Installationen, Objekte

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Roll-TV

Multiple, 1977, 6 cm x 8,6 cm x 2,5 cm

Kleiner Plastikfernseher aus dem Spielzeugladen, mit Rollen zum Selberdrehen der Fernsehbilder: Fotokopierte Papierstreifen mit gezeichneten Standbildern

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Zwerge und Riesen

Videoskulptur, 1993, Ready-made aus bemaltem Kunststoff, Monitor, Höhe 36 cm

In die Tür eines pilzförmigen Zwergenhauses ist ein kleiner Bildschirm eingepasst. Darauf sieht man einen Zwerg, der Passagen aus Schopenhauers »Metaphysik des Schönen« (1820) vorliest: über den Zweck des Kunstwerks, das Verhältnis von Wissenschaft und Kunst, die Schönheit in Kunst und Natur, das Licht und seine ästhetische Wirkung.

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Guckucksuhr

Videoskulptur, 1993, Kuckucksuhr mit Miniaturkamera und Monitor

Zu jeder halben und vollen Stunde ertönt der Ruf des Kuckucks. Doch wenn sich das Türchen der Original Schwarzwälder Kuckucksuhr öffnet, sieht man nicht den Vogel, sondern sich selbst, vor der Uhr stehend.
Mit Unterstützung der Fa. Hoenes, Neustadt im Schwarzwald und Fa. Zihlmann Profi-Video, Freiburg; Sammlung Franziskanermuseum Villingen-Schwenningen

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Bundeslade

Videoskulptur, 1993, Holz, furniertes Foamboard, Metall, Monitor, 22 x 15 x 22 cm

Im alten Testament wird berichtet, wie Gott mit seinem Volk über die Bundeslade in Verbindung tritt. Geschultes Personal stellt den guten Empfang durch regelmäßige Tests sicher. 1975 entstand das Videoband »Trinity Test Tape« (8 Min., Farbe, Ton), das in diesem mobilen Schrein eine Heimstatt erhält.

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Video

Melancholische Architektur

Videoskulptur, 1993, gebrannter Ton, weiß bemalt, Monitor, Höhe 25 cm

Diese Arbeit bezieht sicht auf den Kupferstich »Melencolia I« von Albrecht Dürer (1514). Das »Magische Quadrat«, das auf der Wand im Hintergrund des Stichs zu sehen ist, erleichterte den Baumeistern des Mittelalters die Berechnung harmonischer Maße und Proportionen im Einklang mit kosmologischen Vorstellungen.

Die Skulptur besteht aus einem kioskartigen Architekturmodell sowie drei geometischen Körpern (Kugel, angeschnittener Würfel, Mühlrad), die aus Dürers Stich übernommen sind. Ein quadratisches Fenster gibt den Blick frei auf ein Video mit einer Folge animierter grafischer Konfigurationen, deren geometrische Form in der Kombination bestimmter Zahlen des Quadrats begründet ist. Die Addition der mit grüner Linie verbundenen Zahlenfelder ergibt stets die Summe 34. Nach alten Vorstellungen vereinigen sich damit symbolisch die menschliche (4) und die göttliche Sphäre (3).
Mit Unterstützung von Polygon Creative Computeranimation, Ludwigsburg 1989

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Die Königskinder

Videoskulptur, 1993, gebrannter Ton, Kamera, Monitor, Höhe mit Antenne 59 cm;
realisiert für die Ausstellung Badische Burgen aus romantischer Sicht, Augustinermuseum Freiburg

Eine im Turm installierte Mini-Überwachungskamera nimmt Betrachtende vor der Skulptur auf; ihr etwa passfotogroßes Bild erscheint auf dem Miniaturbildschirm in der einzigen Fensteröffnung des Turms. Die Betrachtenden und ihr (Video-) Abbild gehören zusammen, doch können sie, wie die legendären, durch eine schier unüberwindliche Kluft getrennten Königskinder, nicht zusammenkommen. Nur wer träumen kann, erreicht das Ziel der Sehnsucht.
Sammlung Augustinermuseum Freiburg

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Videoausschnitt

Wappen von Freiburg

Computergenerierte Videoskulptur, 1995, weißgestrichene Sperrholzbox mit Monitor, Höhe 210 cm;
realisiert für die Ausstellung Flucht–Ort, Museum für Neue Kunst, Freiburg

