Evaluation Interview and Observation.

Analyse Interview und Beobachtung Altenburg

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Inhalt

1. Einleitung (Vorstellung des Kostüms und seiner Funktionsweise, Vostellung der Forschungsfragen)

2. Hauptteil (Auflisten des Gesagten, Bestätigung durch Beobachtetes)

2.1 Beobachtung Tanz

2.2 Interview erste Tänzerin Anna

2.3 Interview zweite Tänzerin Johanna

2.4 Gemeinsamkeiten/Unterschiede

3. Evaluation/Fehlerbetrachtung (Bestätigung der Hypothese, welche Forschungsfragen wurden beantwortet)

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1. Einleitung

Im Rahmen des Projektes „interactive costumes“ an der Bauhaus Universität Weimar, wurden einige Tests und eine anschließende Befragung der Testpersonen in Altenburg durchgeführt. Es handelt sich hierbei um ein Projekt, welches sich die Entwicklung und Gestaltung von Bühnenkostümen für Tänzer, ausgestattet mit interaktiven technischen Features zur Aufgabe gemacht hat.
Bei dieser Analyse handelt es sich um ein Kostüm mit einem Distanzsensor. Bei der Interaktion zwischen zwei Tänzern misst der Sensor die Entfernung zum anderen Tänzer oder umliegenden Objekten. Je näher der Partner während des Tanzes kommt, desto mehr LEDs leuchten am Kostüm auf.
Das Design des Kostüms bildet am Rücken eine Wirbelsäule nach. Auf ihr ist ein LED-Streifen befestigt, sowie weitere Streifen, die von der Wirbelsäue beginnend, über die schultern, vorne auf der Brust des Tänzers zusammen laufen. Sie symbolisieren abstrakt die Nervenbahnen des Tänzers, die aufleuchten, wenn er die Nähe einer anderen Person wahrnimmt.
Die von innen beleuchtete Kapuze und die Schulterpolster des Kostüms stehen für Undurchsichtigkeit und Abgrenzung von anderen Personen. Schließlich ist das Thema zum Entwurf: „Interaktion zwischen Menschen – Befreiung aus der Unterwerfung“

Um zu erkennen, ob das Kostüm seinen Zweck vollends erfüllt, stellen sich folgende Forschungsfragen:

FUNCTIONALITY (Does the technology work properly?)

Is the costume interactive? Does it react to the user’s input?
How good is the concept realized in the costume?
Is the sensor appropriate to notice the desired information/data?
Can the system design (software/hardware) be improved?
Does it work reliable amongst different wearers?
How easy/difficult is maintaining (e.g. charging batteries, repair cable breaks) the costume? How many technical support needs the costume through its creators?
USABILITY

How easy/difficult is it to use/start the costume’s functions? Is it possible without the creator’s help?
Are the technical features intuitive to the wearers?
Do different wearers use the costume differently?
Does the dancer realize how the costume reacts to him/her?
Does the output distract the dancer?
Are there any constraints?
Is it possible for the users (dancer, choreographer, dresser, tailor, …) to maintain (e.g. cleaning) the costume independently? How many support is needed by the creators?
WEARABILITY

Does the wearer feel comfortable?
What exactly feels good what less comfortable while wearing the costume?
How easy is (un-)dressing the costume?
How easy is it to make shape changes (e.g. adapt size to different wearers) in-house without the support of the creators?
EFFECT

What is the users’ and stakeholders’ (dancer, choreographer, dresser, tailor, …) perception of the costume? How do they perceive the interactive effects?
Is there a difference in the subjective perception of different users or stakeholders?
Are the tech features understandable?
Does the costume causes emotions? If yes, what kind of?
Can the costume potentially add something (new) to a performance, and if yes, why?
INTEGRATION

Does the costume enhance the medium dance, and if yes, how?
How do dancers adapt to this type of costume in comparison to traditional dance costumes?
How much more rehearsal time is needed when using interactive costumes in dance?
How well/ less acceptable do existing choreographies work with the costume? How easy/ difficult is it to develop a new choreography with the costume?

2. Hauptteil

Dieser Teil beschäftigt sich mit der Wiedergabe und genauen Analyse der Beobachtungen vor, während und nach dem Test des Kostüms durch Vortanzen der Choreographie und der Analyse der darauf folgenden Interviews mit den zwei Tänzerinnen.

 

2.1 Beobachtung Tanz

Vor der Choreographie

Vorbereitung: Kostüm anziehen.

Die Tänzerinnen trugen bereits hautenge, schwarze Kleidung. Sie hielten sich alle zusammen in eine größeren Gruppe auf und unterhielten sich. Nach der Frage, wer das Kostüm gerne zuerst testen würde, machte sich verlegene Zurückhaltung breit. Sie sahen sich zum Teil rat suchend untereinander an. Als wir eine, von der Figur sehr gut zum Kostüm passende, Tänzerin direkt ansprachen ob sie unser Kostüm testen wolle, willigte sie lächelnd ein.
Beim Anziehen rückte sie sich das Kostüm auch selbst ein wenig mit zurecht, überließ den Großteil aber uns -vermutlich um nichts kaputt zu machen bzw. es sich so anlegen zu lassen, wie es von uns gedacht war.
Als die Tänzerin das Kostüm anhat, wird sie von uns gefragt, ob sie denn aufgeregt sei und sie antwortet, dass sie bloß Angst hätte, sich zu vertanzen. Um ihr die Nervosität zu nehmen, versichern wir ihr, dass es kein Problem wäre, sollte sie sich vertanzen.

