultursymposium Weimar wird in diesem Jahr durch ein zweitägiges Radioprogramm erweitert, das sich dem Thema Generationen mit verschiedenen Gesprächs- und künstlerischen Formaten nähert. Unter dem Titel »generations.fm« präsentieren auch Studierende ihre Beiträge, angeboten wird das Programm gemeinsam mit dem Weimarer Bürgerradio Radio Lotte und dem Experimentellen Radio der Bauhaus-Universität Weimar. Das Programm wird zweisprachig auf Deutsch und Englisch ausgestrahlt und sowohl über UKW in Weimar (106.6 MHz) und Umgebung als auch über einen Online-Stream hörbar sein.
Das Radioprogramm thematisiert Generationenkonflikte, Zukunftsvisionen und Fragen nach Erinnerung und Identität aus internationaler Perspektive und verknüpft sie mit lokalen Anliegen und Aktionen. Der erste Tag widmet sich der Frage nach dem Umgang mit Erinnerung und Erbe. Wer schreibt Geschichte und wie kann sie neu geschrieben werden? Welche Formen antirassistischen und postkolonialen Erinnerns gibt es? Aber auch, wie funktioniert Geschichtsschreibung in der Familie und auf persönlicher Ebene? Der zweite Tag reflektiert unser Zusammenleben in der Gegenwart und wagt Blicke in eine lebenswerte Zukunft. Wie kann eine nachhaltige Gesellschaft aussehen, was sollte erstritten werden, und welche Impulse kann die Kunst für ein zukünftiges Miteinander geben?
Prof. Dr. Winfried Speitkamp und Prof. Dr. Carola Lentz im Gespräch über Generationen
Die »68-er«, die »45-er«, die »Generation Y«: Gibt es tatsächlich so etwas wie »eine Generation«? Wozu dient das Konzept »Generation« in der Wissenschaft aber auch beispielsweise in der Familie, und wie wird es dort gelebt? Die Ethnologin und Präsidentin des Goethe-Instituts, Carola Lentz, und der Historiker und Präsident der Bauhaus-Universität Weimar, Winfried Speitkamp, sind am Mittwoch, 16. Juni, um 10 Uhr im Radioprogrogramm »generations.fm« im Gespräch über europäische und afrikanische Generationen-Konzepte und Erinnerungskulturen.
Radio Artist in Residence: Masimba Hwati
Zuvor blickt Masimba Hwati, derzeit Stipendiat der Radio Art Residency in Weimar, ab 9 Uhr auf die Themen des Tages, den Umgang mit Erbe und Erinnerung: Wer schreibt Geschichte und wie kann sie neu geschrieben werden? Welche Formen antirassistischen und posktolonialen Erinnerns gibt es? Aber auch, wie funktioniert Geschichtsschreibung in der Familie und auf persönlicher Ebene? Hwati setzt sich in seinem Radio-Projekt mit der Rolle von Guerilla-Radiostation zur Zeit des Befreiungskriegs in Simbabwe auseinander.
Über das Kultursymposium Weimar
Das Kultursymposium Weimar ist ein Festival für neue Netzwerke und Ideen, zu dem das Goethe-Institut alle zwei Jahre Teilnehmende aus der ganzen Welt zusammenbringt. Interdisziplinär und divers spiegelt das Kultursymposium globale Gesellschaftsfragen wider und liefert Impulse für den internationalen Kulturaustausch.
Kultursymposium Weimar 2021
16. und 17. Juni 2021
Digital, ergänzt durch ausgewählte Veranstaltungen in Weimar und an Goethe-Instituten weltweit
Programm und Link zum Livestream unter: www.goethe.de/kultursymposium
Claudia Weinreich, Pressesprecherin
Luise Ziegler, Mitarbeiterin Medienarbeit
E-Mail: presse@uni-weimar.de