GMU:Basic Kinetics/Isabelle Schlegel

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Jean Tinguely

Ein Einblick in sein Arbeit

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Seine Kunst

Einzig und allein die Bewegung gab Jean Tinguely die Freiheit aus den herkömmlichen Dimensionen herauszubrechen. Darum gab er schon früh das Zeichnen zu Gunsten der experimentell-kinetischen Kunst auf. Der Zufall, Schnelligkeit, Geräusche, ließen ihn Maschinen schaffen, die zwar nutzlos waren, dafür aber "Spaß" machten und auf die moderne Technik ein ironisches Licht warfen.

Im Laufe der Zeit wurden seine Konstruktionen immer gewagter und komplexer. Er verwendete stärkere Motoren, aber auch Farben, Schrott- und Müllteile (Objets trouvés) jeglicher Art und Materials.

Die Biografie in Schwerpunkten

  • geboren am 22.05.1925 in Freiburg, Schweiz
  • gestorben am 30. August 1991 in Bern, Schweiz
  • 1941 Lehre als Dekorateur
  • 1941-45 Kunstgewerbeschule Basel
  • 1953 Umzug nach Paris
  • 1955 „Le Mouvement“ – die erste Zeichenmaschine
  • 1955 „Relief méta – mécanique sonore „1 für den Pariser „Salon des Réalités Nouvelles“
  • 1959 Düsseldorf, Deutschland – die erste Einzelausstellung „Konzert für sieben Bilder“

„Konzert Nr.2“

Am Höhepunkt des Abends wurden drei verschiedene Texte, unterschiedlicher Länge, von widerrum drei Sprechern simultan rezitiert. Diese Texte waren auf einem zu einer Schleife zusammen gefügtem Stück Papier gedruckt, welches eine Maschine vor sich her schob. Das Ergebnis dieser Inszenierung war ein unverständliches akustisches Gemenge.

Während seines dortigen Aufenthalts ließ er aus einem Flugzeug 15000 Flugblätter abwerfen, um ein breiteres Publikum außerhalb der Galerien und Museen zu erreichen:

Für Bewegung, Entwicklung und Veränderlichkeit „Seid statisch in der Bewegung“ (Jean Tinguely)

  • 1959 London: Institue of Contemporary Arts - Performance Métamatics

Titel des Abends: „Art, Machines and Motion, a lecture by Tinguely“

Zwei Profiradrennfahrer mussten auf einem Standfahrrad um die Wette fahren, das an die Malmaschine „Métamatic Nr. 12“ angeschlossen war. In möglichst kurzer Zeit sollte eine Papierrolle von einer Meile Länge bemalt werden. Das Papier landete im Publikum, welches von abstrakter Fertigkunst überflutet wurde. Zusätzlich führte ein Mädchen Kaugummi kauend im Playboy-Look eine handbetriebene Version der Zeichenmaschine vor. Im Hintergrund lief eigens für diesen Abend bestimmte Musik.

  • 1960 New York – „Hommage to New York“

„Hommage to New York“

Im Skulpturengarten des Museum of Modern Art installierte Jean Tinguely mit Hilfe des schwedischen Ingenieurs Billy Klüver einen auto-destruktiven Apparat. Die Maschine bestand aus alten Motoren, alte, 35- jährige, verrostete Räder, alte Ölkannen, ein Klavier, 80 Zweirad-, Dreirad- und Kinderwagenräder, Teile von Badewannen, ein Klavier, Glocken, Autohupenteilen, Spielzeugkarren, einem Fetzen der amerikanischen Flagge, vielen Flaschen gefüllt mit Chemikalien, einem Feuerlöscher, meteorologischer Versuchsballons, Radioteilen, Ölkanistern, Hämmern, Sägen, usw Den Abschluss bildete ein Münzwerfer, der Silberdoller ausspukte. Teilweise war sie (weiß) bemalt und wurde von 15 Motoren angetrieben. Insgesamt betrug die Länge der Maschine sieben Meter, während sie in der Höhe sogar mehr als acht Meter maß. Nach 20 Minuten begannen Teile unkoordiniert zu brennen und das Metall zu schmelzen. Innerhalb einer 30-minütigen Performance zerstörte sich die Maschine nach und nach „von selbst“, wiederrum zu einer eigens bestimmten Begleitmusik. Jean Tinguley war von manchen Effekten ebendso überrascht wie die Zuschauer.

  • 1960 Beteiligung an der Gründung der „Nouveaux Réalistes“
  • 1983 Gestaltung des „Place Igor Strawinsky“ in Zusammenarbeit mit Niki de Saint Phalle

Stravinsky-Brunnen

Ansicht üb brunnen 2.JPG
Vor dem Centre Pomidou
Der Notenschlüssel

Es wurde ein riesiges, rechteckiges Wasserbassins aufgebaut, aus dessen schwarzer Wasserfläche, unterschiedliche Kreationen der beiden Künstler ragen. Manche dienen als Wasserspeier, andere sollen unterhalten. Die Maschinen und Skulpturen sind zum Teil aus Strawinskys Werk entlehnt. Der fertige Brunnen erinnert an die farbenprächtigen Seiten eines russischen Kinderbuches. Insgesamt sind es 16 Objekte, davon sind neun Plastiken der Künstlerin St Phalle. Ihre leuchtend bunten und runden, schillernden Kunststoff-Formen sind aus leichtem Fiberglas, sowie rostfreiem Stahl gefertigt, mit Spezialpolyester beschichtet und bemalt. Tinguelys Maschinen sind aus Aluminium, rostfreien, glänzenden Stahl und Asphaltfarbe. Der Violinschlüssel erzeugt Klänge, die Figur „Ragtime“ lässt einen hämmernden Rhythmus ertönen. Es findet sich ebenfalls ein weißer Totenschädel unter den mehrheitlich dunkel bis schwarzen Maschinen.

  • 1991 Wien - Die letzte Ausstellung von Tinguely zu Lebzeiten „Nachtschattengewächse“ im Kunsthaus Wien


ENDE