Die erste Tänzerin bekam vor und während des Tragens nicht gesagt, worum es sich bei dem Kostüm handelt und wie es funktioniert. Bevor die vorbereitete Choreographie von ihr getanzt wurde, hielt sie sich bei den anderen Tänzerinnen aus der Gruppe auf und probierte einige Bewegungen, vermutlich um einen Output vom Kostüm zu erhalten. Da sich während des Transports des Kostüms von Weimar nach Altenburg ein Defekt im Kostüm ergeben hatte, leuchteten alle Neopixel am Kostüm fehlerhafter Weise bereits direkt nach dem Anschalten. Die erste Tänzerin tanzte – ohne Aufforderung und nicht im Rahmen einer Choreographie – als erstes eine pulsierende Bewegung, bei der die angewinkelten Arme und der Brustkorb sich aufeinander zu und voneinander weg bewegen. Hierbei änderte sich der Lichtoutput nicht. Als nächstes lacht die Tänzerin mit den anderen aus der Gruppe und das Wort „Transformers“ fällt, woraufhin die Gruppe in erneutes Gelächter ausbricht. Daraufhin probiert die Tänzerin eine wellenförmige Armbewegung bei seitlich gerade ausgestreckten Armen. (Diese Bewegung wurde von einem anderen Gruppenmitglied bereits bei unserem ersten Besuch im April als Antwort auf die Frage, welche Bewegung ihnen denn von allen Tanzbewegungen am meisten Spaß mache, vorgeführt.) Das Kostüm reagierte auch auf diese Bewegung nicht.

Da wir das gleiche Fehlerbild im Arbeitsraum bereits einmal behoben hatten, hofften wir, das Kostüm hier auf die selbe Art wieder reparieren zu können und griffen in die Szene ein, indem wir zur Tänzerin gingen und an dem Sensor, in dem wir einen Wackelkontakt vermuteten, die übliche Reparatur vornahmen. Die Tänzerin konnte währenddessen das Kostüm anbehalten. Leider konnten wir den Defekt dadurch nicht beheben und das Kostüm leuchtete weiterhin ununterbrochen.

Die Choreographie I

Daraufhin wurde die Choreographie vorgetanzt. Die Tänzerin, die das Kostüm trug, war angewiesen, diese allein zu tanzen. Am Anfang der Choreographie sitzt die Tänzerin auf einem Stuhl und steht innerhalb der ersten zehn Sekunden von diesem auf. Hierbei reagierte das Kostüm wie geplant auf die sich verändernde Distanz zum Stuhl. Danach leuchtete das Kostüm ununterbrochen 20 Sekunden lang, auch bei stark variierenden Tanzbewegungen, welche Sprünge, Drehungen, ausladende Arm- und Beinbewegungen und variierende Distanz zu Personen und Objekten im Raum beinhalteten. Nach den 20 Sekunden gingen mit einem Mal alle Neopixel des Kostüms gleichzeitig aus, was auch als Fehler zu erkennen ist, da der implementierte Algorithmus jeden Pixel einzeln ausschaltet. Bei einem Sprung wenige Sekunden später, schalteten sich wieder alle Neopixel des Kostüms gleichzeitig ein. Die Tänzerin war daraufhin an der Stelle der Choreographie angelangt, an der sich sich auf den Rücken legen soll und versichert sich bei uns während des Tanzens durch Nachfrage, ob sie das dürfe. Wir bejahen. Die Neopixel leuchten weiter ununterbrochen, auch wenn sie die Distanz zum Boden nun eindeutig verändert und flackern kurz, als sich die Tänzerin wieder erhebt. Daraufhin leuchtet das gesamte Kostüm ohne Veränderung oder erkennbare Distanzreaktion für weitere Sekunden, bis sich die Tänzerin wie in der Choreographie vorgeschrieben auf die Seite legt, wobei der Rückenteil des Kostüms seitlich verrutscht und für den Rest des Tanzes schräg an der Seite liegt. Während des Liegens auf der Seite gehen alle Lichter am Kostüm wieder kurz aus und an. Dieses Verhalten wiederholt sich für den Rest des Tanzes, wobei man das Aus- und wieder Angehen der Lichter nicht an bestimmten Bewegungen festmachen kann. So gibt es zum Beispiel eine Stelle (2:43 min), wo die Tänzerin wieder auf der Seite am Boden liegt und anders als vorher, alle Lichter ohne Unterbrechung weiter leuchten. Im Gegensatz dazu gehen alle Neopixel aus, als zu einem anderen Zeitpunkt im Verlauf der Choreographie, die Tänzerin bewegungslos steht.

Pause I

In der Pause steht die Tänzerin wieder bei den anderen Tänzerinnen der Gruppe. Dann versuchen wir noch einmal einen Fehler zu finden und zu beheben. Unser Hauptaugenmerk liegt dabei noch immer auf dem Sensor,  der sich vorher bereits einmal als instabil erwiesen hatte. Einer von uns erklärt während dessen allen Tänzerinnen die Funktionsweise des Kostüms, so dass auch die erste Tänzerin die Erklärung hören kann.

