Wintersemester 2020/21

Projektmodul: Rettungsweste

In Kooperation mit Studierenden der Hochschule für Gestaltung Rijeka wird ein audiovisueller Walk realisiert, der im Sommer 2021 im Rahmen eines Festivals präsentiert werden soll.
Der auditive Anteil wird von Studierenden in Rijeka und der visuelle Teil in diesem Kurs realisiert. Der visuelle AR Teil des Projekts soll aus 3D / Animation und Videoelementen bestehen.
Ausgangspunkt für den Walk sind die Ereignisse um das Schiff Carpathia, das auf dem Weg von New York nach Rijeka Passagiere der Titanic rettete und im 1. Weltkrieg von einem Torpedo versenkt wurde. Das erste Torpedo der Welt wurde in Rijeka gebaut. Hier schließt sich der Kreis. Moderne Bezüge können ebenso entwickelt werden, wie eine Visualisierung der Historie.
Der zweistufig angelegte Kurs wird sich im Wise 2020/21 auf die narrativen Möglichkeiten von Augmented Reality im öffentlichen Raum durch 3D, Animation und Video fokussieren.
Im SoSe 2021 werden weitere Visualisierungen entwickelt und der Walk wird in Rijeka finalisiert und präsentiert. Eine gemeinsame Exkursion ist geplant.
Es ist möglich, nur an dem im Winter angebotenen Kurs teilzunehmen.
Grundlagen in Unity 3D werden in einem begleitenden Tutorium freitags von 10 - 12 Uhr vermittelt.
Die Teilnahme an dem Fachmodul "Einführung in 3D und Animation" wird nahegelegt. 


Projektmodul: Tick, tack - Zeit als filmisches Handwerk

In dem wachsenden Medienangebot buhlen von Jahr zu Jahr immer mehr Bewegtbilder um unsere Aufmerksamkeit. Egal ob es sich um kurze Gifs, Insta-Stories, Spots, Serien, Filme oder unendliche TikTok Loops handelt – damit Bilder sich bewegen können, brauchen sie die Zeit. Und wenn Zeit im Spiel ist, geht es immer um Erwartung und Spannung, Timing, Dramaturgie und Story. Aber wie und wann wird aus einem wenige Sekunden kurzen bewegten Bild eine Erzählung ? Wann wird aus einem bildlichen Zustand ein Vorgang ? Was ist der Unterschied von erzählter Zeit und Erzählzeit ? Wie rafft man und wie dehnt man im Film die Zeit ohne technische Tricks wie Speedup oder Slowmotion?
In dem Projektmodul beschäftigen wir uns mit dem filmischen Werkzeug der Gestaltung von Zeit. Anhand von 7 Aufgaben mit sich verdoppelnden Längenvorgaben (2“, 4“, 8“, 16“, 32“, 64“, 128“, 256“ ) ergründen wir dieses Handwerk in sich steigernden Übungen.
Ab der 6ten Zeitaufgabe sind die rein inhaltlichen Themen als auch die Wahl der Filmtechniken frei wählbar. Es können dann Spielszenen, ein videokünstlerisches Essay, ein filmisches Pamphlet oder eine Animationen etc. realisiert werden.
Teilnehmende, die sich für die Umsetzung von 3D oder 2D Animationen interessieren, erhalten technische Unterstützung in dem Kurs "Einführung in 3D und Animation".


Einführung in 3D und Animation

Wie modelliert man 3D Körper? Wie setzt man 2D Grafiken in Bewegung?
Der Kurs vermittelt Grundlagen der 3D Software Blender mit verschiedenen Übungsaufgaben und einen kleinen Exkurs in After Effects.
Im Lauf des Kurses kann ein individuelles Projekt realisiert werden.
 
Der Kurs ist an das Projektmodul "Tick, tack - Zeit als filmisches Handwerk" und das Fachmodul "Rettungsweste" angegliedert, kann aber auch ohne die Teilnahme an den beiden Kursen belegt werden.


