Zeigen und Verbergen. Geheimniskulturtechniken 1700-1800

Vorlesung im Wintersemester 2008/2009

Zeit:
Mi., 11:00 – 12:30 h

Ort:
Marienstraße 13 C – Hörsaal D

Modul:
Projektmodul „Kulturtechniken” (B.A. Medienkultur)

Beschreibung:
Verheimlichung und Geheimhaltung bilden elementare Mechanismen der Strukturierung von Gesellschaften; als Praktiken der Politik sind sie vermutlich so alt wie diese selbst. Von allen früheren Geheimniskulturen unterscheidet sich die Freimaurerei des 18. Jahrhunderts durch den experimentellen und gleichsam selbstreflexiven Gebrauch der Geheimnisse. In der freimaurerischen Subkultur werden nicht nur Versatzstücke der unterschiedlichsten Geheimpraktiken – von den antiken Mysterienbünden über das mittelalterliche Zunftwesen bis zur Arkanpolitik der absolutistischen Staaten – zusammenführt und zur Erzielung neuartiger Subjektivitätseffekte eingesetzt, es findet sich hier auch ein beachtlicher Grad an Reflexion über jene Weisen des Verbergens und Entbergens, die den Kern der Geheimnisproduktion ausmachen. So dass man von den Freimaurern vielleicht kein Geheimnis erfahren kann, wohl aber „wie man ein Geheimnis macht“.

Voraussetzung:
regelmäßige Teilnahme

Leistungsnachweis:

1) für alle Teilnehmenden:
Klausur am 4. Februar 2009 / Kurzessay (5 bis 10 handschriftliche Seiten) zu einem (von Ihnen) ausgewählten Mechanismus der Geheimnisbildung

2) für Studierende nach der neuen Studienordnung:
zusätzlich eine in der Weihnachtspause zu verfassende, sehr kurze schriftliche Arbeit (1-2 Druckseiten), in der Sie eine Zwischenbilanz über das bisher in der Vorlesung Erfahrene ziehen und offene Fragen formulieren sollten. Abgabetermin ist der 7. Januar 2009.