Die Choreographie II

Die Choreographie wird nachdem der Tanz beendet ist ein zweites Mal getanzt. Die Tänzerin behält das Kostüm an und eine zweite Tänzerin, die mit ihren eigenen Trainingssachen tanzt wird dazu geholt. Bereits zu Beginn des Tanzes kann man feststellen, dass das Kostüm nicht an den selben Stellen wie beim ersten Mal reagiert: Die Distanz zur Stuhllehne, wird vom Kostüm nun nicht mehr angezeigt, statt dessen bleiben die Lichter am Kostüm alle konstant an. Das erste Flackern tritt  – anders als beim ersten Durchgang – bei einer Drehung nach 14 Sekunden des Tanzes auf. Die Lichter gehen aus, sobald der Rücken zu uns zeigt. Wir befinden uns weiter als die Triggerdistanz von den Sensoren am Kostüm entfernt und dazwischen ist keine Person und kein anderes Objekt. So ist es auch im Code vorgesehen, allerdings könnte diese Reaktion des Kostüms trotzdem ein Fehler und zufällig an der richtigen Stelle sein, da wieder alle Lichter gleichzeitig ausgehen. Als kurz darauf wieder nichts hinter der Tänzerin steht, sind alle Lichter konstant an. Eine Ähnlichkeit zum ersten Durchgang ist, dass das Kostüm wieder nach dem seitlichen Drehen Flackert und außerdem verrutscht ist, so dass es schräg ab Rücken sitzt. Sonst tritt das Flackern an anderen Stellen auf, als im ersten Durchgang. Leider lassen diese Stellen aber auch keine Vermutung über fehlerhaftes Triggern zu, da die Reaktion des Kostüms zum einen wieder komplett ist (alles an oder alles aus) und zum anderen an zufälligen Momenten des Tanzes eintritt: zum Beispiel beim Sprung und beim Stillstand der Tänzerin, sowohl wenn etwas hinter ihr steht, als auch wenn nicht.

Pause II

Für den nächsten Durchgang wird eine dritte Tänzerin hinzu geholt, die das Kostüm tragen soll. Die Tänzerinnen unterhalten sich, während wir der neuen Tänzerin beim Anziehen helfen.

Die Choreographie III

Die Startposition für diesen Durchgang ändert sich – abgesehen von der neu besetzten Position der Tänzerin, die nun das Kostüm trägt – nicht. Die Tänzerin, die das Kostüm zuerst an hatte, sitzt immernoch zu beginn des Tanzes auf dem Stuhl, die zweite Tänzerin steht im Hintergrund und die neue Tänzerin hat ihre Position in der ersten Reihe der Aufstellung gefunden.

Das Kostüm leuchtet gleich zu Beginn des Tanzes komplett und blinkt nach zehn Sekunden der Choreographie das erste Mal bei einer Drehung. Sobald diese vorbei ist, leuchten wieder alle Neopixel des Kostüms gleichzeitig auf. Bei einem fließenden Wechsel vom rechten auf das linke Bein kurz darauf, schalten sich wieder alle Lichter gleichzeitig aus. Beim nächsten federnden Schritt der Tänzerin gehen wieder alle Lichter an, hinter ihr steht die zweite Tänzerin, allerdings in einer Entfernung, die groß genug ist, als das – bei voller Funktionalität der Technik – die meisten, Lichter am Kostüm ausgeschaltet sein müssten. Bei einer leichten Drehung des Oberkörpers gehen die Lichter am Kostüm wieder Kurz alle gleichzeitig aus und direkt danach wieder an. Die nächste Bewegung ist eine federnde Bewegung des Oberkörpers nach unten und oben. Hierbei gehen die Lichter am Kostüm einmal aus, als die Tänzerin nach unten geht, gehen dann wieder gleichzeitig an, als sie den Oberkörper wieder gerade (oben) hat, bleiben dann an, als sie das zweite Mal nach unten geht und schalten sich dann aus, als sie schon oben ist. Dieses Outputverhalten zeigt keinerlei Konsistenz und lässt dadurch auf einen Wackelkontakt schließen.

Im folgenden Verlauf des Tanzes ändert sich an dem Outputverhalten nichts: wie bei den anderen beiden Durchläufen auch, leuchtet das Kostüm komplett auf oder schaltet alle Lichter komplett aus. Dies passiert auch an der Stelle, wo die Tänzerin auf der Seite liegt, an anderen Stellen ist aber kein Zusammenhang zu den vorherigen Durchläufen zu sehen.

2.2. Interview erste Tänzerin Anna

Auf dem Weg zum Interviewraum führen, um die Situation aufzulockern, kurzes Gespräch darüber, dass sie sich nicht vertanzt hätte. Sie sagte, sie hätte sich vertanzt und erklärte wie sie die falsche Bewegung vertuscht hätte. Die Gesprächsatmosphäre ist eher interessiert als angespannt oder schüchtern.

Im Raum angekommen, nehmen wir Platz, schalten die Kamera ein und beginnen mit dem Interview. Die Auflockerungsfragen provozieren ein kurzes Gespräch über den Tanzstil Hip-Hop zwischen der Tänzerin und der Interviewerin.

Auf die Frage hin, ob es der Tänzerin Spaß gemacht hätte, mit dem Kostüm zu tanzen, geht diese auf die „Wearability“ ein. Sie sagt, sie empfand das Kostüm als angenehm („richtig angenehm“) zu tragen, fügt aber hinzu, dass der Rückenteil des Kostüms ungewohnt war und dass es verrutscht ist, als sie sich gebeugt hat. Durch die Beobachtung beim Tanz können wir bestätigen, dass dieses Verrutschen nicht nur das subjektive Gefühl der Tänzerin war, sondern die Verschiebung des Rückenteils nach dem Beugen auch für den Beobachter sichtbar war.

Die Interviewerin fragt nach, ob es unangenehm war, als die Tänzerin sich gebeugt hat (leider mit einer „leading question“). Darauf antwortet sie, dass sie Angst hatte, etwas kaputt zu machen („Usability“, „are there any constraints“), betont noch einmal, dass es nicht „gedrückt“ habe und erwähnt außerdem, dass man das Verrutschen des Kostüms gespürt habe.

