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Aufgabenstellung

Entwurf einer Bedienungsanleitung, Handlungsanweisung oder kartographischen Darstellung. Die Zielsetzung des Entwurfs kann zwei verschiedenen Vorgehensweisen entsprechen:

  1. das typische (grafische) Instrumentarium von Bedienungsanleitungen/Karten /kartographischen Darstellungen kann zum Inhalt einer wie auch immer gearteten Zweckentfremdung / Neugestaltung werden. Hier steht also die Entschlüsselung mit der elementaren Formensprache der Infografik selbst im Mittelpunkt der künstlerischen Auseinandersetzung.
    Beispiel: Eine Konditorauslage aus Tortendiagrammen visualisieren.
  2. Aus anderen Bildern/Situationen können Handlungsanweisungen und Karten werden, indem ihre Elemente so umgedeutet/umgenutzt werden, dass sie als Handlungs-/Bedienungsanweisungen/Karten erkennbar funktionieren. Auch hier geht es wieder darum, ein Bewusstsein für die spezifische Formensprache dieser Gattung der Infografik zu entwickeln. In Umkehrung des ersten Ansatzes müssen diese Elemente aber in der Umwelt gefunden bzw. daraus abgeleitet werden.
    Beispiel: Aus einer Konditorauslage Statistik (Tortendiagramme) visualisieren.

Formate/Medien

Freie Wahl des Mediums. Die Umsetzung in einer digitalen Entwurfsumgebung wie Adobe Illustrator ist nicht zwingend erforderlich. Auch analoge Techniken wie Zeichnung, Drucktechniken und Collagen sind gestattet. Der Entwurf muss in der Endfassung aber digital vorliegen, d.h. analoge Medien müssen gescannt/fotografiert und in digitalen Dateiformaten aufbereitet sein. Der Wiki-Upload (s.u.) kann als JPEG in Bildschirmauflösung (72dpi) vorliegen, es ist aber ratsam den Entwurf für das eigene Portfolio in einer druckfähigen Auflösung (300dpi) anzufertigen.

Abgabetermin

ist der 30. Septmeber 2010. Die Abgabe erfolgt in Form des Postings auf dem Wiki (s.u. "Entwürfe"). Umfang: Mindestens 500 Zeichen inkl. Leerzeichen und 2 – 5 Bilder. Bestandteil des Posts ist eine kurze Erläuterung des Inhalts, sowie der konzeptionellen, formalästhetischen und technischen Beweggründe/Vorgehensweise bei der Umsetzung.

Entwürfe

Patrick StadlerDie Neue Flagge der Europäischen Union

Die neu entworfene Flagge stellt einen grafischen Versuch dar, die vorhandenen Flaggen der 27 EU-Mitgliedsstaaten zu kombinieren und gleichwertig miteinander zu verknüpfen. Besonders schwierig war dabei Ähnlichkeiten zu einzelnen Landesflaggen zu vermeiden. Die Infografik zeigt den Weg und die Herangehensweise einer Verfremdung und Neuordnung dar. Das Endergebnis wird begleitet von einem euphorischen Werbetext und versucht der neu enstandenen Flagge Tiefgang und Symbolik zu verschaffen.


Jan Dittrich – Aufgeräumte Übersichtlichkeit: Meta-Infografiken

Infografik ist nicht genug – ein bisschen meta verbessert fast alles: Obwohl Klassiker wie die London-Underground-Map Muserbeispiele an Übersichtlichkeit sind, kann man auch dort noch ein bisschen aufräumen!

Infografiken können selber Gegenstand einer Untersuchung sein, die – zwecks besserer Verständlichkeit – in einer Infografik visualisiert wird: Eine Meta-Infografik. Die untersuchten Grafiken habe ich auseinandergenommen, die Elemente geordnet und sorgfältig in eine Inventarliste eingetragen. Die vier Infografiken,die ich bearbeite habe, sind eine unvollständige Übersicht über verschidenen Arten von Infografiken – darunter zwei zeitlose Klassiker: Die London Underground Map und Charles Minards Visualisierung des Napoleonischen Feldzuges nach Russland. Die Ästehtik der Entwürfe lehnt sich durch die Nutzung der ursprünglichen Elemente an die Gestaltung der Ausgangsgrafiken an – die Anordnung der Elemente ist gibt natürlich eine statischere Anmutung: Schließlich wurde aufgeräumt!



