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Künstlerische Forschungen zur Kryptogamen Botanik (Moose, Flechten, Farne, Algen, Pilze) und zu festen und vorübergehenden Beziehung zwischen einzelnen Spezies und der Einbettung in ihren Umwelten. Besonderer Fokus liegt auf der Verbreitung von Flechten (Lichen) im urbanen Raum, der besonderen Beziehung von lichenogenen Pilzen mit Algen und/oder Cyanobakterien. Als weitere Beispiele werden die Wurzelknöllchen der Leguminosen, Pflanzengallen, die aus direkten Beziehungen von Pflanzen mit anderen Lebewesen ausgebildet wurden, die Mykorhizza-Beziehungen (Pflanze x Pilze) vorgestellt und studiert. Misteln und das Zusammenwachsen zweier Pflanzen bei Pfropfungen sind weitere Beispiele für solche innigen, Beziehungen zwischen zuvor einzeln vorkommenden Lebewesen. In Labor und Feldversuchen/Exkursionen können Kulturexperimente auf selbst gestalteten Habitaten initiiert und Versuchsanordnungen (z.B. Einsatz von Biosensorik) konstruiert werden. Wir interessieren uns für eigene Mikrobiom Beziehungen und Epiphyten die in Gesellschaft mit Pflanzen bekannt sind. Insgesamt ein sehr weites Feld und unendliche Naturgeschichten, die erzählt und beschrieben werden können. Experimentell kann eine forcierte Flechtenansiedlung an einer Gebäuderuine am Rand von Weimar initiert und beobachtet werden. Projekte von Studierenden werden gemeinsam oder individuell diskutiert sowie praktisch und theoretisch unterstützt. | Künstlerische Forschungen zur Kryptogamen Botanik (Moose, Flechten, Farne, Algen, Pilze) und zu festen und vorübergehenden Beziehung zwischen einzelnen Spezies und der Einbettung in ihren Umwelten. Besonderer Fokus liegt auf der Verbreitung von Flechten (Lichen) im urbanen Raum, der besonderen Beziehung von lichenogenen Pilzen mit Algen und/oder Cyanobakterien. Als weitere Beispiele werden die Wurzelknöllchen der Leguminosen, Pflanzengallen, die aus direkten Beziehungen von Pflanzen mit anderen Lebewesen ausgebildet wurden, die Mykorhizza-Beziehungen (Pflanze x Pilze) vorgestellt und studiert. Misteln und das Zusammenwachsen zweier Pflanzen bei Pfropfungen sind weitere Beispiele für solche innigen, Beziehungen zwischen zuvor einzeln vorkommenden Lebewesen. In Labor und Feldversuchen/Exkursionen können Kulturexperimente auf selbst gestalteten Habitaten initiiert und Versuchsanordnungen (z.B. Einsatz von Biosensorik) konstruiert werden. Wir interessieren uns für eigene Mikrobiom Beziehungen und Epiphyten die in Gesellschaft mit Pflanzen bekannt sind. Insgesamt ein sehr weites Feld und unendliche Naturgeschichten, die erzählt und beschrieben werden können. Experimentell kann eine forcierte Flechtenansiedlung an einer Gebäuderuine am Rand von Weimar initiert und beobachtet werden. Projekte von Studierenden werden gemeinsam oder individuell diskutiert sowie praktisch und theoretisch unterstützt. | ||
<gallery> | |||
[[File: | File:Screenshot 2022-11-28 at 10.39.11 copy.png | ||
File:Screenshot 2022-11-28 at 10.39.11.png | |||
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[[:File:10.1515_transcript.9783839418031.217.pdf]] | |||
==Engl. Beschreibung der Lehrinhalte== | ==Engl. Beschreibung der Lehrinhalte== | ||
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'''7.11''' | '''7.11''' | ||
Come Together | Come Together | ||
-Nahbereichsforschung | -Beziehungsmuster und Nahbereichsforschung | ||
Science walk durch den Ilm Park | Science walk durch den Ilm Park | ||
