Nicht's leichter als das!

Topologieoptimierung – Außenwahrnehmung

Die Entscheidung, eine Software zur Topologieoptimierung zu benutzen, soll an dieser Stelle bereits als Designentscheidung verstanden werden. So kann vorurteilsfrei auf einem funktional unterfütterten Grundgedanken aufgebaut werden. Die Wahl des Bauraumes und die damit verbundenen Positionierung und Dimensionierung von Lasten bzw. Fixierungen haben einen großen Gestaltungsspielraum. Es ist dem Benutzer freigestellt, wie grob oder fein er seine Vorstellungen vom Endergebnis einfließen lassen und die Berechnungen in diesem Moment steuern möchte.

Der Algorithmus selbst ist vom Programmierer gestaltet und beschreibt den Versuch einer möglichst genauen Interpretation naturgesetzlicher Zusammenhänge. Die im Endeffekt nur visuell wahrgenommene situative Lösung ist in Bezug auf Schönheit und Materialität zunächst wertungsfrei. Alternativ kann das berechnete Ergebnis mit Hilfe des 3D-Drucks neuinterpretiert und sofort multidimensional erfahrbar gemacht werden.

An dieser Stelle selektiert der Designer durch Muster und arbeitet Regelmäßigkeiten, Assoziationen und eine entsprechende Funktionalität heraus. Dieser versucht regelrecht in einen Dialog mit dem Objekt zu treten. Im verwendeten CAD-Programm findet sich dies beispielsweise im Umfliegen der Strukturen wieder. Die angestrebte Regelmäßigkeit führt wiederum zum Begreifen der Berechnungen. Diese können jedoch leicht als Ornament wahrgenommen werden, welches als kodierte und für den Menschen begreifbare Funktionalität auftritt.

Jede Strebe spiegelt in ihrer Existenz bzw. Verneinung die Gedanken des Designers wieder. Das digital gestaltete Objekt sollte so schnell wie möglich im Modellbau auf Relevanz geprüft werden. Man könnte versuchen die Gestaltung des Bauraums zu Beginn bereits über Vormodelle herzuleiten oder einen Kreislauf zu beginnen, bei dem sich das Ergebnis schrittweise schärft. Die am Model fühlbare Stabilität bzw. Funktionalität des Produktes stellt eine notwendige Befriedigung dar, um eine Art Vertrauensbasis zum gewählten Designprozess aufzubauen. Im Prozess vereint der Designer Aspekte des Programmierers und Benutzers in einer Person.