Projektmodul: Tick, Tack - Zeit, der Schlüssel zum filmischen Handwerk
Jörn Hintzer, Julius Winckler
In dem wachsenden Medienangebot buhlen von Jahr zu Jahr immer mehr Bewegtbilder um unsere Aufmerksamkeit. Egal ob es sich um kurze Gifs, Insta-Stories, Spots, Serien, Filme oder unendliche TikTok Loops handelt – damit Bilder sich bewegen können, brauchen sie die Zeit. Und wenn Zeit im Spiel ist, geht es immer um Erwartung und Spannung, Timing, Dramaturgie und Story. Aber wie und wann wird aus einem wenige Sekunden kurzen bewegten Bild eine Erzählung ? Wann wird aus einem bildlichen Zustand ein Vorgang ? Was ist der Unterschied von erzählter Zeit und Erzählzeit ? Wie rafft man und wie dehnt man im Film die Zeit ohne technische Tricks wie speedup oder slowmotion?
In dem Projektmodul beschäftigen wir uns mit dem filmischen Werkzeug der Gestaltung von Zeit. Anhand von 7 Aufgaben mit sich verdoppelnden Längenvorgaben (2”, 4”, 8”, 16”, 32”, 64”, 128” ) ergründen wir dieses Handwerk in sich steigernden Übungen.
Der Kurs wird in Kooperation mit der ArtEZ Kunsthochschule in Enschede, Holland Prof. Ina Bode durchgeführt. Dazu benutzen wir das hybride Atelier in der Amalienstr. 13, welches uns ermöglicht uns in Originalgröße zu begegnen.
Projektmodul: Stories of Science - Wissenschaftsfilme
Ralph Caspers, Marcel Lenz, Julius Winckler
Alle Menschen bestehen aus mehr oder wengier denselben Atomen, einzig ihre unterschiedliche Anordnung in unseren Körpern unterscheidet uns voneinander. Anton Zeilinger, Nobelpreisträger Die Welt der kleinsten Teile wird durch die Quantenphysik beschrieben, die seitdem ihrer Entdeckung vor etwa 100 Jahren die Regeln des mechanisch-kausalen Weltbildes in Frage stellt und auch unsere Vorstellungskraft an die Grenzen bringt.
In Zusammenarbeit mit dem renommierten Munich Center of Quantum Science and Technology konzipieren und realisieren die Teilnehmer*Innen kurze Filme (bis max. 3 Min). Die Filme sollen die wissenschaftliche Erkenntnisse im Bereich der Quantenforschung auch dem Laien zu vermitteln und Aufmerksamkeit für die entsprechenden Forschungsbereiche erzeugen. Egal ob Animation oder Realfilm - alle Formate und Ideen sind denkbar. Die fertigen Filme sollen im Mai 2024 auf der Ausstellung „Licht & Materie” im Deutschen Museum in München durch Ralph Caspers vorgestellt werden. Ein gewisser Produktionsetat ist für die einzelnen Filme vorhanden.
Neben dem Kursleiter Marcel Lenz, Creativ Producer der Filmproduktionsfirma „Ostlicht” wird der Moderator, Filmemacher und Schauspieler Ralph Caspers den Kurs begleiten. Ralph Caspers hat „Wissen macht Ah” (WDR) moderiert, ist Moderaror bei „Quarks” (WDR)
Adaptiveness
Mattis Kuhn
Im Fachmodul »Adaptiveness« befassen wir uns mit den Grundlagen der Programmierung für Künstler:innen und Gestalter:innen. Der Fokus liegt dabei auf dem Begriff »Adaptiveness«. Dieser steht beispielsweise für Variablen Code, Modifizierbarkeit und (maschinelle) Lernfähigkeit. Dabei geht es nicht nur um den Code für sich genommen, sondern auch um Interaktionen mit/von Code.
Im Laufe des Fachmoduls werden wir uns durch theoretische Inputs (Gilbert Simondon’s »Technische Aktivität«, Karen Barad’s »Agential Realism«, Friedrich von Borries’ »Weltentwerfen«, Daoismus und Zen-Buddhismus) inspirieren lassen und dadurch ein Mindset für Programmierung und Interaktionen/Intra-Aktionen mit Maschinen entwickeln. Thematisch geht es dabei um Aspekte von Agency, Autorschaft, Open Source und natürlich Adaption.
Bauhausfilm Kino Klub
Jakob Hüfner, Wolfgang Kissel, Polina Horošina, Ana Vallejo
Im „Bauhausfilm Kino Klub” werden im wöchentlichen Wechsel dokumentarische und fiktionale Filme gezeigt. Dies können Filmklassiker oder aktuelle Produktionen sein. Begleitet werden die Filme entweder mit kurzen Filmanalysen oder mit Werkstattgesprächen mit den Filmemacher*Innen der Filme. Die Teilnehmer*Innen gewinnen durch den Fachkurs einen künstlerischen und praktischen Einblick in die reiche Welt der Filmgeschichte und die teils abenteuerliche Welt des Produzierens.