-Who is Who, Motivationen und Interessen der Studierenden | -Who is Who, Motivationen und Interessen der Studierenden Beziehungen zwischen mindestens 2 Lebewesen zu identifizieren und diese in künstlerische Untersuchungen zu beobachten und zu beschreiben. Wesen von Beziehungen der Natur oder ganz nahe bei uns selbst, nützlich, zb. ausbeuterisch, kolonialistisch, egoistisch, gemeinsamen interessen dienend, störend, erträglich. Je nach Standort, Beobachtungsebene und Betrachtungsweise können Beziehungen und Ihre Mustert höchst unterschiedlich bewertet, idealisiert, diffamiert, kausal betrachtet oder ignoriert werden... | ||
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*moodboard, digital or haptic or both | *moodboard, digital or haptic or both | ||
*Using Social Networks and known platforms: Telegram Group was iniated by Lea Marie | *Using Social Networks and known platforms: Telegram Group was iniated by Lea Marie | ||
*#Nahbereichforschung: https://www.instagram.com/explore/tags/nahbereichsforschung/ | * #Nahbereichforschung: https://www.instagram.com/explore/tags/nahbereichsforschung/ | ||
*using wiki as suggested by Amelia (work in progress) | *using wiki as suggested by Amelia (work in progress) | ||
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https://www.skulptur-projekte-archiv.de/de-de/2017/projects/186/ | https://www.skulptur-projekte-archiv.de/de-de/2017/projects/186/ | ||
*Lichen: Laurie A. Palmer | *Lichen: Laurie A. Palmer (* 1958 in Albany, New York, USA lebt in Santa Cruz, USA. Laurie Palmer ist Künstlerin und Schriftstellerin. | ||
https://www.youtube.com/watch?v=49YBAbDeDCE&t=180s | https://www.youtube.com/watch?v=49YBAbDeDCE&t=180s# | ||
Lecture: The Lichen Museum (ca 55 min.) | |||
https://www.temporarygallery.org/veranstaltungen/ | https://www.temporarygallery.org/veranstaltungen/ | ||
*Fungus: Sasa Spacal | *Fungus: Sasa Spacal lebt und arbeitet abgeschieden in einem Waldgebiet in der Nähe von Ljubljana (SI). Sie ist eine Postmedia-Künstlerin und Forscherin, die sich mit lebendigen Systemen, Medienkunst und Sound Art sowie der Visualisierung einer nach-menschlichen Zukunft beschäftigt. Saša entwickelt Installationen und Performances die sich mit der unterirdischen Fauna und Flora beschäftigen und mit ihr interagieren. Dabei sucht sie nach Möglichkeiten der Ko-Kreation mit nicht-menschlichen Spezies. Gezeigt wurden ihre Arbeiten schon im Rahmen der ARS Electronica Festival (AT), dem National Art Museum of China (CHN), dem Perm Museum of Contemporary Art (RUS) oder dem Transmediale Festival (DE). Ihre Werke sind mit internationalen Preisen und Auszeichnungen gewürdigt worden. | ||
https://www.agapea.si/en/ | https://www.agapea.si/en/ | ||
Myconnect | |||
https://www.agapea.si/en/projects/myconnect | https://www.agapea.si/en/projects/myconnect | ||
*Fungus and Trees: Mindaugas Gapsevicus | *Fungus and Trees: Mindaugas Gapsevicus | ||
http://triple-double-u.com/introduction-to-posthuman-aesthetics-media/mycorrhizal-networks-v5.pdf | http://triple-double-u.com/introduction-to-posthuman-aesthetics-media/mycorrhizal-networks-v5.pdf | ||
Line 106: | Line 112: | ||
"28.12." | "28.12." | ||
-Reflection on Cyanobacteria and biofilms in response to the practices with Katja Bühler, the second part of her workshop starts same day at 9.30 in the Biollab | -Reflection on Cyanobacteria and biofilms in response to the practices with Katja Bühler, the second part of her workshop starts same day at 9.30 in the Biollab | ||
