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Professur Sozialwissenschaftliche Stadtforschung begleitet Pilotprojekt im Bundesprogramm »Post-Corona Stadt«
Unter dem Themenfeld »Solidarische Nachbarschaft und Wirtschaften im Quartier« fördert das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat das Quartiersprojekt der Alten Feuerwache Weimar im Rahmen des Bundesprogramms »Post-Corona-Stadt« mit insgesamt 240.000,- Euro. Die Bundesmittel fließen die kommenden drei Jahre in die wissenschaftliche Begleitung des »Reallabors Feuerwache« sowie den schrittweisen Aufbau eines selbstverwalteten »Zentrums für Beteiligungskultur« für ganz Thüringen. Die Professur für Sozialwissenschaftliche Stadtforschung der Bauhaus Universität Weimar begleitet das Projekt aus wissenschaftlicher Sicht.
»Eine koproduktive Stadtentwicklung aus Wissenschaft, Verwaltung und Bürgerschaft schafft echte urbane Resilienz in Krisenzeiten. Die gesammelten Erfahrungen aus dem Reallabor Feuerwache können wir mithilfe der Förderung professionell dokumentieren, auswerten und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen. Außerdem wollen wir die geplanten Post-Corona-Stadt-Projekte in die laufende Lehre einbauen und so den Studierenden Praxis bieten«, beschreibt Anton Brokow-Loga, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur Sozialwissenschaftliche Stadtforschung dessen Rolle im Gemeinschaftsprojekt.
»Initiiert von der Bürgerinitiative eröffnete im Sommer 2020 Weimars erste pandemie-sichere Open-Air-Kulturbühne im Innenhof der Alten Feuerwache. Engagement ist der Motor einer resilienten Stadterneuerung. Je vielfältiger die Beteiligungsmöglichkeiten für die Bevölkerung im Stadtraum sind, desto stärker wachsen gesellschaftlicher Zusammenhalt und Verantwortungsgefühl, umso besser funktionieren Nachbarschaften in Krisenzeiten«, erklärt Franziska Bernstein, Geschäftsführerin der Alte Feuerwache Weimar Projekt GmbH, die Motivation für das geplante Beratungszentrum. »Bürgerschaftliche Initiativen stehen jedoch bei ihrer Gründung vor großen Herausforderungen. Damit aus guten Ideen langfristig erfolgreiche Projekte werden, brauchen die Initiator*innen barrierearme Räume für regelmäßige Treffen, professionelle Beratung bei der Konzeptentwicklung, Erfahrungsaustausch mit Projekten aus anderen Städten und Partnerschaften mit Politik und Verwaltung«, weiß Bernstein aus eigener Erfahrung. Im geplanten Zentrum für Beteiligungskultur sollen all diese Angebote gebündelt werden und thüringenweit neuen gemeinwohl-orientierten Initiativen in der Stadt- und Dorfentwicklung zur Verfügung gestellt werden.
Das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat fördert im Rahmen der Nationalen Stadtentwicklungspolitik 13 Pilotprojekte, die angesichts der Covid-19-Pandemie innovative Lösungen für krisenfeste Stadt- und Quartiersstrukturen erproben sollen.
Insgesamt folgten 222 Kommunen, Vereine, Initiativen, Unternehmen und andere Akteure dem Aufruf. Die Alte Feuerwache ist das einzige Förderprojekt in Thüringen.
Link zur Pressemitteilung des BMI:
www.bmi.bund.de/SharedDocs/pressemitteilungen/DE/2021/01/post-corona-stadt.html
Link zum Projektaufruf des BBSR:
https://www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/forschung/aufrufe/aktuelle-meldungen/post-corona-stadt.html