Als nächstes wird die Tänzerin gefragt, ob sie denkt, dass das Verrutschen weniger gewesen wäre, wenn es statt der kleinen goldenen Kette einen richtigen Gurt am Kostüm gegeben hätte. Die Tänzerin antwortet, dass unter der Bedingung, dass das wirklich hält, besser gewesen wäre und Bewegungen wie z.B. eine Drehung leichter wären. Hiermit beantwortet sie eine unserer Forschungsfragen aus dem Bereich der Usability: „Are there any constraints?“. Offenbar war es nicht ganz so leicht eine Drehung mit dem Kostüm zu Absolvieren.

Die Frage, ob sie etwas am Kostüm verändern würde, beantwortet die Tänzerin mit einem klaren „nein“. Sie geht auf eine Frage der Wearability ein („Does the wearer feel comfortable?“)Sie lobt in ihrer Antwort den Fakt, dass das Kostüm nur am Oberkörper ist und dass man darunter tragen kann, was man möchte, außerdem gefallen ihr die Schultern, besonders dass diese etwas vom Körper abstehen und in Anbetracht der Lage, dass sonst immer nur T-shirts oder kurze Träger an den von ihr getragenen Kostümen sind.

Mit der nächsten Frage wird die Tänzerin gefragt, ob sie das Aussehen des Kostüms interpretieren kann. Sie antwortet mit Assoziationen, z.B. Uniform, Anzug, „Männerkostüm“ und sagt, dass, weil es eher harte statt weichen Formen hat, nicht unbedingt für klassisches Ballett geeignet wäre. Hiermit geht sie indirekt auf einen Aspekt der „Integration“ ein: „How well/less acceptable do existing choreographies work with the costume?“. Hier schließt die Tänzerin mit indirekter Aussage alle Tänze des klassischen Ballets für dieses Kostüm auf Grund seiner Form aus.

Als nächstes fragt die Interviewerin die Kamera, ob sie auflösen dürfe, was sie sich bei dem Entwurf des Kostüms gedacht habe. Die Kamera bejaht. Die Tänzerin fragt daraufhin, ob die Interviewerin das Kostüm allein entworfen habe oder ob die Gruppe das zusammen getan hätte. Die Interviewerin antwortet daraufhin, dass die anderen beiden mehr für die Technik uns sie selbst mehr für das Aussehen verantwortlich waren. Im gleichen „Redeblock“ erwähnt sie, dass die Tänzerin also gern Verbesserungsvorschläge anbringen dürfe, wenn sie welche hätte. Die Interviewerin erklärt daraufhin die Idee, dass das Kostüm die Unterwerfung in Beziehung mit Menschen zeigen soll und erwähnt dass die Form deshalb so klobig am Rücken ist. Dann erklärt sie, dass das Rückenteil die Wirbelsäule mit Nervenbahnen, die davon weggehen (Neopixel) darstellt.

Die Tänzerin antwortet, dass es jetzt Sinn ergebe und erwähnt, dass sie „nicht weiß, wie das von der Seite (meint vermutlich für das Publikum, das an der Seite saß) aussieht, wann man hinten so einen Bubbel drauf hat“, da sie das nur im Spiegel gesehen hätte.

Die Interviewerin fragt, ob sie meine, dass der Rücken kleiner sein sollte.

Die Tänzerin antwortet, dass es vielleicht besser wäre, da man sonst annehmen könnte, dass „die Technik sonst nicht hineingepasst hätte“.

Als nächstes wird die Tänzerin gefragt, ob sie sich in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt gefühlt habe. („Wearability“: „What exactly feels good, what less comfortable while wearing the costume“)) Sie antwortet, dass sie ihre Schultern gut heben konnte und dass sie dadurch dass sich das Kostüm nur am Oberkörper befand auch ihre Beine gut bewegen konnte. Sie sagt aber auch dass das Rollen über den Rücken nicht ging. (Das hatten wir ihr allerdings vor dem Tanz verboten.)

Die nächste Frage, ob sie beim Tanzen das Gefühl hatte, auf die Technik Rücksicht nehmen zu müssen, beantwortet die Tänzerin mit einem „Ja“. Sie sagt, dass sie auch bei kleinen Drehungen Angst hatte, dass sie „hinten“ etwas verbiegen könnte.(„Wearability“: „What exactly feels good, what less comfortable while wearing the costume“)

Als nächstes wird die Tänzerin gefragt, ob sie das Kostüm auf einer großen Bühne bei einem Solo auch tragen würde oder ob sie dafür noch etwas an dem Kostüm verändern würde.

Die Tänzerin lobt das Kostüm erst mit dem Wort „cool“, erwähnt aber danach, dass sie der Rückenteil stören würde wenn sie allein tanzt. Sie äußert, ihr Bedenken, dass sie dann aussehen könnte wie eine „Kreatur“.(„Wearability“: „Does the wearer feel comfortable“)  Danach mildert sie ihre Aussage aber mit einem „An sich finde sie das an den Schultern ziemlich genial“, da sie ihr Kreuz als zu breit empfinde und der am Anfang des Interviews erwähnte Überstand des Stoffs ihr Kreuz besser wirken ließe. Die Interviewerin bedankt sich für das Lob mit einem „freut mich“ blättert nach der nächsten Frage auf dem Papier. Hierbei entsteht keine peinliche Stille, sondern die Tänzerin lacht und sagt, das wäre kein Problem, sie kenne das und müsse das auch oft genug machen.

