Ausschreibung: Radio Art Residency Weimar 2023 und 2024

Die Radio Art Residency ist ein internationales Stipendienprogramm für künstlerische Praxis im Radio. Die Residenz ist ein gemeinsames Projekt des Goethe-Instituts und des Experimentellen Radios an der Bauhaus-Universität Weimar in Kooperation mit Deutschlandfunk Kultur, dem Haus der Kulturen der Welt und der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar. 

Das Programm bietet einmal im Jahr einen zweimonatigen Aufenthalt in Weimar für jeweils zwei Künstler*innen aus den Regionen Südamerika, Südasien, Südostasien und Südliches Afrika.

In den Jahren 2023 und 2024 ist die Radiokunstresidenz Teil des übergeordneten Dachprojekts „Listening to the World – 100 Jahre Radio“: In dem künstlerischen Forschungsprojekt setzen sich Künstler*innen, Wissenschaftler*innen, Medienschaffende und Hörer*innen aus den verschiedenen Regionen mit unterschiedlichen Fragen zum Hören in seiner Vielfalt und seinen transkulturellen Verflechtungen auseinander.

Ziel des Stipendiums ist es, kreative künstlerische Arbeit zu fördern und die Realisierung neuer künstlerischer Arbeiten zu unterstützen, die sich mit den thematischen Schwerpunkten des Listening to the World-Projekts auseinandersetzen und daran anknüpfen.

Die Stipendiat*innen sind eingeladen, während ihres zweimonatigen Aufenthalts vor Ort in Weimar ein Stück zu den unten genannten Fragestellungen und Themen für den Sendeplatz Klangkunst bei Deutschlandfunk Kultur zu produzieren und in interdisziplinären Konstellationen die Grenzen von Klang- und Radiokunst auszuloten und zu überschreiten, sich vom interkulturellen Dialog an der Bauhaus-Universität Weimar sowie der Kultur- und Klassikstadt Weimar inspirieren zu lassen.

Darüber hinaus haben sie die Möglichkeit, einen näheren Einblick in die zeitgenössische Kunst in Deutschland und insbesondere in die internationale Klang- und Radiokunst zu erhalten und sich mit ihr zu vernetzen.

Das Stipendium wird kuratorisch betreut und technisch unterstützt durch das Experimentelle Radio der Bauhaus-Universität Weimar.

Listening to the World – 100 Jahre Radio

Kaum eine Kulturtechnik hat unser Zusammenleben so nachhaltig beeinflusst wie das Radiohören. Radio vereint Völker und stiftet Identität, es wird aber auch für Propagandazwecke und als Spionage- und Machtinstrument eingesetzt. Es ist von Anfang an ein Medium der Globalisierung und spielt eine Schlüsselrolle in der Kolonialgeschichte.

Jede Region der Welt hat ihre eigenen Geschichten des Zuhörens und Nicht-Zuhörens, des Zusammenkommens und der Spaltung von Gemeinschaften rund um das Radio. Da Radiowellen jedoch nicht an Landesgrenzen halt machen, sind diese Geschichten in vielerlei Hinsicht miteinander verbunden.

„Listening to the World – 100 Jahre Radio“ will die historische Verbindung zwischen Radio und Globalisierung im Bewusstsein einer breiten Öffentlichkeit in und außerhalb Deutschlands verankern. Das Innovationspotenzial, das aus dem kulturellen Erbe der weltweiten Radiolandschaft und der Kulturtechnik des Radiohörens erwächst, soll hörbar werden.

Wie hat das Radio unser Hören in den letzten 100 Jahren geprägt? Welche Praxis und Methoden des Zuhörens haben verschiedene Kulturen entwickelt? Wie verhält sich das Radio zu Machtstrukturen und Kolonialgeschichte? Welchen Beitrag könnte eine Kultur des Zuhörens in einer zunehmend globalisierten und gleichzeitig polarisierten Welt in Zukunft leisten?

RADIO ART RESIDENCY 

Die Radio Art Residency Weimar ist ein Projekt des Experimentellen Radios an der Bauhaus-Universität Weimar, Fakultät Kunst und Gestaltung, in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut. Das Programm wird unterstützt durch den Fonds Internationale Kooperationen des Dezernates Internationale Beziehungen der Bauhaus-Universität Weimar, dem Haus der Kulturen der Welt, Deutschlandfunk Kultur und der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar.

