Architektur und Urbanistik
№ 1 – Ulf Pleines
Von 1992 bis 1999 studierte Ulf Pleines Architektur an der Hochschule für Architektur und Bauwesen, welche schließlich zur Bauhaus-Universität Weimar wurde. Von 2005 bis 2007 kehrte er für seinen Master in Media Architecture zurück und ist auch heute noch als Forscher an der Bauhaus-Universität tätig.
Bekannt ist Ulf Pleines unter anderem für den von ihm entwickelten Tarnanzug, welcher ihn im städtischen Umfeld nahezu unsichtbar macht. Bevor er sich hinter seinem Anzug versteckt, hat er im Fotointerview über seine Zeit in Weimar geschwiegen – und doch geantwortet.
| Idee und Redaktion: Felix Andrae B.A., Fakultät Medien |
Was bedeutet für Sie der Begriff „Bauhaus“?
Welchen Gesichtsausdruck machen andere Menschen, wenn Sie erzählen, dass Sie an der Bauhaus-Universität Weimar studiert haben?
Wie blicken Sie heute auf die Bauhaus-Universität Weimar?
Und wie haben Sie als Student auf sie geschaut?
Wie laufen Sie angesichts der zahlreichen Touristen durch Weimar?
Wie sah es aus, wenn Sie abends in Weimar ausgegangen sind?
№ 3 – Marcus Urban
Marcus Urban ist besonders durch das Buch „Versteckspieler“ bekannt geworden, in dem er als schwuler, ehemaliger Profifußballer von seinem Werdegang und den Problemen Homosexueller im Profisport berichtet. Bevor er jedoch auf das Thema Diversity in Weimar zu sprechen kommt, erzählt er im Alumnigespräch zunächst von seiner Zeit als Student:
»1991 habe ich angefangen zu studieren; an der Hochschule für Architektur und Bauwesen, wie sie damals hieß – erst 1993 wurde sie zur Bauhaus-Universität. Und ich begann als Raumplaner, aber auch das hat sich später geändert, denn wir wurden den Architekten zugeordnet. Und somit schloss ich im Jahr 2000 nicht als Raumplaner, sondern als Ingenieur für Stadt- und Regionalplanung ab und zwar im Bereich Windkraftplanung. Zwischendrin habe ich meinen Erasmus in Neapel verbracht. Heute bin ich Diversity-, also Vielfalts-Berater, und persönlicher Coach für Fragen aus Bereichen wie Familie, Beruf, Kommunikation und Selbstbewusstsein. Ich berate so auch den Deutschen Fußballbund zu Diskriminierungsfragen, besonders zum Thema Homophobie.«
| Idee und Redaktion: Felix Andrae B.A., Fakultät Medien |
Woran denken Sie beim Begriff »Bauhaus«?
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Wie ist die Reaktion anderer Menschen, wenn Sie erzählen, dass Sie in Weimar studiert haben?
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Wie war für Sie die erste Woche an der Bauhaus-Universität Weimar und wie war im Vergleich dazu die erste Zeit nach der Universität?
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Sie haben zu einer Zeit Ihr Studium begonnen, in der sich die damalige Hochschule für Architektur und Bauwesen in einem großen Umbruch befand…
…Man wandte sich vom alten System der DDR ab, die Fakultät Gestaltung und später die Fakultät Medien wurden gegründet und schließlich wurde aus der Hochschule die Bauhaus-Universität. Wie sind die Studierenden mit diesem Wandel umgegangen und wie haben Sie all dies wahrgenommen?
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Was hat sich seit dem Umbruch Anfang der Neunziger geändert?
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Was haben Sie aus Weimar mitgenommen, das Sie noch in Ihrem heutigen Leben prägt?
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Haben Sie nach Ihrer Profifußballkarriere auch neben dem Studium noch Zeit für Ihre Leidenschaft gefunden?
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Gab es unter den Studierenden in Weimar zu Ihrer Zeit schon eine ausgeprägte Homosexuellenszene?
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Was ist Ihr Wunsch für die Zukunft des Diversity-Diskurses?