-Symbiotic Earth: Screening of some chapters of the Docupic featuring Lynn Margulis and her scientific and educative work | -Symbiotic Earth: Screening of some chapters of the Docupic featuring Lynn Margulis and her scientific and educative work | ||
Einige Erklärungen zu Begriffen im Film: | |||
-Neodarwinismus | |||
Weiterentwicklung der Evolutionstheorie von Charles Darwin, die rein auf die Evolutionsfaktoren Mutation und Selektion setzt und lamarckistische Elemente wie die Vererbung erworbener Eigenschaften, die Darwin selbst noch zur Erklärung des Evolutionsgeschehens zu meinen glaubte, konsequent ausschließt | |||
https://www.wortbedeutung.info/Neodarwinismus/ | |||
-Lamarckismus: Die Lehre Jean-Baptiste de Lamarcks, nach der die verschiedenen Lebewesen durch den Mechanismus der Vererbung erworbener Eigenschaften infolge von Gebrauch oder Nichtgebrauch bestimmter Organe oder Organteile entstanden sein sollen | |||
-Kreationismus: Überzeugung, dass die Menschen und die Erde beziehungsweise das Universum in einem sehr wörtlichen Sinne das Schöpfungswerk eines Gottes sind | |||
-Symbiogenese: | |||
Das Zusammenleben und die Wechselwirkungen über Art-Grenzen hinweg sind ein wichtiges Charakteristikum des Lebens und der Lebensvorgänge. Die Wechselbeziehungen verschiedener Lebewesen werden durch Konkurrenz, Symbiose, Karpose und Antibiose beschrieben. Wenn durch Symbiose neue Arten entstehen, spricht man von Symbiogenese. | |||
Ein für die Evolution besonders wichtiges Symbiogenese-Ereignis war die Entstehung der Euraryota durch Endosymbiose aus verschiedenen Prokaryoten (Endosymbiontentheorien). | |||
Einmal zeichnet sich Leben durch Individualität und damit durch Grenzen und Grenzziehungen aus. Zum anderen sind alle diese Grenzen – angefangen von den intrazellulären Membranen – „semipermeabel“: Wechselwirkungen über diese Barrieren hinweg sind ein Charakteristikum aller Lebensvorgänge und auch aller Lebewesen. Dazu gehören auch Wechselwirkungen mit anderen Individuen und anderen Arten. | |||
Im Hinblick auf die biologische Evolution wurde dieses wichtige Prinzip bis heute nicht ins rechte Licht gerückt – möglicherweise als Folge des unglücklichen Begriffs vom „Kampf ums Dasein“ und der mit diesem Schlagwort verbundenen populärwissenschaftlichen und biologistischen Interpretationen der Evolutionstheorie. Dabei wurde die große Bedeutung des „Zusammenlebens“ schon in der zweiten Hälfte des 19. Jh. von vielen Biologen erkannt und beschrieben. A. F. W. SCHIMPER (1856–1901) äußerte bereits 1883 die Vermutung, dass Plastiden Algenendosymbionten in Zellen sein könnten. Die Theorie geriet zunächst in Vergessenheit. Erst in den letzten zwei Jahrzehnten des 20. Jh. sorgte vor allem die amerikanische Biologin LYNN MARGULIS (geb. 1938) dafür, dass so viele Beweise für diese „Endosymbiontentheorie“ zusammengetragen wurden, dass sie heute als vollständig gesichert gilt. | |||
Es ist nun unumstritten, dass eukaryotische Zellen das Produkt einer Fusion von Archäen mit verschiedenen Bakterien darstellen. MARGULIS geht in ihrer Einschätzung der Bedeutung von Symbiosen für die Evolution der Lebewesen allerdings deutlich weiter als die meisten zeitgenössischen Evolutionsbiologen. Sie zweifelt daran, dass neue Arten durch zufällige Mutationen entstehen und nimmt vielmehr an, dass die meisten evolutionären Neuerungen direkt aus Symbiosen hervorgegangen sind und immer noch hervorgehen. Sie schreibt: „Der wichtigste Ausgangspunkt für evolutionäre Neuerungen ist die Anhäufung von Symbionten; das alles wird daraufhin durch die natürliche Auslese bearbeitet. Aber niemals geschieht das nur durch die Anhäufung von Mutationen allein", und „ich nehme an, dass Menschen wie alle anderen Affen nicht das Werk Gottes sind sondern das Ergebnis einer tausenden von Jahrmillionen währenden Interaktion höchst reaktionsfreudiger Mikroben.“ | |||
