Mit ihrer Eigenart, zweifelhafte künstlerische Motivationen (wie die Faszination fürs Banale oder die Destruktion des schönen Scheins) mit zweifelhaften künstlerischen Produktionsmethoden (wie Abklatsch, Abmalen, Imitieren oder Draufkleben) zu verbinden, wirkte die Pop Art der 1960er Jahre als das Gegenteil von Kunst – und wollte dies auch. Ihr formales und konzeptuelles Potenzial steht inzwischen jedoch außer Frage, heute gilt sie als ein maßgebliches Kapitel der westlichen Nachkriegskunst, mit Ausstrahlungen bis in gegenwärtige künstlerische Haltungen. Im Seminar lesen wir zur Heranführung an das Thema unterschiedliche Texte, die das komplexe Phänomen des Pop zu deuten versuchen, und diskutieren anschließend vier maßgebliche Positionen der Pop Art in den USA: Robert Rauschenberg, Andy Warhol, Claes Oldenburg und Roy Lichtenstein.
Einführende Literatur:
Hecken, Thomas: Pop. Geschichte eines Konzepts 1955-2009, Bielefeld 2009.
Grasskamp, Walter/Krützen, Michaela/Schmitt, Stephan (Hrsg.): Was ist Pop? Zehn Versuche, Frankfurt/M. 2004.
Lippard, Lucy R.: Pop Art. Mit Beiträgen von Lawrence Alloway, Nancy Marmer und Nicolas Calas, München 1969.
Linck, Dirck: »Liking things«: Über ein Motiv des Pop, in: Abfälle. Stoff- und Materialpräsentation in der deutschen Pop-Literatur der 60er Jahre, hrsg. von Dirck Linck und Gert Mattenklott, Hannover-Laatzen 2006, S. 125-160.
Lüthy, Michael: Andy Warhol. Thirty Are Better Than One, Frankfurt/M. 1995.
http://www.michaelluethy.de/andy-warhol-thirty-are-better-than-one.pdf
Zeit:
Donnerstag, 11:15–12:45 Uhr
Ort:
Marienstr. 1b, Projektraum 201
99423 Weimar
Nach Richard Sennett ist Handwerk ein fundamentaler Impuls des Menschen: das Bestreben, eine bestimmte Tätigkeit um ihrer selbst Willen gut zu machen. Voraussetzung dafür ist, „sein Handwerk zu verstehen“. Sennett hat keinen rückwärtsgewandten Begriff des Handwerks im Sinn. Die Kriterien, die er in seinem Buch entwickelt, gelten genauso für eine Künstlerin wie für einen Software-Entwickler, einen Architekten wie eine Designerin, eine Musikerin wie einen Schreiner, eine Ingenieurin wie einen Journalisten. Sennett geht dabei von einem signifikanten Zug unserer Zeit aus: Bei ausgeprägtem Materialismus haben wir zugleich ein gespaltenes Verhältnis zu den uns umgebenden Dingen. Sennett appelliert an uns, dem Handwerk seine Würde zurückzugeben und sich wieder auf die Welt der konkreten Dinge einzulassen. In der Entfaltung seines Arguments ist Sennetts Buch ebenso eine präzise Gegenwartsanalyse wie zugleich eine weit ausholdende Kulturgeschichte.
Im Seminar lesen und diskutieren wir das Buch in einzelnen Etappen. Die Referate werden darin bestehen, in die Diskussion der in den jeweiligen Sitzungen zu besprechenden Passagen einzuleiten.
Teilnahmevoraussetzung ist die Bereitschaft, sich ein Exemplar des Buches (Taschenbuch, EUR 14,99; antiquarisch auch günstiger) zu beschaffen sowie das eingängig geschriebene, aber umfangreiche Buch auch zu lesen.
Zeit:
Donnerstag, 9:15–10:45 Uhr
Ort:
Marienstr. 1b, Projektraum 201
99423 Weimar
Wissenschaftsmodul für Ph.D.-Studierende
Die Frage nach der politischen Dimension der Kunst sowie der ästhetischen Dimension der Politik wird heute zumeist so beantwortet, dass nach jenen repräsentativen, dokumentarischen oder interventionistischen Praktiken gesucht wird, welche die getrennten Felder der Kunst und der Politik zu verbinden wissen. Der Ansatz des französischen Philosophen Jacques Rancière, der in jüngerer Zeit die Debatte um das Verhältnis von Kunst und Politik neu befeuerte, weicht davon ab. Für ihn sind Kunst und Politik zwei Verfahren, eine „Aufteilung des Sinnlichen“ vorzunehmen: Dinge und Menschen sichtbar zu machen und zugleich andere Dinge und Menschen zum Verschwinden zu bringen. Qua Sichtbarmachung bzw. Sichtbarkeitsverweigerung ist – streng genommen – jede Politik auch ein ästhetisches Regime, und jede Kunst auch eine politische Aktion.
In der Durchführung verfährt das PhD-Seminar analog zu den bisherigen PhD-Seminaren: In der ersten PhD-Woche werden wir anhand ausgewählter Texte die Position Rancières kennenlernen und anhand seiner Schriften über das Verhältnis von Kunst und Politik diskutieren. In der zweiten PhD-Woche werden wir die Diskussion anhand von Beiträgen der Seminarteilnehmer/innen, die unter der Perspektive des Seminarthemas ihr eigenes PhD-Projekt reflektieren, fortführen.
Die zu diskutierenden Texte Rancières werden rechtzeitig vor der ersten PhD-Woche verschickt.
Zeit:
in den PhD-Wochen Anfang November und Ende Januar; genaue Angaben folgen
Raum:
wird noch bekannt gegeben
Das Colloquium, das für die von mir betreuten PhD- oder Dr.phil.-Kandidatinnen und -Kandidaten verpflichtend ist, dient dazu, in möglichst offener Form den aktuellen Stand und die aufgetretenen Schwierigkeiten der eigenen Arbeit zur Diskussion zu stellen. Die Kandidat/innen sollen mindestens einmal pro Jahr einen entsprechenden Beitrag zum Colloquium leisten.
Zeit:
Freitag, 6.11.2015 und Freitag, 29.1.2016, 9–18 Uhr
Ort:
wird noch bekannt gegeben
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