Die nächste Frage ist, ob sich der Rücken, in dem sich die Technik befand, für die Tänzerin steif angefühlt habe. Die Tänzerin sagt, es wäre beweglich gewesen und erwähnt erneut, dass es nicht gedrückt habe. Außerdem fügt sie hinzu, dass sie es nicht gespürt habe und es auch nicht warm wurde.(„Wearability“: „Does the wearer feel comfortable“, „What exactly feels good, what less comfortable while wearing the costume“) 

Die Tänzerin wird gefragt, woran sie das Kostüm erinnert und antwortet, dass es „transformermäßig“ wäre, da es leuchte.

Mit der nächsten Frage, wird die Tänzerin gefragt, ob ihr eine andere Choreographie einfallen würde, zu der dieses Kostüm passen könnte und erinnert die Tänzerin daran, dass sie das Kostüm optisch mit einem Transformer verknüpft hat. Die Tänzerin antwortet, dass sie hier an Krieg denken würde. Die Interviewerin fragt erstaunt nach, ob sie Krieg richtig verstanden hätte und die Tänzerin begründet, dass sie das Kostüm an Uniformen erinnert und dass es an einen männlichen Körper passt. Sie erwähnt dass es eher eine moderne Choreographie wäre und schließt einen Märchenprinz aus(„Integration“ ein: „How well/less acceptable do existing choreographies work with the costume?“)

Als nächstes wird die Tänzerin (von der Kamera) gefragt, ob ihr vor dem Tanzen aufgefallen sei, dass das Kostüm nicht funktioniere. Sie antwortet darauf, dass sie sich überlegt habe was an dem Kostüm etwas auslösen könne, erwähnt, dass sie sich erinnert wie wir beim ersten Besuch in Altenburg erwähnt hatten, dass es etwas pulsierendes werden könne und wie sie bei der Improvisation während unseres ersten Besuchs eine „contraction“ machen sollte. Beim Wort contraction macht sie eine Armbewegung vor. Sie sagt, sie dachte, so etwas könnte einen Effekt auslösen, hätte aber dann gemerkt, dass nichts passiert ist. Sie hätte daraufhin etwas mit den Armen probiert und macht dabei die Bewegung die uns von einer anderen Tänzerin bei unserem ersten Besuch als ihre Lieblingsbewegung gezeigt wurde und nach der wir beim ersten Besuch direkt gefragt hatten. Sie sagt, sie hätte sich auch vorstellen können, dass „das“ (vermutlich der Lichteffekt)  daraufhin von der einen Seite zur anderen geht. („Functionality“: „Does the costume react to the user’s input“, „Can the system design be improved?“, „Does it work reliable amongs the wearers?“)

Als nächstes fragt die Interviewerin erneut, ob die Tänzerin etwas am Kostüm verändern würde und impliziert als Antwort den Rücken. Die Tänzerin antwortet daraufhin mit „Ja, nur der Rücken.“

Die Interviewerin fragt, ob der Rücken „einfach schmaler“ gemacht werden müsse oder ob etwas von der Füllwatte entfernt werden solle, so dass nur die LED auf dem Rücken wäre. Die Tänzerin sagt, dass sie nur die LED auch cool fände, bemerkt aber auch, dass das Kostüm dann an „Eigenheit“  und damit an „Charakter“ verlieren würde. Sie erwähnt erneut den Gurt, und dass es ihr wichtig wäre, dass das Kostüm sitzt und sie sich (beim Tanzen) nicht darum kümmern muss, dass es rutscht.(„Wearability“: „Does the wearer feel comfortable“, „What exactly feels good, what less comfortable while wearing the costume“, “Usability: „Are there any constraints?“)

Als nächstes erwähnt die Interviewerin dass sie die Frage, ob sich die Tänzerin andere Choreographien zu dem Kostüm vorstellen könne bereits gestellt habe und fasst deren Antwort mit dem Wort  „Krieg“ zusammen woraufhin die Tänzerin diese Antwort bestätigt.

Als nächstes wird die Tänzerin gefragt, ob sie finde, dass das Kostüm zu dem Tanz gepasst habe oder nicht und um eine Begründung gebeten.

Die Tänzerin sagt, sie glaubt, dass es gepasst hätte, wäre sie nicht die Einzige gewesen, die dieses Kostüm getragen hätte und erwähnt dass das Kostüm nicht funktioniert hat (technisch). Sie sagt, der Tanz wäre kein Tanz der den Tänzern besondere Fähigkeiten abverlangt und beschreibt das Kostüm, was sie sonst dafür tragen als „irgendetwas rotes oder schwarzes“, das sehr schlicht gehalten wäre, weil der Tanz im Alltag spielen soll. Sie sagt, dass sie das Kostüm passend für diesen Tanz finde, weil man da „so viel reininterpretieren“ könne. Das wäre gut für den Tanz, da dieser keine direkte Aussage habe. Darum passe das Kostüm sehr gut.

Die Frage, ob sie glaubt, dass das Kostüm auf einer großen Bühne gut „rüberkommt“, bejaht die Tänzerin und erwähnt, dass sie Filme kenne, in denen so etwas benutzt würde. Aus diesen hätte sie gelernt, dass solche Kostüme, wenn sie von vielen getragen werden , gut wirken. Sie sagt, dass wenn man es allein tragen würde, Gegenstände auf dem Boden liegen müssten, damit es funktioniert und zeigt somit, dass sie ein mentales Modell von der Funktionsweise des Kostüms erhalten hat, auch ohne, dass es während sie es trug, funktioniert hat.(“Usability: „Does the dancer realize how the costume reacts to her/him?“, „Effect“: Are the tech-features understandable?)