In einem hochkantigen weißen Gehäuse wird der schildförmige Ausschnitt eines Bildschirms sichtbar, der das Wappen von Freiburg zeigt. Der Schnittpunkt der roten Kreuzbalken befindet sich in ständiger Bewegung auf dem weißen Grund. Erreicht er einen Rand, prallt er, von einem Piepton begleitet, wieder ins Wappenfeld zurück.
Das Wappen ist seit ca. 1500 allgemein gültiges Stadtwappen. Es ist identisch mit Schild und Banner des Hl. Georg, Stadtpatron von Freiburg. Als einer der »14 Nothelfer” wurde er vorzugsweise in Zeiten der Bedrängnis angerufen.
Softwareentwicklung Kühn & Weyh GmbH, Freiburg

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Cartelli per carelli

Plakataktion für Gepäckkarren, realisiert im Rahmen der Ausstellung Senza Biglietto im Bahnhof Lugano, Juni–August 1996

Auf den für Werbung vorgesehenen Flächen der 40 »Koffer-Kulis« befanden sich Siebdruck-Plakate (47 cm x 50 cm) mit 12 kurzen Botschaften, gestaltet wie die Bahn-Billets: Orangefarbenes Hintergrundmuster mit schwarzer Schrift in blauen Kästen:
CHE COSA TI ASPETTAVI Was hast du erwartet • RIMANE IL RICORDO Die Erinnerung bleibt • QUANDO CI RIVEDIAMO Wann sehen wir uns wieder • PENSAMI Denk' an mich • IN CHE DIREZIONE DEVO ANDARE In welche Richtung muß ich gehen • PORTAMI QUALCOSA Bring' mir was mit • SPRECHEN SIE DEUTSCH • COMING OR GOING • COSA PENSI Was denkst du • I PENSIERI SONO COME VIAGGIATORI Die Gedanken sind wie Reisende • IL BAGAGLIO DEI RICORDI DIVENTA SEMPRE PIU PESANTE Das Gepäck der Erinnerungen wird immer schwerer • OCCHIO NON VEDE CUOR NON DUOLE Aus den Augen, aus dem Sinn.
Mit Unterstützung von Angela Lyn, Markus Goldammer, Philipp Wiegandt

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Videoleuchter

Videoskulptur, 1996, Metall-Leuchter, 2 Monitore, Höhe 41 cm



Eine Figur präsentiert mit erhobenen Armen 2 kleine Monitore. Auf jedem Monitor ist eine Kerzenflamme zu sehen. Sie flackert »kopfüber« an einem Docht in der Verlängerung des Kabelsteckers. Dazu ertönt leise eine nicht perfekt gespielte Klaviermusik von Chopin (Nocturne).

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Videoausschnitt

Batsch!

Videoinstallation, 1996, Staffelei mit Keilrahmen und alter Leinwand, Malkasten, Stativ mit Videoprojektor, Video-Abspielgerät

Zwei Gestelle stehen sich gegenüber, ein modernes und ein altertümliches. Von einem Metallstativ aus wirft ein Beamer Bilder auf die Leinwand, die auf einer Holzstaffelei steht. Seifenblasen schweben darüber. Ein Kind versucht klatschend, die Blasen zu erhaschen.

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Videoausschnitt

Elementales Triptychon

Videoinstallation, 1998

Videobeamer projizieren Bilder auf drei Wände: eine Kartoffel, eine Wolke und Meeresschaumformen, wie die Wellen sie an den Strand spülen. Durch digitale Bildmanipulation (»Morphing«) verändern Wolke und Kartoffel kontinuierlich ihre Oberfläche und Umrissform, während die Veränderung des Meeresschaums natürlich geschieht und keiner technischen Unterstützung bedarf. Man hört Meeresrauschen, Wind, Vogelgezwitscher und ein Brummen. Eine Studie zur Natur und ihrer Manipulation.
Die Installation wurde realisiert als Preisträgerarbeit des 1. Deutschen Videoinstallations-Preises im Skulpturenmuseum, Marl 1998.

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Videoausschnitt

Tanz den Schlemmer

Videoinstallation zum Jubiläum 80 Jahre Bauhaus an der Bauhaus-Universität Weimar, 1999



Eine der Figuren von Oskar Schlemmers Wandgemälde wurde als digitale Nachbildung über die Wandmalerei projiziert. Fast siebzig Jahre nach ihrer Erschaffung durch den Bauhaus-Künstler begann sie, sich vorsichtig zu bewegen.
Die Installation wurde realisiert mit Unterstützung der Bauhaus-Universität und mit der freundlichen Genehmigung von Jaïna und Raman Schlemmer; Animation Ulf Schubert.

