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Die Universitätsgalerie [http://www.markepunktsechs marke.6] präsentiert in dieser Ausstellung erstmalig raumbezogene und objekthafte Audio-Installationen, interaktive Arbeiten und Performance-Dokumentationen von Studierenden, Lehrenden und Alumni der Bauhaus Universität Weimar und der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar. Die Formensprache und Funktionsweise der künstlerischen Arbeiten thematisieren dabei das technologisch geprägte Verständnis künstlich erzeugter Erfahrungen. | Die Universitätsgalerie [http://www.markepunktsechs marke.6] präsentiert in dieser Ausstellung erstmalig raumbezogene und objekthafte Audio-Installationen, interaktive Arbeiten und Performance-Dokumentationen von Studierenden, Lehrenden und Alumni der Bauhaus Universität Weimar und der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar. Die Formensprache und Funktionsweise der künstlerischen Arbeiten thematisieren dabei das technologisch geprägte Verständnis künstlich erzeugter Erfahrungen. | ||
„Hört, Hört - Seht, Seht! - eine Ausstellung für Auge und Ohr“ ist in Beratung mit Dr. Golo Föllmer, Juniorprofessor für ''Interkulturelle Medienwissenschaft: Schwerpunkt Audiokultur'' an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg entstanden. | |||
[[File:Hoerthoertsehtseht.pdf|Beschreibung der ausgestellten Arbeiten als PDF]] | [[File:Hoerthoertsehtseht.pdf|Beschreibung der ausgestellten Arbeiten als PDF]] | ||
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GRIDS ist eine Klanginstallation, die aus 48 kleinen tickenden Objekten besteht. Der Klang nur eines einzelnen Objektes ist kaum hörbar, hier aber erzeugt der Gruppenklang von 16 gleichen Objekten, die auf einem Podest stehenein besonderes Hörerlebnis: 1. das „Grid“, gewisseermaßen das Raster bzw. die Netz Architelktur der Klangerzeugenden Objekte, vermittelt unterscheidliche Höreindrücke: wenn der Besucher zwischen den Podesten hin- und herläuft, verändert sich der Klang mit den verschiedenen Abständen zwischen den Podesten. Neigt der Besucher den Kopf über nur einem der Podeste, so können die komplexen Rhythmen der einzelnen Quadrate untereinander entdeckt werden, die sich von Zeit zu Zeit ändern. | GRIDS ist eine Klanginstallation, die aus 48 kleinen tickenden Objekten besteht. Der Klang nur eines einzelnen Objektes ist kaum hörbar, hier aber erzeugt der Gruppenklang von 16 gleichen Objekten, die auf einem Podest stehenein besonderes Hörerlebnis: 1. das „Grid“, gewisseermaßen das Raster bzw. die Netz Architelktur der Klangerzeugenden Objekte, vermittelt unterscheidliche Höreindrücke: wenn der Besucher zwischen den Podesten hin- und herläuft, verändert sich der Klang mit den verschiedenen Abständen zwischen den Podesten. Neigt der Besucher den Kopf über nur einem der Podeste, so können die komplexen Rhythmen der einzelnen Quadrate untereinander entdeckt werden, die sich von Zeit zu Zeit ändern. | ||
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[[Image:Likeastar.jpg|right|thumb|250px|Marc Jung: ''Like a Star'']] | [[Image:Likeastar.jpg|right|thumb|250px|Marc Jung: ''Like a Star'']] | ||
Holz, Stroh, Textilien. Life-size, 2009 | Holz, Stroh, Textilien. Life-size, 2009 | ||
In der Objektinstallation LIKE A STAR betritt Marc Jung erstmals das Themengebiet Erfolg, welches in der Folge auch im seinem Zeichnerischen Werk eine gewichtige Rolle einnehmen sollte. "Genauer gesagt beschäftigt er sich mit scheinbar funktionierenden Erfolgsstrategien und Methoden unterschiedlichster Branchen, sowie mit den sich darum rankenden Mythen. Die Arbeit befindet sich irgendwo zwischen dem naiven Kinderwunsch von Glamour, in dem sich der ein oder andere auch noch verirrt, wenn er den Kinderschuhen längst entwachsen ist und dem harten Aufprall, den man erleidet, wenn einen die Realität wieder einholt." | In der Objektinstallation LIKE A STAR betritt Marc Jung erstmals das Themengebiet Erfolg, welches in der Folge auch im seinem Zeichnerischen Werk eine gewichtige Rolle einnehmen sollte. "Genauer gesagt beschäftigt er sich mit scheinbar funktionierenden Erfolgsstrategien und Methoden unterschiedlichster Branchen, sowie mit den sich darum rankenden Mythen. Die Arbeit befindet sich irgendwo zwischen dem naiven Kinderwunsch von Glamour, in dem sich der ein oder andere auch noch verirrt, wenn er den Kinderschuhen längst entwachsen ist und dem harten Aufprall, den man erleidet, wenn einen die Realität wieder einholt." | ||