Sie äußert außerdem ihre Bedenken, dass auf einer großen Bühne nur der Oberkörper des Tänzers zu sehen sein könnte, weil dieser erleuchtet wäre und dass der Kopf möglicherweise nicht sichtbar sei.

Die Interviewerin beschreibt ihr daraufhin die geplante Kapuze (unterstützt durch eine ausladende Handbewegung, die die Größe der Kapuze anzeigt), die auch beleuchtet sein würde.

Die Tänzerin findet diese Idee gut und spricht sich für eine große Kapuze aus.

Alle bedanken sich und das Interview ist beendet.

2.3 Interview zweite Tänzerin Johanna

Während noch die SD-Karte für die Kamera gewechselt wird unterhalten sich Interviewer und Tänzerin über das Hobby der Tänzerin um die Situation ein bisschen angenehmer zu gestalten. Insgesamt ist die Atmosphäre sehr normal und es lässt sich keine Anspannung auf irgendeiner Seite erkennen.

Auf die Frage, ob sie mit dem Kostüm mehr oder weniger Spaß am Tanzen hat gab es keine direkte Antwort, nur die Aussage, dass sie das Kostüm interessant fand und schon einmal mit einem ähnlichen Kostüm getanz hat, welches jedoch nicht interaktiv war.

Da die zweite Tänzerin bei unserem ersten Treffen in Altenburg nicht anwesend war konnte sie uns nicht sagen, ob das Kostüm ihre Erwartungen getroffen hat oder nicht.

Die Antwort auf die Frage, was ihr denn an dem Kostüm gefallen hat und was nicht beantwortet direkt zwei unserer Forschungsfragen. Einmal die Frage “Does the wearer feel comfortable”, was sie indirekt mit ja beantwortet, da sie sagt, dass der Stoff sich gut anfühlt und dass das Kostüm nachgibt. Was ihr jedoch weniger gefällt (“What exactly feels good what less comfortable […]”)war einmal das Rückenteil, was sie ein bisschen irritiert hat und dass sie ihre Armbewegungen nicht komplett ausführen konnte, weil die Schulterpartie dafür anscheinend doch etwas zu eng war.

Daraufhin wurde über die Idee des Kostüms gesprochen. Der Tänzerin war es nicht bewusst, dass es Sensoren gibt die die Distanz messen können und den Lichtoutput fand sie optisch auch sehr schön. Da die zweite Tänzerin direkt schon eingeweiht wurde, wie das Kostüm arbeitet ist hier anzunehmen, dass sie weiß, wie das Kostüm auf sie reagiert (“Does the dancer realize how the costume reacts to her”).

Auf die Frage, ob sie sich mit dem Kostüm besser tänzerisch ausdrücken kann oder nicht antwortete sie, dass jedes Kostüm einem eine andere Rolle gibt und man sich als Tänzer dann in einer neuen Rolle befindet und sie deswegen nicht sagen kann ob sie sich besser ausdrücken kann oder nicht.

Die Frage (“Does the costume enhance the medium dance?”) wurde somit nicht eindeutig beantwortet. Man könnte annehmen, dass das Kostüm schon unterstüzend wirkt, da sie nicht explizit sagt, dass bei unserem Kostüm ein spezial Fall vorliegt. Genau so ist jedoch auch das Gegenteil möglich, da sie nicht auf unser Kostüm eingegangen ist.

Als sie gefragt wurde, ob sie das Kostüm nochmal tragen würde hat sie gesagt, dass sie sich das bei einem surrealen Projekt schon vorstellen könnte. Hierbei hat sich sich auf eine von ihr gesehene Tanzserie bezogen, in der mehrere Leute Köstüme getragen haben die (anscheinend) auf Musik und Leute reagiert haben.

Als nächstes wurde die Tänzerin gefragt, ob sie gerne mehr Kontrolle über das Licht hätte, was sie negierte, da sie die Art wie das Licht gesteuert wird als etwas “anderes” sieht. Es ist gerade so, dass man nicht die Kontrolle hat, da der Abstand ein Zwischenspiel von zwei Tänzern ist. Hierbei ging sie jedoch direkt darauf ein, dass sie denkt, dass der Abstand bei Choreographien immer geregelt ist und keine großen Änderungen passieren.

In gewisser Weise gibt uns diese Aussage aukunft über die Fragen, ob es irgendwelche Einschränkungen gibt und wie leicht sich das Kostüm in eine bestehende Choreographie einarbeiten lässt. Die Einschränkung bestünde nun in Choreographien, welche mit festen Abständen arbeiten, da die notwendigen Daten für das Licht größtenteils konstant bleiben würden, was nicht zum gewünschten Ergebnis führen würde. Somit dürfte sich nicht jede Choreographie gleich gut dazu eignen mit unserem Kostüm getanzt zu werden. Wir gaben der Tänzerin dann bekannt, dass wir dies nicht bedacht hatten und uns mehr auf die existierende Choreographie ihrer Tanzgruppe konzentiert hatten. Folgend meinte sie dann, dass es bei Duous schon wahrscheinlich ist ein Kostüm wie unseres zu verwenden.