Christiane L. – Strommix auf "Reversi"

Strommix Deutschland
Quelle: bpb [1]
Die Idee ist eine Übersicht der Nutzung hauptsächlicher Energieträger in deutschen Bundesländern.
Die Kreisdiagramme setzen die Nettostromerzeugung des einzelnen Bundeslandes durch verschiedene Energieträger ins Verhältnis. Im Diagramm ist zusätzlich die Ordnung der Bundesländer nach dem jeweils prozentual wichtigsten Energieträger und nach der Menge der Nettostromerzeugung, die nach oben hin anteilig zunimmt, ablesbar.

Die Anordnung der Kreisdiagramme ist assoziativ mit dem Spiel "Reversi", wo am Ende der Anteil von "Steinen" des jeweiligen Spielers mit dem des Gegners aufgewogen wird. Das Ergebnis ist optisch sofort sichtbar, zählen ist unnötig. Das Diagramm soll eine ähnlich schnelle Übersicht bieten.
Die zweite Abbildung veranschaulicht im gleichen Diagrammtypus das Verhältnis der Nettostromerzeugung durch erneuerbare Energien. (Diagramm B lässt ausschließlich den Vergleich von anteilmäßig erzeugtem Strom durch benannte erneuerbare Energien in den jeweiligen Bundesländern zu. Wie hoch die Nutzung von erneuerbarer Energie zusammengefasst in einzelnen Bundesländern ist, veranschaulicht Diagramm A.)


Tanja SynekDie Verwendung von Zeitungen nach ihrem Gebrauch

Zeitungen sind gemacht, um gelesen zu werden. Einer Statistik auf http://de.statista.com/statistik/diagramm/studie/109048/umfrage/lektuere-von-einer-tageszeitung-in-den-letzten-2-wochen/ ist zu entnehmen, dass grob geschätzt ca. 80 % der Bevölkerung in Deutschland in den letzten zwei Wochen eine Zeitung oder eine Zeitschrift gelesen oder zumindest durch geblättert haben. Doch was passiert mit eigentlich mit den nicht mehr benötigten Zeitungen? Was macht die Bevölkerung Deutschlands täglich mit den bereits gelesenen Zeitungen? Diese Statistik versucht das mysteriöse Geheimnis ein Stück weit zu erklären. Dabei muss allerdings eingeräumt werden, dass die Statistik beziehungsweise die Karte zu 100% den Vermutungen der Verfasserin entspringt und keine seriöse Quelle des erhobenen Datenmaterials vorliegt. Von der Mehrheit der Bevölkerung wird vermutet, dass sie die Zeitungen einfach achtlos beiseitelegt und dann, nachdem etwas Zeit verstrichen ist, diese in die Altpapiertonne verfrachtet. Es könnte jedoch auch sein, dass manch Einer pragmatisch mit einer Zeitung umgeht und dieses als Brennmaterial gebraucht. Auch ansonsten kann eine Zeitung im Haushalt ein nützlicher Helfer sein. So kann man damit nasse Schuhe ausstopfen, damit sie schneller trocken. Zum Fenster putzen genutzt, erhält man in kurzer Zeit ein strahlend sauberes Fenster. Gelegentlich wird eine Illustrierte auch zum Einwickeln von Fisch verwendet. Dies geschieht jedoch meist in Gebieten, in denen es fischreiche Flüsse oder Seen gibt, oder die an das Meer grenzen. Des Weiteren verwendet die deutsche Bevölkerung eine gebrauchte Zeitung dazu, sie als Unterlage zu verwenden. Vor allem in Kindergärten ist dies eine beliebte Verwendungsart, da somit Tische oder Böden vor unliebsamer Beschmutzung bewahrt werden. Dies waren nur die Hauptverwendungszwecke einer gelesenen Zeitung. Da Jeder anders damit verfährt, gibt es so zahlreiche Möglichkeiten, dass in dieser Karte leider nicht genug Platz zur Verfügung steht und die Bevölkerungsanzahl für die jeweilige Möglichkeit so gering ist, dass sie erhebungstechnisch nicht als relevant angesehen werden kann. Anschließen wurde der spannendste Punkt der Statistik herausgegriffen, das Verwenden einer gelesenen Zeitung zum einwickeln von Fisch. Deshalb wurde eine weitere Statistik erhoben, die zu klären versucht, ob es einen Unterschied macht, welche um welche Art von Fisch es sich handelt und welcher bevorzugt in Zeitungspapier gelegt wird. Auch hierbei sind die erhobenen Zahlen reine Fiktion.