Auch so wichtige Lebewesen wie Schwämme, Korallen oder herbivore Säugetiere basieren auf zwischenspezifischer Integration. Von Prokaryoten weiß man, dass diese Integration bis zur Vermischung der Genome gehen kann. Dieser horizontale Gentransfer (HGF) – Genübertragung zwischen verschiedenen Arten – dürfte jedoch auch für die Evolution der Eukaryoten eine größere Bedeutung haben als lange Zeit angenommen. | |||
Fachartikel: Origins of species: acquired genomes and individuality by Lynn Margulis | |||
https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/030326479390039F | |||
Deutsche Textbuch von Lynn Margulis: Der symbiontische Planet | |||
https://www.thalia.de/shop/home/artikeldetails/A1060713929?ProvID=11000522&gclid=CjwKCAiA7IGcBhA8EiwAFfUDsQCyCtat | |||
91XLnEGZELFtWuyAon6Nsyx902e23P-AGHXd6WYu8Dfs_hoCJgsQAvD_BwE | |||
In english: Lynn Margulis: Symbiotic-Planet | |||
https://www.amazon.de/Symbiotic-Planet-New-Look-Evolution/dp/0465072720/ref=asc_df_0465072720/?tag=googshopde-21&linkCode=df0&hvadid=310938587960&hvpos=&hvnetw=g&hvrand=3822386571082578859&hvpone=&hvptwo=&hvqmt=&hvdev=c&hvdvcmdl=&hvlocint=&hvlocphy=9042841&hvtargid=pla-466923767028&psc=1&th=1&psc=1&tag=&ref=&adgrpid=59941303177&hvpone=&hvptwo=&hvadid=310938587960&hvpos=&hvnetw=g&hvrand=3822386571082578859&hvqmt=&hvdev=c&hvdvcmdl=&hvlocint=&hvlocphy=9042841&hvtargid=pla-466923767028 | |||
-Nachruf und Interview mit Lynn Margulis von 2011: | |||
https://www.laborjournal.de/blog/?p=3870 | |||
"05.12" | "05.12" | ||
Plants, recombinant technologies, genetic modified plants (GMO) for research, gardening and agriculture. Different ways to "improove" crops for higher yields, better taste and more resilience under worse environmental conditions. | |||
-Laboratory: Cultivation of higher plants in sterile Culture. | -Laboratory: Cultivation of higher plants in sterile Culture. | ||
-Practical approach, bring your selected seeds or explants from your plant of choice, breeding and cloning of plants in in vitro culture | -Practical approach, bring your selected seeds or explants from your plant of choice, breeding and cloning of plants in in vitro culture, artificial habitats, exclusion of microkontamination. | ||
CoCultivation, Endophyten, plants in merged relations to soil bacteria as Agrobacterium tumefaciens oder , | CoCultivation, Endophyten, plants in merged relations to soil bacteria as Agrobacterium tumefaciens oder , | ||
Gallen, Rhizobien, Mykorhizza et. al. | Gallen, Rhizobien, Mykorhizza et. al.. | ||
"12.12" | "12.12" | ||
Line 119: | Line 160: | ||
"19.12" | "19.12" | ||
- | -Plants, recombinant technologies, genetic modified plants (GMO) for research, gardening and agriculture. | ||
Part II | |||
-Practical works and concepts of students | |||
Christmas | Christmas | ||
3.1.2023 | |||
9.1.2023 | |||
Different Patterns of Relation: Pigeons and Man, Warts: virus and human skin | |||
-Plantbreeding methods, research, gardening and agriculture. | |||
Part III | |||
16.1.2023 | |||
Stable Planthybrids and/or Phytopasitismus? | |||
Mistle Toe, Rafflesia, Cuscuta, Orobanche | |||
https://www.bund-hessen.de/arten-entdecken/mistel/ | |||