LEISTUNGEN DER RADIO ART RESIDENCY 

  • Finanzierung der An- und Abreisekosten
  • Bereitstellung einer Unterkunft in Weimar für 2 Monate 
  • Eine monatliche Stipendienrate von 2000 Euro (beinhaltet anfallende Material- und Produktionskosten sowie lokale Transport- und Fahrtkosten)
  • Eine Sendung im Programm Klangkunst von Deutschlandfunk Kultur
  • Mitwirkung bei einer Veranstaltung des Listening to the World Projektes im Haus der Kulturen der Welt
  • Kuratorische Betreuung und technische Unterstützung durch das Experimentelle Radio der Bauhaus-Universität Weimar.

Weitere Möglichkeiten:

  • Ein Workshop mit Studierenden der Bauhaus-Universität Weimar
  • Ein Künstler*innengespräch im Rahmen der Reihe Radiogespräche des Experimentellen Radios
  • Vernetzung mit relevanten Kulturschaffenden und Institutionen über das Netzwerk des Experimentellen Radios und des Goethe-Instituts
  • Ein Online Deutsch-Sprachkurs des Goethe-Instituts

ZEITLICHER RAHMEN

Für den Zeitraum vom 1. September bis 31. Oktober 2023 können sich Künstler*innen mit Herkunft oder ständigen Wohnsitz in den Regionen Südamerika, Südasien und Südostasien bewerben.

Für den Zeitraum vom 1. September bis 31. Oktober 2024 können sich Künstler*innen mit Herkunft oder ständigen Wohnsitz in den Regionen Südliches Afrika, Südasien und Südostasien bewerben.

VORAUSSETZUNGEN

Das Programm richtet sich an Künstler*innen, die im Feld der akustischen und zeitbasierten Kunst arbeiten (Radio-, Performance- und Klangkünstler*innen).

Bewerben können sich Künstler*innen mit Herkunft oder ständigem Wohnsitz in den Regionen Südamerika, Südasien, Südostasien und Südliches Afrika, die aus dem nicht-deutschsprachigen Raum kommen und keinen Wohnsitz in Deutschland haben.

Erfahrungen in der Audioproduktion, die zur Realisierung des eigenen Beitrags notwendig sind, werden erwünscht.

Wichtiger Hinweis: Da die Residenz den Fokus auf Radiokunst setzt, können Bewerbungen mit Schwerpunkt Journalismus/Unterhaltung (wie Talk Shows, Features, Podcasts…) nicht angenommen werden.

BEWERBUNGSFRIST

Bitte reichen Sie Ihre Bewerbung bis zum 20. Februar 2023, 11:59 Uhr CET ein. Verspätete oder unvollständig eingereichte Anträge können nicht berücksichtigt werden.

Aufgrund zahlreicher Anfragen ist es leider nicht möglich, Ihnen ein Feedback zu Ihrer Bewerbung zu geben.

CORONA-BESTIMMUNGEN

Bitte beachten Sie, dass eine positive Rückmeldung auf Ihre Bewerbung nur unter Berücksichtigung der geltenden staatlichen Vorschriften für die Einreise nach Deutschland im Zusammenhang mit der Corona Pandemie erteilt werden kann. Haben Sie hierzu Fragen, schreiben Sie uns bitte eine E-Mail.
https://www.bundesgesundheitsministerium.de/coronavirus-infos-reisende.html

AUSWAHL DER ANTRÄGE

Die Auswahl wird von Vertreter*innen des Goethe-Instituts, der Professur für Experimentelles Radio an der Bauhaus-Universität Weimar, der Redaktion Klangkunst von Deutschlandfunk Kultur und dem Haus der Kulturen der Welt und einer Künstler*in aus der freien Szene getroffen.  

HÄUFIG GESTELLTE FRAGEN

Kann der Zeitraum der Residenz verschoben werden?

Nein. Der Zeitraum der Residenz ist für einen Aufenthalt von 60 Tagen in dem Zeitraum vorgesehen, in dem die Bewerber*in von der Radio Art Residency Weimar ausgewählt wurde. Entweder vom 1. September bis 31. Oktober 2023 oder vom 1. September bis 31. Oktober 2024.

Ist es notwendig den gesamten Zeitraum (
zwei Monate/60 Tage) anwesend zu sein?

Ja, das Stipendium verpflichtet den/die Künstler*in, während der gesamten zwei Monate anwesend zu sein und nicht länger als 7 Tage abwesend zu sein.

Muss ich für die Kosten des Visums aufkommen?

Nein, die Stipendiat*innen müssen die Kosten für das Visum nicht selbst tragen.

Ist es möglich, sich mit einem Gemeinschaftsprojekt zu bewerben?

Nein, das Stipendium ist für jeweils eine*n Künstler*in gedacht.