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Video

SALVE/SLAVE

Videoinstallation, 1998

Auf einem Fernsehgerät wird das dreiminütige Videolied »SALVE / Goethe-Rap« abgespielt. In der Nähe befindet sich ein historischer Gipsabguss der Hand Goethes, die eine Fernbedienung hält. Eine Hommage an den Weimarer Dichterfürsten.
Mit freundlicher Unterstützung von ArtWerk Weimar, Martin Brack, Markus Goldammer.

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Video

Der Hl. Lukas malt die Madonna

Videoinstallation, 1999, weiße Leinwand auf Keilrahmen, Videoprojektor auf Stativ

Diese Videoinstallation bezieht sich auf die Legende vom Hl. Lukas, der die Madonna malen wollte, dabei einschlief und beim Aufwachen das fertig gemalte Bild vorfand. Wie wollte er die Madonna malen? Warum schlief er dabei ein? Wer malte sie an seiner Stelle? Schläft die Malerei immer noch? Ist die Kunstgeschichte ein immerwährendes »Morphing«? Während leises Schnarchen und das Schmatzen eines Säuglings an der Mutterbrust ertönt, projiziert ein Videobeamer Gemälde der stillenden Gottesmutter (Maria lactans) auf eine kleine leere Leinwand. Die unterschiedlichen Bilder gehen langsam ineinander über.
Mit Unterstützung von ArtWerk Weimar

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Goldhorn

Videoinstallation und Internet-Seite, Sønderjyllands Kunstmuseum, Tønder / Dänemark, 1999



Die wechsel- und rätselvolle Geschichte der beiden im 17. und 18. Jht. in der Nähe von Tønder gefundenen goldenen Hörner ist Ausgangspunkt dieser Videoinstallation. In das erste Jahrtausend n.Chr. datiert, zählen die heidnischen Ritualgegenstände zum nationalen Kulturerbe Dänemarks. Da die Hörner 1802 aus der Königlichen Kunstkammer in Kopenhagen durch den Goldschmied Niels Heidenreich gestohlen und eingeschmolzen wurden, sind heute nur rekonstruierte Kopien vorhanden, u.a. im Tønder Museum. Generationen von Wissenschaftlern, Schriftstellern und Künstlern haben sich seither mit Ursprung, Bedeutung und Geschichte der Goldhörner auseinandergesetzt.
In dieser Installation steht ein historisches Gemälde von 1906, das die Finderin des ersten Goldhorns darstellt, auf einem niedrigen Podest an der Wand. In Blickrichtung des Mädchens wird ein Videoclip projiziert, in dem eine junge Frau den »Guldhorn-Rap« singt und mit animierten Goldhorn-Simulationen spielt, einer heutigen 3D-Kopiertechnik. Zufällig trägt der Schöpfer der digitalen Rekonstruktion den Namen des Goldhorndiebs: Ein »neuer« Niels Heidenreich brachte auf diesem Weg das Goldhorn zurück und stellte es im Internet als Download jedermann zur Verfügung. Prinzessin Alexandra als Vertreterin des dänischen Königshauses besuchte die Installation anlässlich der Neueröffnung des Sønderjyllands Kunstmuseum und dankte dem anwesenden Niels Heidenreich für die »Rückgabe«.
Mit freundlicher Unterstützung: Sønderjyllands Kunstmuseum, Tønder; Bauhaus-Universität, Weimar; Haderslev Museum; Research Gruppen, Kopenhagen (Bill Rathje, Bergur M. Bernburg, Johann Sixusson, Birgitte Råberg, Kenneth Råberg); Animation Niels Heidenreich

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Audio

Lunarium

Licht-Installation, Museum für Neue Kunst und Kunsthalle Erfurt, 2001; Liquidrom Berlin, 2003–2004