"Keine Frage, die Mistel (Viscum album) ist ein Schmarotzer, auch wenn sie den Bäumen, auf denen sie wächst, keine Nährstoffe wegnimmt. Denn Nährstoffe kann sie dank ihrer immergrünen, ledrigen Blätter selbst herstellen, weshalb man sie auch als Halbschmarotzer bezeichnet." | |||
https://www.mdr.de/mdr-garten/pflanzen/mistel-mistelzweig-baum-verwendung-100.html | |||
https://www.baumpflegeportal.de/baumpflege/mistel-schmarotzer-wundermittel | |||
https://www.pflanzenforschung.de/de/pflanzenwissen/journal/zwischen-pflanzliches-phytohormone-eine-lingua-franca-z-10802 | |||
https://www.spektrum.de/news/misteln-toedlicher-weihnachtsschmuck/2091153 | |||
https://www.mdr.de/mdr-garten/pflanzen/mistel-mistelzweig-baum-verwendung-100.html | |||
https://www.bauernzeitung.ch/artikel/pflanzen/mistelpflanze-was-macht-den-schmarotzer-gefaehrlich-etwas-zu-seiner-biologie-352856 | |||
https://www.pflanzen-deutschland.de/Vollschmarotzer/https://www.pflanzenforschung.de/de/pflanzenwissen/journal/kuriose-pflanzenwelt-rafflesien | |||
https://www.spektrum.de/news/genetik-das-geheimnis-der-parasitischen-rafflesien/2039026 | |||
Grafting of Trees, Transplantation Concepts: | |||
https://content.ces.ncsu.edu/grafting-and-budding-nursery-crop-plants | |||
https://www.thespruce.com/what-does-grafting-mean-4125565 | |||
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/13014892/ | |||
https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0002961034904578 | |||
23.1.2023 | |||
Fungus Session: | |||
Fungus are ruling the world: | |||
https://www.bu.edu/bostonia/wpassets/issues/winter-spring17/jennifer-talbot-why-fungi-rule-the-world.pdf | |||
Merlin Sheldrake;Why the hidden world of fungi is essential to life on Earth | |||
https://www.theguardian.com/commentisfree/2020/oct/10/hidden-world-fungi-life-earth | |||
Report of KEW Garden 100 Seiten | |||
State of the World`s Plant and FUNGI: | |||
https://www.kew.org/sites/default/files/2020-10/State%20of%20the%20Worlds%20Plants%20and%20Fungi%202020.pdf | |||
Artistic research approaching fungus, mold, mushroams | |||
Cosmo Schüppel: Artistic Research approaching a fungus species | |||
Saša Spačal: MYCOMYTHOLOGIES | |||
and RADIOTROPHIC FUNGARIUM OR HOW TO MAKE A COAT FOR MARIE CURIE | |||
http://projekt-atol.si/en/work/radiotrophic-fungarium/ | |||
https://www.agapea.si/en/installations | |||
http://projekt-atol.si/en/work/mycomythologies-patterning/ | |||
==Material== | ==Material== | ||
Line 139: | Line 237: | ||
https://www.biooekonomie-bw.de/en/articles/news/symbiogenesis-of-mitochondria-and-plastids | https://www.biooekonomie-bw.de/en/articles/news/symbiogenesis-of-mitochondria-and-plastids | ||
-wird | -Lynn Margulis und der Begriff Symbiogenese: | ||
Das Zusammenleben und die Wechselwirkungen über Art-Grenzen hinweg sind ein wichtiges Charakteristikum des Lebens und der Lebensvorgänge. Die Wechselbeziehungen verschiedener Lebewesen werden durch Konkurrenz, Symbiose, Karpose und Antibiose beschrieben. Wenn durch Symbiose neue Arten entstehen, spricht man von Symbiogenese. | |||
Ein für die Evolution besonders wichtiges Symbiogenese-Ereignis war die Entstehung der Euraryota durch Endosymbiose aus verschiedenen Prokaryoten (Endosymbiontentheorien). | |||
Einmal zeichnet sich Leben durch Individualität und damit durch Grenzen und Grenzziehungen aus. Zum anderen sind alle diese Grenzen – angefangen von den intrazellulären Membranen – „semipermeabel“: Wechselwirkungen über diese Barrieren hinweg sind ein Charakteristikum aller Lebensvorgänge und auch aller Lebewesen. Dazu gehören auch Wechselwirkungen mit anderen Individuen und anderen Arten. | |||
