Professur Bauformenlehre

Bauformenlehre als Ausdruck von Vielfalt

Ausgehend von der architektonischen Praxis wird die Bauformenlehre unvoreingenommen und mit Offenheit für unsere Umwelt vermittelt - möglichst breit, in allen Maßstäben, lokal und global, mit dem Bestand als wertvoller Ressource. Und zugleich möglichst tief, spezifisch und präzise, um Zusammenhänge zwischen Gestalt und bestimmten Anforderungen einer räumlichen Situation aufzuzeigen: als Synthese situativer Parameter, dem Erkennen von Bedürfnissen und aus den Bedingungen unserer Zeit entwickelt. Allgemeine Werte werden mit spezifischen Fragestellungen sichtbar. Auf diese Weise entfaltet die Lehre ihre Relevanz als robuste Grundlage des Entwerfens, sie nutzt die Vielfalt von Bauformen, um übergreifend zu agieren und Inhalte im Gesamten zu verdichten.

Breit denken, spezifisch agieren

Das Fachgebiet vermittelt Bewusstsein, Haltung und Strategien, um die diversen gestalterischen,baukonstruktiven und sozialen Anforderungen unserer Zeit im Entwurf in Beziehung zu setzen. Die Bauformenlehre entwickelt sich eigenständig um das jeweilige Semesterthema und ergänzt in engem Austausch mit der Fakultät die anderen Lehrgebiete. Der Kern der Lehre besteht darin, dass sie sich unabhängig von formalen Stilen entwickeln kann. So vermittelt das Fachgebiet Gestalt und den Gestaltungsprozess als integralen Bestandteil der Architekturlehre mit Empathie für unsere architektonische Umgebung und gesellschaftlicher, ökologischer sowie ästhetischer Nachhaltigkeit. Die Bauformenlehre ist offen, geschmeidig und reaktiv, sie zeigt Schnittstellen auf und fördert Vielfalt.

Position beziehen, verschiedene Ansätze fördern

Ausgehend von der Annahme, dass sich räumliches Entwerfen frei von stilistischen Vorlieben und jenseits von zeitlichen Epochen entwickeln kann, ist die Bauformenlehre als offenes Format mit experimentellem Ansatz konzipiert. Bei aller Verankerung in der Gegenwart stehen nicht modische Trends im Vordergrund, sondern die Studierenden selbst und die Förderung ihrer Gestaltung mit spezifischen strukturellen und räumlichen Strategien. Die Entwurfsprojekte entfalten sich individuell, um sowohl eigenständige Themen als auch individuellen architektonischen Ausdruck zu finden. Dies erlaubt den Studierenden, innerhalb eines gesteckten Rahmens Position zu beziehen und mit einer These Haltung einzunehmen, die sich von Stilismen befreit.

Lehrmethoden und Formate

Die Formatierung von Arbeitsergebnissen wird bewusst offen und vielfältig gehalten - schnelle Skizzen, Film, aufwendige Modelle, elaborierte Zeichnungen oder Renderings sind als "work-pieces" und Arbeitsstücke gleichgestellt. Der Erkenntnis- und Entwurfsprozess bleibt über den gesamten Semesterverlauf flüssig und reagiert mit Schwerpunkten auf die jeweilige Aufgabe. Unter der Klammer eines Semesterthemas werden Module, Exkursionen, Entwürfe, Seminare und Forschung im Wechsel mit Show-and-tells, Vorträgen und Gastkritikern möglichst abwechslungsreich und vielfältig angeboten.