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№ 15 – Stefan Kraus & Markus Heckmann
Die Medienkünstler Stefan Kraus und Markus Heckmann haben sich in Weimar kennengelernt und gestalten nun Projekte in aller Welt. Stefan Kraus hat an der Bauhaus-Universität Weimar Architektur studiert und ist Creative Director der Live Event Medienproduktion MXZEHN. Markus Heckmann war zunächst an der Universität in Ilmenau immatrikuliert. Über Stefan Kraus lernte er die Bauhaus-Universität Weimar kennen und wechselte hierher. Heute lebt Markus Heckmann in Toronto, wo er als Technical Director für die Firma Derivative arbeitet.
Der Videokünstler Markus Heckmann ist nur selten in Deutschland anzutreffen. Er lebt und arbeitet in Toronto. Dort entwickelte er als Technical Director der Firma Derivative die Software TouchDesigner. Diese nutzt u.a. auch Stefan Kraus, der Markus Heckmann an der Bauhaus-Universität in Weimar sehr beeinflusst hatte. Stefan Kraus ist Creative Director der Live Event Medienproduktion MXZEHN. Er übernahm nach seinem Architekturstudium in Weimar von 2002 bis 2008 als künstlerisch-wissenschaftlicher Mitarbeiter Lehraufträge an den Fakultäten Gestaltung und Medien. In freien Projekten trieb
er zusammen mit den Studierenden die Erforschung von medialer Performance als künstlerische Praxis voran. Seit 1999 prägte er die Entwicklung der VJ (Visual Jockey) Kultur maßgeblich mit. Nun planen sie gemeinsam ein Projekt, bei dem der vom Bauhaus-Architekten Eberhard Zeidler entworfene, inzwischen jedoch stillgelegte Freizeitpark Ontario Place in Toronto durch Visuals belebt werden soll. Bei einem Treffen der beiden in Berlin haben wir die seltene Gelegenheit genutzt und ein Alumnigespräch aufgenommen, bei dem sogar der TouchDesigner zum Einsatz kam.
Was hat euch nach Weimar geführt und wie habt ihr euch kennengelernt?
Markus, wusstest Du, in welche Richtung du deine Fähigkeiten im Studium entwickeln möchtest und was dich in Weimar erwartet?
Stefan, wie kam der Wechsel von der Architektur zur Videokunst und woher kommt dein Vergleich von Visuals mit bewegter Architektur?
Zu welchen Gelegenheiten kommen eure Visuals zum Einsatz?
Kann man das Genius Loci Festival in Weimar zu solchen Events zählen und wo sonst kann man sich in Weimar Videokunst ansehen?
Für welche bekannten Auftraggeber habt ihr schon gearbeitet?
Wie beeinflusst die Uni und der Nachwuchs die VJ-Szene in der Region?
Kennt man das Bauhaus und die Universität Weimar in Toronto?
Was bedeutet Bauhaus für euch persönlich?
Was hat es mit eurem Projekt von »ART SPIN« am Ontario Place Freizeitpark auf sich?
Markus, wie erinnerst du dich an Weimar und was hat dich bis heute geprägt?
Was hätten Bauhaus-Künstler mit dem TouchDesigner anfangen können?
Was sind eure Visionen? Was treibt euch an?
Wie ist das Leben in Toronto?
Was ist so besonders an Weimar?
Was sind eure Lieblingsorte in Weimar?
№ 19 – Achim Jedelsky
Von der Architektur zur Business Administration, von Deutschland über Schweden nach Belgien und Großbritannien, von der Bauhaus-Universität Weimar zu Daimler Real Estate.
Dort leitet Achim Jedelsky den IT- und Prozessbereich und kehrt heute
nach langer Zeit nach Weimar zurück, um zukünftigen Alumni von Berufseinstiegschancen und seiner persönlichen Karrierelaufbahn zu berichten. In unserem Interview spricht er über Ultimate-Frisbee, den Kohlegeruch vergangener Zeiten, das anstehende Innovator's Dilemma und seine Erfahrungen mit dem Mentorenprogramm der Bauhaus-Universität.
Willkommen zurück
Was bedeutet für Sie der Begriff Bauhaus?
