Biophiles Design im klinischen Kontext
Die Erkenntnis, wie wichtig die Natur für unser Wohlbefinden ist und dass sie sogar heilend wirken kann, treibt die Suche nach einer Antwort auf die Frage an, wie Gestaltung unsere mentale und körperliche Gesundheit beeinflussen kann. Eine Exkursion in die biophil gestaltete Waldklinik Eisenberg und ein Interview mit dem Gastgeber Alexander Mayrhofer inspirierten dazu, einen Lösungsansatz zu finden, Pflanzen in Pflegeeinrichtungen mit hohen Hygienestandards zu integrieren. Dabei zeigte sich das vielfältige Potenzial und die antibakterielle Wirkung von Moos als faszinierende Option.
Die Anwendung dieses Konzepts wird fiktiv für die im Bau befindliche Reha-Klinik in Eisenberg geplant. Die Vision ist es, die bemoosten Objekte in der Klinik zu verteilen und sie dabei in Größe und Form variieren zu lassen. Dabei folgen alle dem selben Konzept: Durch ein Glasrohr mit Einfüllgefäß kann der moosbewachsene Untergrund auf beruhigende Weise bewässert werden. Die positiven Eigenschaften von Moos verbessern das Raumklima und unterstützen nachweislich den Genesungsprozess durch den Blick ins Grüne.
Das Wasser wird von Hand in das Einfüllgefäß gegeben. Durch die Löcher im Glasrohr wird es daraufhin sanft über den moosbewachsenen Untergrund geträufelt. Dieser langsame Bewässerungsprozess lenkt die Aufmerksamkeit immer wieder auf sich und erzeugt eine beruhigende Atmosphäre. Der Untergrund aus stark schamottiertem Ton bietet optimale Bedingungen für die Pflanze, indem er Feuchtigkeit speichert und auch wieder abgibt. Die Form des Untergrunds, die ein skaliertes reales Gebirge darstellt, fördert das Wachstum des Mooses und schützt es vor dem Austrocknen. Die Ton-Teile werden für eine gleichmäßige Produktion mittels Keramik-3D-Drucks hergestellt, was die Skalierbarkeit und Präzision beim Abformen von Landschaften unterstützt.