Dokumentarfilm - Der offene Blick

Die Frage nach dem richtigen, wahren oder wirklichen Bild ist so alt wie der Dokumentarfilm selbst. Denn dokumentarisch arbeiten heißt eben nicht Realität ungefiltert abzubilden sondern bewusst zu gestalten. Dabei konkurriert die handwerkliche, dramaturgische, subjektive Auswahl immer mit der Neugier und der Offenheit die man als Filmemacher*in haben sollte.
Wie schaut man mit einem offenen Blick auf ”den Anderen” und welche unerwartbaren Geschichten entfalten sich erst bei längerer vorurteilsfreier Beobachtung.
In Werkstattgesprächen, Übungen und Plenen mit der Regisseurin Elke Margarete Lehrenkrauss erfahren die Teilnehmerinnen des disziplinübergreifenden Fachmoduls aus erster Hand von den Herausforderungen des dokumentarischen Drehens. Wie kommt man auf die Themen ? Wie recherchiert man eigentlich und wie findet man die Protagonisten? Gibt es dokumentarische Methoden außer dem scheinbar obligatorischen Interview ?
Im Rahmen des Kurses gibt es durch eine studentische Hilfskraft eine Kamera- und Toneinführung sowie die Option einer Schnitteinführung.

Abgabepflicht:
Jede Teilnehmer*in realisiert eine max. 5 min Dokumentarfilmübung.

Elke Margarete Lehrenkrauss beendete ihr Studium an der Kunsthochschule für Medien in Köln mit einem abendfüllenden Dokumentarfilm. Ihr aktueller Dokumentarfilm Love Mobil führt uns in die Welt von Sexarbeiterinnen in ihren Wohnwagen am Rande einer niedersächsischen Landstraße. Love Mobil ist der Gewinnerfilm des Deutschen Dokumentarfilms 2020.


Filmische Bildgestaltung

Der Kurs richtet sich an Studierende die schon Erfahrung im Bewegtbild sammeln konnten und sich nun intensiver mit der filmischen Sprache und Bildgestaltung beschäftigen wollen. Das in drei intensiven Workshops strukturierte Fachmodul beschäftigt sich mit der Kunst der Quadrage, der Konzeption von Raum im Film und mit der optische Auflösung. Im Editing Workshop bekommen die Teilnehmer:innen einen Einblick in Montagetechniken, um dann im Color Grading Workshop die Möglichkeiten der Farbgestaltung im Bewegtbild kennenzulernen.
Das Fachmodul wird an drei intensiven Workshops gestartet und begleitet. Jeder Studierende realisiert einen kurzen Film bis maximal 3 Minuten.
 
Workshop 1
Freitag, 06.11. – Sonntag, 08.11.2020 Kameratechnik und Bildgestaltung: Einführung und Übung
Durchführung: Christoph Hertel
 
Workshop 2
Freitag, 11.12. – Samstag, 12.12.2020 Editing: Technische und praktische Einführung und Übung
Durchführung: Paloma Llambías
 
Workshop 3
Freitag, 22.01. – Samstag, 23.01.2021 Color Grading: Einführung und Übung in die Technik und Kunst des Color Gradings
Durchführung: Adam Streicher
 
Mindestens eine Einzelkonsultation mit den Lehrenden, die fristgerechte Abgabe eines  30 Sek bis 3 Min langen Videos sowie der Besuch aller drei Workshops sind Voraussetzung für den erfolgreichen Abschluss des Fachkurses.


Editing - Montage, Rhythmus und Dramaturgie

Andreas Wodraschke arbeitet seit 20 Jahren als Editor fast ausschließlich für Kinofilme, hat aber auch schon für TV gearbeitet, siehe Link. Ihn zeichnen ein großes Gespür für Rhythmus und Dramaturgie aus.
In dem Workshop wird er eigene Arbeitsbeispiele präsentieren und anhand derer seine Arbeitsweise und Methoden vorstellen. Der Schwerpunkt des Fachkurses liegt jedoch auch auf den aktuellen Videoarbeiten der Teilnehmer:innen, die während des Workshops an ihren Projekten arbeiten sollen. Deshalb ist ein eigenes Videoprojekt Voraussetzung für die Teilnahme an dem Fachkurs.