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| Paul Claudel ([[Talk:Raum_(Fl%C3%A4che)|> Übersetzung]]) | |||
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| Image:RaumDurchÜberlagerung.jpg|Raum durch Überlagerung (Jan Dittrich) | |||
| Image:RaumDurchPerspektive.jpg|Raum durch Perspektive (Jan Dittrich) | |||
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| * Von der Position der Elemente | * Von der Position der Elemente | ||
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| Auch alles, was sich von der Umgebung in irgendeiner Weise deutlich unterschiedet zieht Aufmerksamkeit auf sich : Es könnte evolutionär gesehen potentiell sowohl gefährlich als auch nützlich sein.  | |||
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Latest revision as of 00:55, 17 November 2014
Weißraum
O mon âme! le poème n'est point fait de ces lettres
que je plante comme des clous, mais du blanc qui reste sur le papier.
Paul Claudel (> Übersetzung)
Dimension
Vortäuschen des Volumens
Volumen und Dimension kann in zweidimensionalen Darstellungen simuliert werden durch:
- Übereinandergelegte Schichten (Vorder-/Hintergrund)
- Flechten
- Suggestives Weiß
- Perspektive
- Schatten
Übung AF89: Vortäuschung des Volumens durch übereinandergelegte Schichten
Der Innenraum
Auch wenn (ein) (...) Teil leer bleibt, hat er dennoch seinen Ausdruck; denn Leere heißt ja nicht "Nichts", sondern im Gegenteil: Abwesenheit bekommt zuerst einen geistigen Ausdruck. Nichtvorhandensein ist genauso wichtig wie Vorhandensein! - Adrian Frutiger
Über geschlossene Zeichen mit Innenraum:
- Be- und Eingrenzung / Grenze
- Volumen (Äußeres), Objekt (Inneres)
- geographische Situation
- Raumteile: oben, unten, Ecke, Zentrum...
- Rahmen / Standpunkt: vgl Perspektive
- Mensch (innerhalb / außerhalb)
- Vogel
- Fisch
- Blume
 
Zu den Raumrichtungswirkungen siehe auch Format#Flächenspannung!
Rezeptionshierarchien
Die Reihenfolge der Wahrnehmung hängt ab:
- Von der Größe der Elemente
- Von der Position der Elemente
- Von der Nähe der Elemente zueinander
- Von der Einzigartigkeit im Kontext
Vgl. KLEE112ff
Generelles Rezeptionschema ist (in dieser Reihenfolge)
- Gesicher (Augen)
- Personen / Menschen
- Objekte / Fotos
- Grafiken
- Text (Überschriften)
- Text (Fließtext)
Viele Gesetzmäßigkeiten der Aufmerksamkeit lassen sich evolutionär erklären: Besonders gutes oder Gefährliches zog und zieht Aufmerksamkeit auf sich. Menschliche Gesichter bedeuten Gesellschaft: Fast immer gut. Tiere in grellen (Warn-) Farben sind oft giftig: unbedingt fernhalten! Eine Bewegung am Rand des Sichtfeldes könnte ein gefährliches Raubtier sein. Deshalb ziehen animierte Werbebanner so viele kognitive Ressourcen vom Lesen im Internet ab: Wir müssen immer bewusst unsere Aufmerksamkeit zurücklenken. Auch alles, was sich von der Umgebung in irgendeiner Weise deutlich unterschiedet zieht Aufmerksamkeit auf sich : Es könnte evolutionär gesehen potentiell sowohl gefährlich als auch nützlich sein.
Diese Seite ist Teil der Werkmodule Bauhaus-Vorkurs, Grundlagen der Mediengestaltung und Generative Bauhaus von Michael Markert für Interface Design an der Bauhaus-Universität Weimar.