Tina EngelmannDie beliebtesten Zahnpflegeprodukte

Ich sehe sie morgens und ich sehe sie abends und doch hat sie für mich nie eine große Rolle gespielt. Die Zahnbürste gehört zu meinem Alltag. Mundhygiene ist wichtig. Schlechte Zähne führen zu einem erhöhten Gesundheitsrisiko. Es gibt viele Statistiken, die dies belegen. Die meisten Infografiken, die sich mit Zahnpflege beschäftigen, sind langweilig und unansehnlich, dabei können Zahnpasta und Zahnseide ein Balkendiagramm so schön zieren.

In meiner Infografik habe ich mich für die ausschließliche Verwendung der Farben schwarz und weiß entschieden, um einen neutralen sauberen Eindruck zu schaffen und den Produkten keine ungewollte Wertigkeit zu verpassen. Als Hintergrund habe ich ein Streifenmuster verwendet, um auch ohne eindeutige Skala, die Grafik lesbar zu machen. Statt einer störenden Zahleneinteilung an der Seite, habe ich mich dafür entschieden, die Zahlen an die Produktbalken zu setzen. Bei den Schriften habe ich mich für eine extra fette Schrift mit breiten Serifen entschieden, um Festigkeit zu symbolisieren und die Aufmerksamkeit zu wecken. Zusammen mit einer schlichten serifenlosen Schrift wirkt die Grafik dennoch seriös. Ich habe statistische Daten gesammelt von vuma.de, musste die Infografik leider aus Mangel an vollständigen Daten jedoch abwandeln. In gewisser Weise ist es also eine persönliche Statistik meiner beliebtesten Zahnpflegeprodukte.





Felix AFormeln des Alltags

Ausführliches Konzept auf meiner Benutzerseite

Viele von Menschen geschaffene Dinge sind von Naturereignissen inspiriert. Sei es der Hubschrauber, der auf die Libelle zurückgeht oder eine Schüssel mit einer Oberfläche, von der wie bei einer Lotusblüte das Wasser abperlt - es gibt unszählige Beispiele. Doch auch die Stochastik bedient sich natürlicher Formen. Die Gauß'sche Normalverteilung, die Urnenform der Bevölerungsverteilung und die Hyperbel sind auch hier nur wenige Beispiele.

Wenn Formeln natürliche (oder zumindest alltägliche) Formen zugrunde liegen, weshalb sich dann bei Statistiken auf langweilige und ewig gleiche Graphen zurückgreifen. Mut ist gefragt, jede Form des Alltags als Darstellung komplexer Sachverhalte zu gebrauchen. Im Folgenden drei Beispiele:




Lisa RostAmors Pfeil

Das wohl am meisten benutzte visuelle Element in Bedienungsanweisungen ist der Pfeil. Er fristete bisher ein recht unscheinbares Dasein, denn entscheidend für den Betrachter ist selten der Pfeil, sondern das, worauf er zeigt. Dass die Zeigerichtung über den Pfeil selbst Aussagen treffen kann, wird meistens übersehen und in diesem Comic zum Thema gemacht. Gelesen wird er wie jeder andere Comic von links nach rechts in Zeilen von oben nach unten.