Danach fragte die Interviewerin nach, ob die Technik in irgendeiner Weise bemerkt wurde und ob das den Tanz eventuell eingeschränkt hat. Hierbei erwähnt die Tänzerin, dass es eine Stelle im Tanz gab, die sie weggelassen hat, welche von ihrer Tanzkollegin jedoch ausgeführt wurde. Außerdem war sie an Stellen die mit dem Rücken zu tun hatten etwas vorsichtiger war, weil sie nicht wusste, was die Technik alles zulässt und was nicht. Auch hier bekommen wir Aufschluss über die Einbinung in bestehende Choreographien und die Einschränkungen, da gewisse Stellen im Tanz eventuell modifiziert getanzt oder weggelassen werden, aber eine ausführliche Erklärung über was und was nicht getan werden darf könnte hier in den meisten Fällen schon zu einer Verbesserung dieses Problems führen.

Auf die Frage, ob die Tänzerin denkt, dass sie das Kostüm alleine anziehen und starten kann antwortet sie, dass es ihr durchaus möglich sei, wobei es vielleicht an der ein oder anderen Stelle am Kostüm etwas kniffliger werden kann, wie zum Beispiel am Verschluss der Kette, welcher sehr weit hinten liegt. Das Starten des Kostüm sollte dann kein Problem sein, denn hier ist in ihren Augen nur ein “Klick” von Nöten. Hiermit werden also die Fragen des Anziehens (“How easy is un-/dressing the costume”) und des Startens ohne Hilfe unserer Seite (“How easy/difficult is it to use/start the costume without the creator’s help?”) beantwortet.

Nochmal den Sensor betreffend wurde gefragt, wie das Spielen mit der Distanz im Auge der Tänzerin möglich wäre. Sie meinte, dass es momentan durch den mangelnden Platz im Tanzraum etwas schwierig sei, aber ansonsten durchaus möglich ist. Ledeglich die Nähe zu anderen Tänzern macht ihr Gedanken, da sie immer alle In Bewegungen sind und wenn man dann man zu nah an einen anderen Tänzer kommt, kann man eventuell zusammenstoßen. Man könnte hier demnach Verbesserungen bei der Distanzmessung vornehmen, eventuell in einer etwas entfernteren Spanne messen, um zu verhindern, dass Tänzer sich dicht an dicht berühren müssen. Diese Information hilft uns bei der Frage ob das System irgendwie verbessert werden kann.

Die Tänzerin erklärt dann, was ihr erster Eindruck von dem Kostüm war, wo dann die Begriffe Raupe, Transformers und Regencape fielen, wobei sie “Transformers” nur von einer Kollegin aufgeschnappt hatte, es aber dennoch sehr passend fand, da man denken kann, dass aus dem Rückenteil noch etwas rauskommt. Danach beantwortet sie die Frage, ob sie das Kostüm cool findet, was sie bejaht und noch hinzufügt, dass sie das Aussehen sehr modern findet, was ihrer Meinung nach durch die Kette und das Rückenteil geschieht.

Es wurde gefragt, ob es aufgefallen ist, dass das Kostüm nicht richtig funktioniert hat, was ebenfalls von der Tänzerin bejaht wurde, da sie durch Blicke in den Spiegel oder runter an ihren eigenen Körper gesehen hat, dass das Kostüm immer geleuchtet hat.

Im folgenden wurde sie gefragt, ob sie denn wüsste wie die Technik funktioniert woraufhin sie die Technik so erklärte wie sie sie Verstand. Das Konzept war ihr insgesamt verständlich, dass der Sensor mittels Schall merkt wenn sich ein Hindernis im Weg befindet und dann Signale an die weitere Technik sendet. Die Frage des Verständnisses der Technik wurde gegen Anfang bereits geklärt, hier zeigt nun aber nochmal, dass die Technik verstanden wurde. Ebenso die Frage, ob die Technik generell verständlich ist (“Are the tech features understandable?”)

Im folgenden wurden dann noch weiterführende Fragen gestellt, wie zum Beispiel ob sie das Kostüm noch ändern würde oder ob sie Ideen für Choreographien hätte. Das Kostüm würde sie nur insoweit verändern, dass sie das Licht auf den ganzen Körper anbringen würde und dann noch Interaktionen mit dem Boden einbringen, wie Lichtveränderungen wenn man springt. Bei Choreographien denkt sie an welche, die ähnliche Elemente haben wie der Tanz den ihre Tanzgruppe gemacht hat, bei dennen man in größer und kleiner werdenen Kreisen tanzt in die auch Tänzer hineingehen oder Tänze mit vielen Armbewegungen. Ebenfalls kann sie sich Tänze vorstellen die viel mit Kontakt spielen. Damit wurde dann auch der zweite Teil der Choreographiefrage geklärt, bei dem es darum geht, wie einfach es ist neue Choreographien zu dem Kostüm zu entwickeln.

Abschließend wurde gefragt, ob die Tänzerin sich vorstellen kann, dass das Kostüm auch auf großen Bühnen benutzt werden kann. Hierbei ist ihr einziges Bedenken, dass die Entfernungen vielleicht zu groß werden, was von der Interviewerin jedoch als machbar erklärt wird.

2.4 Gemeinsamkeiten/Unterschiede

Erkennbar ist, dass beide Tänzerinnen das Rückenteil ein bisschen störend fanden es sie aber im Tanzen nicht sonderlich eingeschränkt hat. Trotz dieser Aussage konnten wir sehen, dass nur eine der beiden Tänzerinnen eine bestimmte Stelle im Tanz (hier die Rückenrolle) gemacht hat, während die andere diese weggelassen hat. Dieser Unterschied könnte mit vielen Dingen zusammenhängen, vielleicht ist eine Person etwas mutiger oder experimentierfreudiger als die andere, die Vorsicht kkönnte für jemanden einschränkender sein als für jemand anderen. Vielleicht lernt eine erson auch schneller und merkt wo sich was befindet und was man wie weit ausreizen kann.

