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Auswirkungen der Corona-Pandemie: Umfrage von bukof und AGbaF offenbart eine Verstärkung der strukturellen Benachteiligung von Frauen in der Wissenschaft
Im Mai 2020 führten die bukof (Bundeskonferenz der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten an Hochschulen) und die AGbaF (Allianz der Gleichstellungsbeauftragten der außeruniversitären Forschungsorganisationen) eine standardisierte Umfrage zur Lage der Gleichstellung in wissenschaftlichen Kontexten seit Beginn der Corona-Epidemie durch. An der Umfrage beteiligten sich insgesamt 210 Frauen- und Gleichstellungsakteur*innen aus 18 Universitäten, 13 Fachhochschulen oder (Fach-)Hochschulen für Angewandte Wissenschaften, 6 Künstlerischen Hochschulen und 173 Forschungsinstituten (u.a. Max-Planck-Gesellschaft, Fraunhofer Gesellschaft, Leibniz Gemeinschaft und Helmholtz Gemeinschaft). Nun liegen die Ergebnisse vor.
Knapp die Hälfte (45%) der Frauen- und Gleichstellungsakteur*innen der Hochschulen und Forschungsorganisationen bejahten die Frage: „Beobachtet ihr eine Verstärkung der strukturellen Benachteiligung der weiblichen wissenschaftlichen oder nichtwissenschaftlichen Beschäftigten in eurer Organisation?“. Dabei unterschieden sich die Antworten der Frauen- und Gleichstellungsakteur*innen der 37 Hochschulen deutlich von denen der Gleichstellungsbeauftragten der 173 anderen Forschungsorganisationen: Während 86% der 37 Hochschulakteur*innen eine Verstärkung der strukturellen Benachteiligung von Frauen an ihrer jeweiligen Institution beobachteten, waren es unter den 173 Akteur*innen der Forschungsorganisationen „nur“ 36%.
Neben der Beeinträchtigung von Arbeitseffizienz, Karriereverlauf oder Studienerfolg wurden auch Benachteiligungen und Diskriminierung in folgenden Bereichen diagnostiziert: Care-Arbeit, Gesundheit, Digitalisierung von Prozessen sowie organisationale Prozesse. Angesichts dieser Befunde fordern die bukof und die AGbaF, dass auf jeden Fall sichergestellt werden müsse, „dass die Gleichstellungsstrukturen in den Einrichtungen im Rahmen der neuen Arbeitsformen und -prozesse funktionsfähig bleiben und ihre Wirkkraft nicht verlieren.“
Zum kompletten Umfragebericht geht es hier .
Kontakt:
Tina Meinhardt
Gleichstellungsbeauftragte der Bauhaus-Universität Weimar
Amalienstraße 13, R. 303
99423 Weimar
Tel.: +49 (0) 36 43/58 42 40
E-Mail: tina.meinhardt@uni-weimar.de