Im Hinblick auf die biologische Evolution wurde dieses wichtige Prinzip bis heute nicht ins rechte Licht gerückt – möglicherweise als Folge des unglücklichen Begriffs vom „Kampf ums Dasein“ und der mit diesem Schlagwort verbundenen populärwissenschaftlichen und biologistischen Interpretationen der Evolutionstheorie. Dabei wurde die große Bedeutung des „Zusammenlebens“ schon in der zweiten Hälfte des 19. Jh. von vielen Biologen erkannt und beschrieben. A. F. W. SCHIMPER (1856–1901) äußerte bereits 1883 die Vermutung, dass Plastiden Algenendosymbionten in Zellen sein könnten. Die Theorie geriet zunächst in Vergessenheit. Erst in den letzten zwei Jahrzehnten des 20. Jh. sorgte vor allem die amerikanische Biologin LYNN MARGULIS (geb. 1938) dafür, dass so viele Beweise für diese „Endosymbiontentheorie“ zusammengetragen wurden, dass sie heute als vollständig gesichert gilt. | |||
Es ist nun unumstritten, dass eukaryotische Zellen das Produkt einer Fusion von Archäen mit verschiedenen Bakterien darstellen. MARGULIS geht in ihrer Einschätzung der Bedeutung von Symbiosen für die Evolution der Lebewesen allerdings deutlich weiter als die meisten zeitgenössischen Evolutionsbiologen. Sie zweifelt daran, dass neue Arten durch zufällige Mutationen entstehen und nimmt vielmehr an, dass die meisten evolutionären Neuerungen direkt aus Symbiosen hervorgegangen sind und immer noch hervorgehen. Sie schreibt: „Der wichtigste Ausgangspunkt für evolutionäre Neuerungen ist die Anhäufung von Symbionten; das alles wird daraufhin durch die natürliche Auslese bearbeitet. Aber niemals geschieht das nur durch die Anhäufung von Mutationen allein", und „ich nehme an, dass Menschen wie alle anderen Affen nicht das Werk Gottes sind sondern das Ergebnis einer tausenden von Jahrmillionen währenden Interaktion höchst reaktionsfreudiger Mikroben.“ | |||
Auch so wichtige Lebewesen wie Schwämme, Korallen oder herbivore Säugetiere basieren auf zwischenspezifischer Integration. Von Prokaryoten weiß man, dass diese Integration bis zur Vermischung der Genome gehen kann. Dieser horizontale Gentransfer (HGF) – Genübertragung zwischen verschiedenen Arten – dürfte jedoch auch für die Evolution der Eukaryoten eine größere Bedeutung haben als lange Zeit angenommen. | |||
Fachartikel: Origins of species: acquired genomes and individuality by Lynn Margulis | |||
https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/030326479390039F | |||
Deutsche Textbuch von Lynn Margulis: Der symbiontische Planet | |||
https://www.thalia.de/shop/home/artikeldetails/A1060713929?ProvID=11000522&gclid=CjwKCAiA7IGcBhA8EiwAFfUDsQCyCtat | |||
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In english: Lynn Margulis: Symbiotic-Planet | |||
https://www.amazon.de/Symbiotic-Planet-New-Look-Evolution/dp/0465072720/ref=asc_df_0465072720/?tag=googshopde-21&linkCode=df0&hvadid=310938587960&hvpos=&hvnetw=g&hvrand=3822386571082578859&hvpone=&hvptwo=&hvqmt=&hvdev=c&hvdvcmdl=&hvlocint=&hvlocphy=9042841&hvtargid=pla-466923767028&psc=1&th=1&psc=1&tag=&ref=&adgrpid=59941303177&hvpone=&hvptwo=&hvadid=310938587960&hvpos=&hvnetw=g&hvrand=3822386571082578859&hvqmt=&hvdev=c&hvdvcmdl=&hvlocint=&hvlocphy=9042841&hvtargid=pla-466923767028 | |||
-Nachruf und Interview mit Lynn Margulis von 2011: | |||
https://www.laborjournal.de/blog/?p=3870 | |||
==Studierende== | ==Studierende== | ||
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* [[/Lea-Marie]] | * [[/Lea-Marie]] | ||
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