Terminologie
Aufbau einer Bleisatz-Letter. Mit diesem Bild ist ein Geviert definiert durch c und d. Image from Wikimedia.  
| Details | Abmessungen | 
|---|---|
|  1. Punze 2. Schriftbild 3. Fleisch 4. Konus 5. Achselfläche 6. Kegel 7. Signatur 8. Gießrille  |   a Kopf b Schulterhöhe a+b Schrifthöhe c Dickte d Kegelstärke/ Kegelhöhe  | 
Übung GC174 von Christiane Schlütter: Media:Farbkontrast_schrift_hintergrund.pdf
Übung GC174 von Juliane Bragulla: Media:farbwirkung.pdf
Schrifttypen:
- Antiqua
- Venezianische Renaissance-Antiqua
 - Französische Renaissance-Antiqua
 - Barock-Antiqua
 - Klassizistische Antiqua
 - Serifenbetonte Linear-Antiqua (Egyptienne)
 - Serifenlose Linear-Antiqua (auch Sans-Serif oder Grotesk)
 
 - Handschriften
 - Gebrochene
 - Fremde / Nicht-lateinische
 
Fachbegriffe:
- Versalie (Majuskel)
 - Kapitälchen
 - Minuskel
 - Punze
 - Serife (Sans-, Slab-Serif)
 - Ober- / Unterlänge, Mittellänge
 - Dickte (Monospaced)
 - Schriftfamilie oder -Sippe, Schnitt (echte und falsche Schnitte)
 - Ligaturen
 - Flatter-, Blocksatz, links- & rechtsbündig, zentriert
 - Zeilenfall
 - Zeilenumbruch
 - Absatz
 - Tabulator
 - Laufweite (Unterschneiden, Sperren)
 - Durchschuss, Zeilenhöhe
 - Wortabstand
 - Zeilenbreite
 - Durchschuss, Zeilenhöhe
 - Geviert (Em), Fleisch
 - Brotschrift
 - Hurenkind / Schusterjunge / Leiche / Deppenapostroph
 
Weitere Informationen:
Regeln:
- Lesbarkeit!
 - Mindestens sieben Wortzwischenräume für den Blocksatz!
 - Headline und Aufzählungen nie im Blocksatz!
 - Nie mehr als drei Schriftarten!
 - Zeilenabstand immer größer als der Wortabstand!
 - Nicht mehr als drei Trennstriche!
 - Ein Trenn- oder Bindestrich ist kein Gedankenstrich!
 
Schrift-Klassifizierung nach DIN 16518
Venezianische Renaissance-Antiqua
- ca. 1400-1485, z.B. Jenson, Centaur, Schneidler Mediaeval, ...
 - Schreibfeder: relativ geringe Strichstärkenunterschiede
 - Abgerundete Serifenenden
 - Geneigte Schattenachse
 - Schrägstellung des Querstrichs des kleinen "e"
 
Französische Renaissance-Antiqua
- ca. 1485-1600, z.B. Garamond, Bembo, Minion, Stone Serif, Warnock, ...
 - Schreibfeder: geringe Strichstärkenunterschiede
 - Abgerundete Serifenenden, etwas spitzer als die Venezianische
 - Geneigte Schattenachse
 - Gleichmäßige Buchstabenformen
 - Querstrich des "e" nun fast waagrecht
 - Charakteristischer Kursivschnitt
 - Hervorragende Leseeigenschaften, oft in Romanen und längeren Lesetexten eingesetzt
 
Barock-Antiqua
- ca. 1600-1760, z.B. Janson, VanDijk, Caslon, Baskerville, Times, ...
 - Gedrehte und verkantete Breitfeder: größerer Kontrast zwischen Grund- und Haarstrichen
 - Eckigere Serifenenden, fast keine Rundung mehr; flache, fast ebene Serifen
 - Beinahe senkrechte Schattenachse
 - Waagrechter "e"-Strich
 - "Übergangs-Antiqua", auch "Vorklassizistische" Antiqua genannt
 
Klassizistische Antiqua
- ca. 1760-1830, z.B. Bodoni, Didot, Walbaum, ...
 - Spitzfeder: extremer Strichstärkenunterschied
 - Sehr dünne, haarfeine Serifen
 - Senkrechte Schattenachse, vertikale Orientierung
 - Problematisch im Zeitungsdruck
 
Serifenbetonte Linear-Antiqua
- auch "Egyptienne", "Slab-Serif" oder "Square-Serif" genannt
 - ca. 1830-1890, z.B. Officina, Clarendon, Rockwell, "Typewriter", ...
 - Gleichmäßige Strichstärken der Auf- und Abstriche
 - Betonte Serifen, wenig Kontrast zwischen Serife und Type
 
Serifenlose Linear-Antiqua
- auch "Grotesk", "Sans-Serif" genannt
 - seit ca. 1830, z.B. Helvetica, Caslon, Bauhaus (1925), Futura (1928), Univers, Gill Sans, ...
 - Serifenlos
 
Antiqua-Varianten
- z.B.:
 - um 1900: Eckmann... (Jugendstil)
 - um 1930: Broadway... (Art Déco)
 - um 1950/60: Bank Gothic, Alternate Gothic, Trump Grothic, Dom, Antique Olive...
 - um 1970: Avant Garde, Souvenir, Tiffany...
 - um 1980: Chicago (Mac OS)
 - um 1990: Blur, Arcadia...
 
Handschriftliche Antiqua
- vgl. auch Lesemotivation
 
Gebrochene Schriften
- Fraktur
 
Fremde Schriften
- z.B. Chinesisch, Arabisch, Indisch...
 
Diese Seite ist Teil des Werkmoduls Grundlagen der Gestaltung - ein Bauhaus-Vorkurs von Michael Markert für Gestaltung medialer Umgebungen an der Bauhaus-Universität Weimar.