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2008 | 2008 | ||
Das Cutuphon ist als Instrument, im weitesten Sinne als Musikinstrument konzipiert, bei dem die menschliche Stimme ein reproduzierbarer Ton wird . Das Cutuphon ermöglicht es dem Benutzer, Laute aneinander zu reihen, die entweder ein bekanntes Wort formen oder als Lautfolge im Raum verklingen. Je nach Lautfolge können so verschiedene Assoziationen beim Zuhörer ausgelöst werden und diese werden überdies durch die Zusammenarbeit mit Blixa Bargeld ‚gefüttert‘. In seiner Ein-Mann-Performance | Das Cutuphon ist als Instrument, im weitesten Sinne als Musikinstrument konzipiert, bei dem die menschliche Stimme ein reproduzierbarer Ton wird . Das Cutuphon ermöglicht es dem Benutzer, Laute aneinander zu reihen, die entweder ein bekanntes Wort formen oder als Lautfolge im Raum verklingen. Je nach Lautfolge können so verschiedene Assoziationen beim Zuhörer ausgelöst werden und diese werden überdies durch die Zusammenarbeit mit Blixa Bargeld ‚gefüttert‘. In seiner Ein-Mann-Performance ''Rede / Speech'' arbeitet Blixa Bargeld an den Grenzen von Sprache und Musik, verarbeitet Sätze, „Worten und Silben zu akustischen Architekturen, tönenden Sphären und kakophonischen Monstren“. Mit Mikrofon, Effektgerät und Fußpedale, Monitorboxen und Lautsprecher lässt er allein mit den Möglichkeiten seiner Stimme aus einem einfachen Satz oder bloßen Wort Soundtexturen entstehen. | ||
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==[[Moritz Wehrmann]]: | ==[[Moritz Wehrmann]]: … so schallt es heraus.== | ||
[[Image:Echo.jpg|right|thumb|250px|Moritz Wehrmann: '' | [[Image:Echo.jpg|right|thumb|250px|Moritz Wehrmann: ''… so schallt es heraus .'']] | ||
interaktive Installation, 2009 | interaktive Installation, 2009 | ||
...SO SCHALLT ES HERAUS. setzt sich mit der Repräsentation von Raum im Bild und der Verschränkung von realen und virtuellen, von natürlichen und künstlichen Räumen auseinander. Das Echo dient hierbei nicht nur als Metapher für eine Kommunikation, die sowohl Selbstverortung und Raumwahrnehmung impliziert, sondern es ist auch in medias res Teil der Installation. Vordergründig besteht die Installation aus dem gestickten Bild einer Landschaft. Das Bild reagiert auf die Rufe des Betrachters mit einem Echo und schafft damit auf akustischem Weg ein neuartiges Verhältnis zwischen realem Raum und Bildraum. Die gezeigte Landschaft im Harz und der Ausstellungsraum in Weimar werden akustisch miteinander verschränkt: Das Echo wird tatsächlich im Harz erzeugt: eine an einem Echospot im Harz aufgebaute Lautsprecher-Mikrofon-Mobilfunkeinheit wird das Echo von dort in den Ausstellungsraum holen. Dort werden die Rufe durch eine ebensolche Einrichtung, die sich in/hinter dem Bild befinden wird, aufgenommen bzw. hörbar gemacht. Die traditionelle Sticktechnik, mit der das Bild hergestellt wird, konterkariert das Verhältnis zwischen analogen und digitalen Bild. | |||
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HÖHENRAUSCH zeigt mit einer erzählenden Kamerabewegung alpine Landschaften in schwarz-weißen Panorama Ansichten. Die Aufnahmen generieren zu einer suggerierten Erinnerung. Dazu ertönt immer wieder auf und ab schwellend der synthetische Klang nachempfundener Alphörner. | HÖHENRAUSCH zeigt mit einer erzählenden Kamerabewegung alpine Landschaften in schwarz-weißen Panorama Ansichten. Die Aufnahmen generieren zu einer suggerierten Erinnerung. Dazu ertönt immer wieder auf und ab schwellend der synthetische Klang nachempfundener Alphörner. | ||
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[[Category:Dokumentation]] |