Zu sehen sind zwei Geschichten mit gleichem Anfang. Die erstere mit dem roten Rand hat ein schlechtes Ende, die "grüne" Geschichte hingegen ein Happy End. In der Hauptrolle: Der rote Pfeil. Weiterhin treten auf: Der grüne Pfeil, ein befreundetes Paar sowie in der Gastrolle das EXIT-Schild-Männchen. Interessant ist hierbei die beim Betrachter aufgrund von kulturellen Prägungen erfolgende Zuordnung der Pfeile aufgrund ihrer Farbigkeit zu den jeweiligen Geschlechtern. Den roten Pfeil werden die meisten Leser sicher sofort als weiblich einordnen; den runden roten Pfeil dementsprechend als die Freundin des roten Pfeils und die grüne Figur als männlich.

Die Pfeilrichtungen zeigen nicht nur die Sichtrichtungen der Figuren aus der Vogelperspektive an. Auch deren Emotionen werden deutlich, wenn man die Vogelperspektive verlässt und sich die Figuren von der Seite wie vor einer Wand betrachtet. Ein Beispiel soll das "Gespräch" des roten Pfeils mit dem anderen roten Pfeil sein (rote dritte Seite oben). Anhand der Pfeilrichtungen wird deutlich, wie sich die beiden ansehen, sich voneinander abwenden et cetera; aber auch, worüber sie reden. Am Anfang ist der linke rote Pfeil niedergeschlagen (Blick nach unten), lässt sich dann aber ein wenig aufmuntern (Blick nach rechts). Im dritten Feld wird der linke Pfeil vom rechten an den Grund der Niedergeschlagenheit erinnert, im vierten erinnert der rechte den linken Pfeil an die alten fröhlichen Zeiten und dass das Leben weitergehen muss (Blick nach oben). Doch dies führt bei dem linken Pfeil nicht zur erhoffen Wirkung, sondern dem Zurückfallen in die alte Unmut (Blick nach unten): Die beiden Pfeile stehen nun entgegengesetzt zueinander, was ihr Unverständnis für die Haltung des jeweils anderen zeigt.



Christiane Preuß – "The daily walk"

Desto öfter man einen Weg geht, umso achtloser beschreitet man ihn. Meistens bekommt man gar nicht mehr mit, dass man ein und den selben Weg mehrmals wöchentlich, sogar täglich abläuft. Sei es der Weg zur Arbeit oder der Gang zur hauseigenen Mülltonne.

In der Arbeit „The daily walk“ habe ich mich mit den Aufnahmen einer Überwachungskamera, einer ganz normalen Familie auseinandergesetzt. Jedes mal wenn sich etwas auf dem Hof getan hat, ist ein Clip von 20 Sekunden entstanden, woarauf verschiedene Tätigkeiten zu erkennen sind. Die Aufnahmen beschränken sich auf eine willkürlich gewählte Woche des Jahres 2010. Zu sehen sind die Wege, die die Familie in ihrem Alltag auf dem Hof zurücklegt.
Aus den Aufnahmen ist zunächst ein Clip entstanden mit allen aufgezeichneten Bewegungen, auf denen ich die gelaufenen Wege farbig, je nach Person, markiert habe. Die Aufnahmen sind nicht nach den Wochentagen geordnet, sondern nach der Uhrzeit um das Gefühl zu erwecken, dass dies an einem Tag geschieht. Aus den markierten Wegen erschließt sich eine Karte mit den verschiedenen Wegpunkten, die relevant für Familie, Post oder Besucher sind. Mich hat allerdings auch beschäftigt, wer, welche Wege und in welcher Anzahl zurückgelegt hat. Hierzu sind dementsprechende Diagramme entstanden, die meine Beobachtungen verdeutlichen sollen.




Melanie SchumannPacWoman

PacWoman stellt eine ironische Abwandlung des Videospiels PacMan dar. Durch ihre einfache Deutungsweise und angelernte Lesbarkeit bilden Symbole wie z.B. Toilettenmännchen- bzw. weibchen eine Symbiose mit gängigen Klischees der heutigen Zeit. Eines dieser Klischees ist die Suche der Frau nach der wahren Liebe, die durch den realen Mann gestört wird.