Fakultät Medien
betreut durch die Professur für Philosophie und Ästhetik
THEMA:
Erotik als anthropomediale Relation im Kino der 1970er-Jahre
BAUHAUS-PROMOTIONSABSCHLUSSSTIPENDIUM
1) Warum forschen Sie an der Bauhaus-Uni?
Die Ausrichtung der Bauhaus Universität auf die Schnittstelle zwischen Theorie und Praxis, die Tradition der kulturwissenschaftlichen Bewegtbildforschung und das internationale Profil der Universität stellen für mich maßgebliche Faktoren für meine eigene Arbeit an der Dissertation dar. Meine Zeit am Graduiertenkolleg Medienanthropologie hat den Einstieg für eine Auseinandersetzung mit Geschichte und aktueller Arbeitspraxis der Bauhaus Universität gebildet, welche ich nun im Rahmen der Stipendienförderung vertiefen möchte.
2) Was ist an Ihrem Projekt besonders, warum ist es relevant?
Mein Promotionsprojekt befasst sich mit filmischer Erotik im Kontext der 1970er-Jahre aus einer Eurozentrismus-kritischen Perspektive, indem es die brasilianische Filmkultur ins Zentrum eines triangulären Gefüges zwischen Italien, Brasilien und Japan rückt. Die Arbeit tangiert dergestalt sowohl transatlantische Migrationsbewegungen, als auch ästhetische Fragestellungen und politische Kontextualisierungen
Wie kam es, dass brasilianische Erotikfilme ihren Popularitätshöhepunkt in der härtesten Phase der konservativen Militärdiktatur fanden? Welche Rolle spielt es in der Filmgeschichtsschreibung, dass der japanische Film Im Reich der Sinne (Ōshima 1976) in Brasilien den Übergang von softcore zu hardcore Filmen einleitete, während dies brasilianischen Produktionen nicht möglich war? Lässt sich anhand der drei Filmkulturen ein divergierendes Durcharbeiten von Hochzeitsidealen und entsprechend patriarchal ausgerichteten Familienkonstellationen benennen oder findet gerade gegenteilig eine Wiedereinführung ebensolcher Ideale statt?
Diese Fragen sind zwar historisch, kulturell und technisch eingebettet, ermöglichen jedoch in einem zweiten Schritt das Nachdenken darüber, wie Filme menschliches Begehren, romantische Vorstellungen und politische Kategorisierungen des Sexuellen in gesellschaftlichen Kontexten prägen. Das oftmals als Schmuddelkino diffamierte und dementsprechend wissenschaftlich bislang wenig beachtete Erotikkino der 1970er-Jahre ermöglicht es dergestalt, grundlegende Fragen nach der Beziehung zwischen Menschen und Medien im organisch wie technisch, intim wie politisch geprägten Feld der Erotik zu diskutieren.
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