Haben Sie bestimmte Architekten des Bauhauses beeinflusst und welches ist Ihr Lieblingsgebäude in Weimar?
Sie haben in Deutschland, Belgien und Schweden studiert. Wie war für Sie das Studieren in einem fremden Land?
Sie haben 10 Jahre nach ihrem Weimarer Studium den Master of Business Administration absolviert...und was genau ist Real Estate Management?
Wie sehen Sie das Innovator's Dilemma?
Sie sprechen von einer deutschen »Fehlerkultur«. Was genau meinen Sie damit?
Muss die Universität innovativer werden?
Ist Wettbewerb in der Universität, innerhalb eines Studienganges förderlich?
Sie sind auch als Mentor für Absolventen der Bauhaus-Uni tätig. Welche Erfahrungen haben Sie gemacht?
Was wünschen Sie sich für die Zukunft der Bauhaus-Universität Weimar?
№ 20 – Klaus Uhlig
»Als meine Patentante mitbekam, dass ich Architekt werden wollte, griff sie in ihren Bücherschrank und schenkte mir das Buch »Vers une architecture« von Le Corbusier«. Später dann stand dieser am Zeichentisch des damaligen Studenten Klaus Uhlig und setzte sich mit seinem Idealstadtentwurf kritisch auseinander. Die Begegnungen mit Walter Gropius, Le Corbusier, Peter Keler und Mies van der Rohe prägten das bewegte Leben des Architekten und bildenden Künstlers Dr. Klaus Uhlig.
Klaus Uhlig begann 1953 sein Architekturstudium in Weimar. In einem Zeitzeugengespräch mit Dr. Frank Simon-Ritz, Direktor der Universitätsbibliothek, erzählt er u. a. von seinem Idealstadtentwurf einer Fußgängerstadt, von den schwierigen Studienbedingungen in der DDR und den Partys in Zeiten von Lebensmittelmarken.
Timecodes
00:00-03:40 Begrüßung und Vorstellung
03:48-07:40 Was hat sie zum Studium nach Weimar geführt?
07:40-13:00 Welche Rolle hat die bildende Kunst bei der Auswahl des Studienplatzes gespielt?
13:00-23:38 Wie gestaltete sich der studentische Alltag, herrschte ideologische Freiheit im Studium?
23:38-26:18 Wie und wo fand studentisches Feiern statt?
26:18-29:03 Was hat Sie dazu bewegt, an die TU-Berlin zu wechseln?
29:03-32:06 Wie haben Sie die Schließung der Grenzen der DDR wahrgenommen?
32:06-35:50 Begegnungen mit Gropius, van der Rohe und LeCorbusier in den USA
35:50-37:08 Verabschiedung
№ 22 – Christian Schädlich
Prof. Dr.-Ing. habil. Christian Schädlich studierte von 1947 bis 1952 Architektur an der »Staatlichen Hochschule für Baukunst und bildenden Künste Weimar« und späteren »Hochschule für Architektur«, war zweiter Promovend und bis 1987 Dozent. Im Gespräch mit dem Direktor der Universitätsbibliothek, Dr. Frank Simon-Ritz, lässt er die ereignisreichen Jahre seines Studiums Revue passieren; von studentischen Feiern, dem »Zirkus Henselmann«, über die folgenreichen Umbrüche bis hin zur »Diplomarbeit, die tatsächlich gebaut wurde« und noch heute in Nutzung ist. Eine spannende Tiefbohrung in die Geschichte der Bauhaus-Universität Weimar.
Timecodes
00:00 Einleitung
02:55 Warum Weimar? Warum ein Architekturstudium?
09:07 Wie war die Stimmung unter den Studierenden?
12:14 Gab es prägende Lehrerpersönlichkeiten?
15:40 Haben Sie auch künstlerische Lehrende dieser Zeit kennengelernt?
18:57 Wie war die studentische Wohnsituation 1947?
23:46 Wie war das studentische Leben, studentisches Feiern?
27:48 Umbrüche an der Universität, Abschaffung der bildenden Künste
33:00 Eine Diplomarbeit, die tatsächlich gebaut wurde
39:15 Abschied
Aufgezeichnet im März 2019