Das Lunarium ist ein auf Mondlicht umgerüstetes Solarium. Dabei wurden sowohl die wissenschaftliche Seite berücksichtigt (Helligkeit und Temperatur des Mondlichts), als auch nicht-wissenschaftliche Aspekte der Mondwirkung (energetisches Feng Shui und mit geistiger Energie des Mondes aufgeladene Steine unter der Liege). Eine Texttafel am Eingang lud die Besucher zum Selbstversuch auf der Liege ein:
»Während ein Solarium die belebende Energie und den Bräunungseffekt der Sonne verfügbar macht, kann man im Lunarium die andersartige, regenerierende Wirkung von Mondlicht aufnehmen. Es fördert die Entspannung und Konzentration auf Wirkkräfte, die dem Mond zugeschrieben werden: Zyklische Erneuerung, Fruchtbarkeit, Intuition. Sein Einfluss macht Gefühle spürbarer, Sensibilität und Aufnahmebereitschaft nehmen zu. Das Lunarium gleicht die Folgen einseitiger Sonnenanbetung aus und schont die Haut. Da es die Reserven des Wahrnehmungspotenzials mobilisiert, unterstützt das Lunarium auch den nachhaltigen Kunstgenuss.«
In regelmäßigen Abständen (14 Min.) forderte der Klang des Mond-Gongs zum Belegungswechsel der Mondliege auf; in einem Gästebuch konnten Kommentare hinterlassen werden.

Das Lunarium wurde ermöglicht und realisiert durch Alexander Bürkle GmbH & Co. KG, Freiburg und die Naturheilpraxis Matthias Lohmann.

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Video

Colour Management

Videoinstallation, 2001



Das Porträt des Künstlers durchläuft Veränderungen der ethnischen Zugehörigkeit. Als Videoschleife sieht man kontinuierlich die langsame Verwandlung vom europäischen (kaukasischen) Typ zu einem asiatischen bzw. schwarzafrikanischen Typ. Die CAFE-Software (Computer Aided Face Engineering) entwickelt die Gesichtszüge in Richtung einer anderen ethnischen Erscheinung; sie basiert auf mittelwertiger Berechnung einer Bild-Datenbank.
In Zusammenarbeit mit der Universität Freiburg, FB Informatik (Prof. Dr. Thomas Vetter, Dr. Volker Blanz); Foto: Philipp Wiegand.

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Kick

Videoskulptur, 2001



Hinter dem Griffloch eines Aktenordners befindet sich ein kleiner Bildschirm. Man sieht, wie der Künstler versucht, einen Fussball in das Loch zu schiessen.

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Sprechblasen

Lichtskulptur mit computergesteuerten LEDs am Theodor-Heuß-Gymnasium, Schopfheim / Baden, 2005

Zehn unterschiedlich große Umrisse von Sprechblasen aus farbig lackiertem Edelstahl hängen an Distanzhaltern vor der rechteckigen Struktur der Fassade. Zur Wand hin sind die Metallformen mit LED-Leuchten in der Farbe der jeweiligen Lackierung bestückt. Bei Dunkelheit strahlt ihr Licht indirekt von der Wand ab. Eine variable Dimm-Steuerung sorgt für einen rhythmischen Wechsel. Die Pro­grammierung der Dimm-Abläufe liegt in den Händen einer Computer-Arbeitsgemeinschaft, so dass Schülerinnen und Schüler die Skulptur verändern können.
Mit Unterstützung der Firma Durlum GmbH, Schopfheim und der Stadt Schopfheim

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Videoausschnitt

e-Wald

Modell für eine Bodeninstallation, 2007, Holz, Gießharz, LED-Zellen; Grundplatte 18 x 32 x 2 cm, Tannenhöhe 15,5 cm

Schematisierte Tannen aus transparentem Kunstharz stehen auf je einem LED-Leuchtelement. Mehrere hundert dieser be­leuchteten Objekte bilden einen dichten Tannenwald, der auf dem Boden eines dämmrigen Raums arrangiert ist. Durch die Vernetzung der Leuchtzellen mit einem Rechner wird jeder Baum zu einem Pixel, und der e-Wald zeigt Muster, Farbverläufe, Bewegungssimulationen und andere visuelle Botschaften. Das Modell dieser Skulptur besteht aus 9 Tannen, die nach dem Zufallsprinzip die Farbe wechseln.

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Kleines Nahtod-Erlebnis

Holzobjekt, bemalt, 2008, 13,5 cm x 6 cm

Verrechnung guter Taten gegen schlechte Taten.

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Glücksrad

Bodeninstallation, 2012, Durchmesser 5 m

Das Material für diese Installation besteht aus Flyern, die in Bioläden und Cafés ausliegen. Sie werben für Kurse, Therapien und Seminare, die Heilung und Glück versprechen, z.B. durch Yoga, Meditation und Selbsterfahrung.

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