Häufiger Umgang mit Technik kann in diesem Bereich auch mehr Sicherheit bringen, da es immer etwas ungewohnt ist mit neuen Dingen konfrontiert zu werden und auch wenn die Tänzerinnen schon mal mit Technik getanzt haben, so waren die Kostüme von ihrem vorherigen Projekt nicht so umfangreich und auch nicht interaktiv.

Beide Tänzerinnen empfanden das Kostüm als etwas modernes und konnten sich auch andere Choreographien für dieses Kostüm vorstellen. Ebenso fanden sie beide das Kostüm angenehm und haben die Technik nicht bemerkt, wobei nur eine der beiden Tänzerinnen meinte, dass ihre Armbewegungen doch ein bisschen eingeschränkt wurden. Eventuell kann man hier Rückschlüsse auf die Passfrom bei verschiedenen Körperbauten schließen, oder die Armbewegungen wurden nur nicht im gleichen Maße von beiden durchgeführt.

Außerdem schien bei beiden der Rückenteil etwas unkontrolliert hin und her zu rutschen. Die Tänzerinnen empfanden dies als ungewohnt und irritierend.

3. Evaluation/Fehlerbetrachtung

Gestaltungsfehler am Kostüm
Durch die sehr locker sitzenden Ketten, die zur Stabilisierung gedacht waren, rutschte das Kostüm am Rücken sehr herum. Es irritiert und behindert die Tänzer zum teil und schränkt sie in ihrer Bewegung ein.
Die noch fehlende Kapuze stellte sich zwar nicht als Behinderung heraus, allerdings ließen sich so auch keine Daten zu ihrer Wirkung, Funktion und Trageweise erheben.
Die nachgebildete Wirbelsäule am Rücken war unter Umständen etwas zu prall mit Watte gefüllt. Sie ließ das gesamte Kostüm etwas klobig und wenig flexibel wirken.

Technische Fehler am Kostüm

Durch den Defekt der Technik konnten wir bei den nicht als Trigger gedachten Bewegung leider nicht feststellen, ob es falsch auslösende Bewegungen gibt. Man konnte fehlerhafte Reaktionen des Outputsignals aber gut von den nicht fehlerhaften Lichtsignalen unterscheiden, da im ersten Fall immer alle Pixel gleichzeitig reagierten (On or Off) und im Fall des Funktionierens ein Verlauf zu erkennen war (Pixel gehen nacheinander an oder aus). Die Frage, ob das Kostüm bei verschieden Nutzern gleich funktioniert, lässt sich wegen des Defekts auch nicht beantworten. Man kann lediglich sagen, dass der Fehler bei beiden Tänzerinnen gleich war.

Außerdem lässt sich die Frage nach der Interaktivität (“Is the costume interactive? Does it react to the user’s input”) nicht eindeutig beantworten.

Wie bereits erwähnt, konnte man gewisse Momente ausmachen, in dennen das Kostüm zu funktionieren schien, jedoch lässt sich daraus schlecht ermitteln wie genau es am Körper funktioniert. Hier können wir nur unser Wissen aus der Schaffungsphase nutzen und sagen, dass das Kostüm zumindest in unseren Augen interaktiv ist, da der Sensor auf die Distanzänderungen reagiert und entsprechende Änderungen im Kostüm vollzieht.

Wie gut sich der Sensor für unsere gewünschten Daten eignet ist auch eine schwierige Frage (“Is the sensor appropriate to notice the desired information/data?”). Was man sagen kann ist, dass er sich für unseren Fall eignet, es aber sicherlich Verbesserungen gibt. Ein Problem ist die messbare Entfernung und die Genauigkeit bei weiteren Distanzen. Da wir nicht mit sehr großen Distanzen arbeiten ist das nicht sonderlich schlimm, wenn wir dies aber tun möchten, so müssten wir eine gewisse Ungenauigkeit in Kauf nehmen. Wenn man die Technik auf zwei Personen ausweiten möchte könnte man auch über Sensoren nachdenken, die Ähnlich wie NFC arbeiten, um eine konstante Messung zwischen zwei Sensoren zu haben. Dadruch wüsste man immer wie weit eine Person von einer anderen entfernt ist ohne eine Einschränkung in eine Richtung zu haben.

Fehler beim Durchführen des Interviews

Leider wurden während des Interviews manche Fragen ausgelassen, was dazu führt, dass bestimmte Aspekte nicht evaluiert werden können. Durch das Stellen von „leading questions“, was der Ungeübtheit der Interviewenden Person zuzuschreiben ist, ist es möglicherweise zu verfälschenden Antworten gekommen. Gerade da die interviewten Tänzerinnen noch jung sind und es schien, dass sie nichts falsch machen wollten, könnte man vermuten, dass sie gegen diese Art von Frage nicht immun sind und andere Antworten geben, als sie sonst gegeben hätten.

Die Form des Semi-offenen Interviews führte zu Strukturproblemen, die das Vergleichen beider Interviews sehr erschwert hat. Dazu kam, dass durch das Wechseln der Interviewer die Fragen anders gestellt worden sind. Das könnte zu verfälschten Antworten geführt haben und auch zu anders wahrgenommenen Zielen der Frage durch den Interviewten. So ist auffällig, dass im ersten Interview, in dem es viel um das Design ging, auch Antworten auf Fragen, die eigentlich auf die Technik abzielten eher auf der Designebene blieben.