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Es brannte mir von heute auf morgen unter den Fingernägeln, ich wollte wissen wie es geht, wurde aus Büchern nicht schlau und fühlte mich vom Internet erschlagen. Als ich jedoch diesen einen Bekannten kennenlernte wusste ich endlich, wohin ich meinen Wissensdrang richten konnte.
Es brannte mir von heute auf morgen unter den Fingernägeln, ich wollte wissen wie es geht, wurde aus Büchern nicht schlau und fühlte mich vom Internet erschlagen. Als ich jedoch diesen einen Bekannten kennenlernte wusste ich endlich, wohin ich meinen Wissensdrang richten konnte.
Er brachte mir also bei, wie ich mit Filmdose, Dunkelheit, Temperatur, Zeit, Rhythmus, Geschicklichkeit und nicht zuletzt der richtigen Chemie umzugehen habe.
Er brachte mir also bei, wie ich mit Filmdose, Dunkelheit, Temperatur, Zeit, Rhythmus, Geschicklichkeit und nicht zuletzt der richtigen Chemie umzugehen habe.
Ich besorgte mir also nötigstes Equipment bei eBay und bei einem Fotofachhändler. Spartanisch kann man es schon gar nicht mehr bezeichnen, wenn man sich dann irgendwie einen Raum abdunkelt um ein langes Stück Kunststoff, also den Film in ein noch komplizierteres Stück Kunststoff (Filmspirale) einfädelt.
Ich besorgte mir also nötigstes Equipment bei eBay und bei einem Fotofachhändler. Spartanisch kann man es schon gar nicht mehr bezeichnen, wenn man sich dann irgendwie einen Raum abdunkelt um ein langes Stück Kunststoff, also den Film in ein noch komplizierteres Stück Kunststoff (Filmspirale) einfädelt.
Ist dies erledigt ist das Schwierigste hinter einem, danach fülle man unter normalen Beleuchtungsbedingungen und unter Beachtung von bestimmten Zeitabständen verschiedenste Chemikalien in diese Dose und wässere diese, dann bekommt man nach ca. 34 Minuten einen fertig entwickelten Schwarz/Weiß-Film.
Ist dies erledigt ist das Schwierigste hinter einem, danach fülle man unter normalen Beleuchtungsbedingungen und unter Beachtung von bestimmten Zeitabständen verschiedenste Chemikalien in diese Dose und wässere diese, dann bekommt man nach ca. 34 Minuten einen fertig entwickelten Schwarz/Weiß-Film.
Nach dieser kleinen Vorgeschichte konnte ich es also kaum noch aushalten diese auch ins Positive zu verwandeln. Ich besorgte mir also das wohl älteste und am schlechtestens erhaltene ORWO-Fotopapier bei einem sich Hände-reibenden Fotohändler in Jena.
Nach dieser kleinen Vorgeschichte konnte ich es also kaum noch aushalten diese auch ins Positive zu verwandeln. Ich besorgte mir also das wohl älteste und am schlechtestens erhaltene ORWO-Fotopapier bei einem sich Hände-reibenden Fotohändler in Jena.
Folgender Versuchsaufbau war dann in meinem Bad gegeben (Dieser war garantiert für alles andere geeignet, jedoch nicht um Positiv-Abzüge zu machen): Eine Mamiya RB67 Mittelformatkamera als Vergrößerer mit einem 90mm Objektiv, ein durchsichtes Stück Plastik um das Negativ am anderen Ende der Kamera zu befestigen, eine Taschenlampe und natürlich ein Lichtempfindliches ORWO-Papier. Dazu natürlich die dazugehörige Chemie, allerdings eigentlich auf Film-Entwicklung ausgelegt, hat trotzdem funktioniert.
Folgender Versuchsaufbau war dann in meinem Bad gegeben (Dieser war garantiert für alles andere geeignet, jedoch nicht um Positiv-Abzüge zu machen): Eine Mamiya RB67 Mittelformatkamera als Vergrößerer mit einem 90mm Objektiv, ein durchsichtes Stück Plastik um das Negativ am anderen Ende der Kamera zu befestigen, eine Taschenlampe und natürlich ein Lichtempfindliches ORWO-Papier. Dazu natürlich die dazugehörige Chemie, allerdings eigentlich auf Film-Entwicklung ausgelegt, hat trotzdem funktioniert.
Ich versuchte nun also mit sporadischer Beleuchtung in meinem Bad ca. 6 Stunden lang irgendetwas Postives aus der ganzen Sache zu ziehen. Es war eher eine Übung.
Ich versuchte nun also mit sporadischer Beleuchtung in meinem Bad ca. 6 Stunden lang irgendetwas Postives aus der ganzen Sache zu ziehen. Es war eher eine Übung.
Zwei Wochen später kaufte ich mir bei eBay einen richtigen Vergrößerer, die Basics in der Laborarbeit ließen sich so jedoch ganz gut aneignen.
Zwei Wochen später kaufte ich mir bei eBay einen richtigen Vergrößerer, die Basics in der Laborarbeit ließen sich so jedoch ganz gut aneignen.