Bildgestaltung im Film
Ivan Djambov
Das Fachmodul „Bildgestaltung im Film” dreht sich um die praktische Arbeit des Drehens am Set. Wie löse ich eine Szene auf ? Was heisst es „den Schnitt mitzudenken”. Welche Einstellungsgröße und welches Timing passt zu welcher Szene?
Der Masterstudent und Kameramann Ivan Djambov geht anhand von technischen und praktischen Übungen durch den gesamten Drehprozess. Beginnend mit der optischen Auflösung, dem passenden Kameraset bis hin zum Drehablauf „on set” erfahren und lernen die Teilnehmer*innen ihren Weg zur filmischen Bildsprache.
Anhand von Kameraanalysen von Filmen die im Modul Bauhaus Film Kino Klub laufen, beschäftigen sich die Studierenden auch theoretisch mit der Kunst der Bildgestaltungen.
Generativ, Reaktiv, Interaktiv – Einführung in TouchDesigner
Tamara Knapp, Julius Winckler
Digitale Prozesse ermöglichen es uns, der Perfektion Schritt für Schritt näher zu kommen. Animationen können auf zehntel Pixel genau erstellt werden. Mit der dreizehnten final-finalen Schnittfassung haben wir alles aus dem Footage herausgeholt. Was aber, wenn wir bewegte Bilder nicht für die Ewigkeit schaffen sondern für das Hier und Jetzt? In diesem Kurs werden wir uns mit live erzeugten bewegten Bildern beschäftigen. Bilder, die mit Parametern generiert werden. Bilder die auf externe Inputs reagieren. Bilder mit denen interagiert werden kann.
In drei Workshops mit anschließenden praktischen Übungen werden wir die Grundlagen von TouchDesigner erlernen und am Ende des Semesters eine gemeinsame Ausstellung bzw. Veranstaltung organisieren.
Idee, Konzept, Drehbuch
Jakob Hüfner
Was zeichnet eine gute Filmidee aus? Welche Rolle kann die Recherche spielen? Was sind die dramaturgischen Regeln (Thema, Konflikt, Spannungsbogen usw.) eines (Kurz)-Spielfilmdrehbuchs? In dem partizipativen Kurs wird das dramaturgische Regelwerk vermittelt, aber auch was eine Pitchline auszeichnet und wie ChatGBT (Gast) helfen kann.
Es entstehen Kurzfilmdrehbücher, angeleitet durch Schreibübungen und filmische Beispiele.
Kreative Erzählkunst – Expressive 3D-Animation in Blender
Hsiao-Pei, Kao
Die Möglichkeiten, sich in 3D-Software zu vertiefen, haben sich im Laufe der Zeit weiterentwickelt, doch die wahre Tiefe des gestalterischen Potenzials bleibt teilweise eingeschränkt. Ziel dieses Kurses ist es, die Grenzen des künstlerischen Ausdrucks zu erweitern und eine uneingeschränkte und wilde Freiheit für die Gestaltung fesselnder visueller Storys in der 3D-Animation zu ermöglichen.
Während des gesamten Kurses werden wir einen progressiven Aufbauprozess durchlaufen, der damit beginnt, die Grundlagen für den visuellen Ausdruck in der Animation zu legen, die Animationsfähigkeiten zu stärken und schließlich einen Punkt zu erreichen, an dem Sie Ih-ren eigenen Stil für das endgültige Werk erreichen können. Über die Kursstunde hinaus können Sie Ihre Fähigkeiten und Ihr Verständnis durch zusätzliche Ressourcen, wie z. B. techni-sche Walk-Through-Tutorials und persönliche Betreuung, weiter ausbauen.
Modulare Leinwand - physical game design
Lucas Hübner
Innerhalb dieses Moduls wird mit einer Modularen Leinwand gearbeitet. Diese besteht aus physischen Würfeln, auf welchen live interactive Inhalte projeziert werden können.
Das Modul konzentriert sich auf die praktische Entwicklung und Umsetzung von Spielen für diese Leinwand in der Unity game engine. Es werden Konzepte entworfen, prototypiesiert und im Verlauf des Semesters umgesetzt
Soundrecording & Sounddesign
Timm Weber
In dem Fachmodul "Sounddesign" geht es um die Grundlagen des guten Tons. Der Dozent Timm Weber wird dabei theoretisch und praktisch vorallem in das Handwerk der professionellen Postproduktion einführen - von Dialogschnitt, Foleys bis hin zur professionellen Soundmischung.
Die Teilnehmer*innen können sehr gerne auch ihre die eigenen (Film) Projekte zum ersten Termin mitbringen. Gelernt wird u.a. die Handhabe der Audio Software ProTools
Visual Thoughts
Jakob Hüfner
In „Visual thoughts” geht es um Found-footage Film als künstlerisches Gestaltungsmittel. Fremdes Videomaterial wird hier genutzt, um es mit einer eigenen Idee zu einem neuen Ganzen zusammen zu fügen.
„Visual thoughts” ist ein Kooperationsprojekt mit dem Masterstudiengang Dokumentarfilm der Universität Jules Verne in Amiens (Frankreich), wo auch der erste Block des Kurses stattfindet u.a. mit einer Masterclass zu „found footage film”.