Fakultät Architektur & Urbanistik
THEMA: Soft Architecture_Potenziale des (Alt-)Textil für eine Baupraxis im Anthropozäns
1) Warum studieren Sie an der Bauhaus-Uni?
Mein Masterstudium an der Bauhaus-Universität in Weimar ermöglichte es mir, mit unkonventionellen Medien und Materialien die Frage, die mich an der Architektur fasziniert zu bearbeiten. Welche formalen Ausdrücke kann Bauen angesichts ökologischer Krisen, demographischen Wandels und technologischer Umwälzungen annehmen? Wie können wir die Welt von morgen gestalten, wenn sich ihre Ausgangslage aufgrund vielfacher Krisen ständig verschiebt? Sich Gewissheiten zunehmend als Ungewissheiten erweisen?
2) Was ist an Ihrem Projekt besonders, warum ist es relevant?
Es bedarf mutiger Ansätze, um die ressourcenintensive Baupraxis zu überwinden. Das Textil, insbesondere das Alttextil wurde zu meiner Entdeckung, als ich mich intensiv mit der Frage auseinandersetzte welche Haltung ich als angehende Architektin gegenüber einer klima- und umweltschädlichen Baubranche einnehmen möchte.
Ich sehe in Textilien ein großes Potenzial, um den architektonischen Herausforderungen des Anthropozäns zu begegnen. Verschattung, Ressourcenschonung und Raumqualität anstatt Quantität sind nur einige der drängenden Fragen, auf die das Material spannende Antwortmöglichkeiten bietet. Durch ihre formflexiblen, lichtdurchlässigen und haptischen Eigenschaften können Stoffe unkonventionelle und intelligente Ansätze für eine nachhaltige Architekturpraxis aufzeigen.
Ich erprobe ausgehend vom ‘Fragment des Alttextil’ künstlerisch-forschend neue Ästhetiken. Denn eine Kultur der Wiederverwendung bedarf neue Formen losgelöst von vertrauten Sehgewohnheiten. Dabei nehmen sich meine Ausdrücke im Material und Raum verantwortungsvoll dem Bestehendem an. Ziel ist eine materialschonende textile Architektur, die angesichts der Klimakatastrophe und der ökologischen Krise fein interveniert und Spuren hinterlässt.
Im Rahmen meiner Masterarbeit erforschte ich räumlich-textile Ausdrucksformen anhand von Stoffresten der Textilmanufaktur Seifert in Eibenstock, Sachsen. Dabei entwickelte ich eine Methode zur Versteifung der Stofffragmente durch die Verwendung von selbst hergestelltem Mehlkleister und Pigmenten. Das dadurch entstehende raumbildende Potenzial der Stoffe war Ausgangslage meiner Suche nach textilen Konstruktionsmethoden. Diese sollen einen anpassungsfähigen architektonischen Ausdruck darstellen, der den sich ständig verändernden ökologischen und planetarischen Bedingungen gerecht wird.
Webseite: www.zoebilgeri.xyz
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