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Revision as of 14:44, 30 March 2012
Miniaturized. Der Synergie des Menschen mit den alltäglichen Dingen
I am what is around me - Wallace Stevens (fragment of the poem "Theory")
Der Mensch nährt sich von seinen Dingen. Er nimmt Energie von ihnen auf und widmet ihnen umgekehrt auch einen großen Teil seiner eigenen Energie. Seit dem Anfang seiner Entwicklung ist der Mensch eng mit den Dingen verbunden. Sie haben ihm sein Überleben ermöglicht und ihm im Laufe der Geschichte seine technischen Bedürfnisse seiner jeweiligen Entwicklungsstufe entsprechend befriedigt.
Objects & Apparitions (fragment)
"Monuments to every moment,
refuse of every moment, used:
cages for infinity.
Marbles, buttons, thimbles, dice, pins,
stamps, and glass beads:
tales of the time."
-Octavio Paz-
Dinge sind mit kleinen alltäglichen Ritualen verbunden. Als Kulturwesen ist der Mensch gezwungen, seinem Leben durch Rituale Sinn zu geben, dabei sind die Dinge unmittelbar mit seiner Existenz verbunden. Wenn man die Spuren der Dinge in der Geschichte der Menschheit analysiert, stößt man daher auf die Spuren der Kultur, der Gesellschaften und die Beziehung zwischen ihnen stoßen.
"Es ist unmöglich die Beziehungen des gesellschaftlichen Lebens, von gestern und von heute, ohne die Vermittlung und die Rituale zu denken, die die Dinge und ihre Ströme von einer Kultur zur anderen leisten." (Jiménez Meneses, Orián Objetos y cultura. Rituales, flujos y elaboraciones en el Nuevo Reino de Granada Historia Crítica)
Dieser Zusammenhang wurde durch die industrielle Revolution und die modernen Fließbandfertigung noch verstärkt, als die Dinge zu Symbolen und zu Notwendigkeiten wurden und Haben und Sein durcheinandergerieten.
Wir merken die Schutzlosigkeit des Menschen an seiner dringenden Notwendigkeit, besitzen zu müssen. Das Ding wird außerdem nicht nur zu einem Symbol von Status oder Macht, sondern auch zu einer Erinnerungsschachtel und zu einem Signifikanten von uns selbst.
Das Projekt
Dieses Projekt begann mit der Suche nach Gegenständen, die bestimmten Personen gehören und wichtig für sie sind. Das ursprüngliche Ziel war ausgehend von den Geschichten, die jeden dieser Menschen mit den für "Miniaturized" ausgewählten Objekten verbinden, diese emotionalen Beziehungen visuell zu übersetzen. Dies geschieht durch die Schöpfung von Landschaften, die den Subjekt-Objekt-Zusammenhang metaphorisieren.
Jedoch wurde während des Projektverlaufs die Suche immer mehr zum Entwurf einer Mikrogeschichte, deren Grundlage nicht mehr die ,wahre‘ Geschichte hinter den Dingen oder ,realeʻ Menschen sind, sondern vielmehr der Vorschlag eines neuen Dialogs zwischen den beiden Seiten. Es wird die Notwendigkeit des Menschen für die Dinge analysiert und wie Dinge (Objekte) Subjekte werden können.
Durch den Gebrauch von Fotomontage verwandeln sich die alltäglichen Gegenstände in Landschaften, die miniaturisierte Personen enthalten. Die Menschen durchreisen die Dinge, sie erkunden sie, nähren sich von ihnen, leben in ihnen. Sie absorbieren die Gegenstände und lassen sich von ihnen absorbieren. Die Dinge ihrerseits werden lebendig und können auf die Subjekte reagieren.
Dieses Projekt wird sich weiter entwickeln, indem Bilder gesucht und geschaffen werden, die sich intensiv mit dem Thema der Synergie des Menschen mit den alltäglichen Dingen beschäftigen. Dabei werden auch die Dinge berücksichtigt, die nicht spürbar sind, wie die Dingwelten der digitalen Medien.
Las Cosas (fragment)
"These things, our things,
how they want to be wanted!
… the door asks to be opened and closed,
the wine to be purchased and drunk, …"
-Gloria Fuertes-
Referenzen
Hiraki Sawa
Dwelling
Spooter
Going Places Sitting Down
Slimkachu
Website
Parkeharrison
The Architechs Brother
Erich Fromm
Haben oder Sein
'Proust
Erinnerungsschachtel Auf der Suche nach der verlorenen Zeit