Revision as of 21:38, 9 November 2010

ÜBUNGS-DINGE

Aufgabenstellung

Ziel der Aufgabe ist die wohlüberlegte Auswahl, Präsentation und Dokumentation eines Gegenstandes, der für Euch mit dem Begriff der Übung verbunden ist. Es kann sich dabei um ein Trainingsgerät oder Instrument handeln, eine Anleitung, einen Plan oder jedes andere Objekt, mit dem eine Geschichte vom Übungserfolg oder auch vom Scheitern, nicht-Durchhalten verbunden ist.

Die Objekte sollen (wenn möglich) zum Plenum mitgebracht werden (Abgabetermin/Präsentation s.u.) und dort in einer 1-2minütigen Präsentation vorgestellt werden. Außerdem sollen sie fotografisch in möglichst guter Qualität dokumentiert werden und die Fotografien (max. 3) hier unten auf dem Wiki zusammen mit einem max. 3000 Zeichen langen Beschreibungstext gepostet werden. Format: JPEG, Abmessungen max. 1000x1000Pixel. Wichtig: Achtet bitte darauf, keine Copyright-Verletzungen zu begehen, z.B. ist das Scannen von Noten (Musik) nicht ok, ein Foto einer Partitur mit ausreichendem Abstand und entsprechender Inszenierung ist aber akzeptabel.

Abgabetermin

ist der 3. November 2010.

Literatur

Für die Recherche wird folgende Literatur (gibt es in der Limona) wärmstens als Inspiration empfohlen:

  • Lepp, Nicola: Übungs-Raum. Arbeit in Bildung. In: Tyradellis, Daniel & Lepp; Nicola (Hrsg.): Arbeit. Sinn und Sorge [Begleitbuch zur Ausstellung "Arbeit. Sinn und Sorge" des Deutschen Hygiene-Museums im Programm "Arbeit in Zukunft" der Kulturstiftung des Bundes], Diaphanes, Zürich, 2009, ISBN 978-3-03-734083-7

Entwürfe

Lisa RostBach - Präludium Nr. 8 in F-Dur

Bachs Präludium Nr. 8 war das zweite Werk von Bach, das ich gespielt habe - und das erste Werk überhaupt, bei dem ich beim ersten Hören wusste, dass ich es spielen können MUSS. Es stellte sich jedoch als ziemlich übungsintensives Stück heraus, bei dem ich schnell die Motivation verlor. Ich quälte mich durch jede Note und fand es bald nicht mehr so großartig. Selbst als ich das Präludium halbwegs spielen konnte, hatte es für mich seinen Reiz verloren. Ich war unsicher beim Spielen und das ganze Werk war mir von seiner Logik her vollkommen unklar. Ein paar Stunden vor dem Klassenvorspiel, auf dem ich das Stück spielen sollte, setzte ich mich nochmal dran. Ich war ziemlich verzweifelt und spielte es immer wieder einfach von vorne bis hinten durch. Und irgendwann kam der Aha-Effekt: Endlich eröffnete sich das Werk mir! Ich hatte nun das Gefühl, es zu verstehen, ein Gefühl, dass ich bisher vermisst hatte. Vollkommen sicher trat ich dann bei diesem Klassenvorspiel auf. Zwischen dem Präludium und mir war endlich die Distanz weggebrochen und ich wusste wieder, warum es ich es unbedingt spielen wollte.

Ab diesem Zeitpunkt habe ich dieses Werk vor jedem Üben anderer Stücke gespielt, es variiert und neu interpretiert und später noch öfters vorgespielt. So auch bei meiner Abiturprüfung im Fach Musik. Ich habe mich richtig gefreut, als mich der Musiklehrer aufforderte, unter fünf Klavierwerken genau dieses vorzuspielen. Umso erstaunter war ich, als ich keine Notenzeile ordentlich vortragen konnte. Immer wieder musste ich Takte wiederholen; verzweifelt versuchte ich, das Stück zusammenhängend zu seinem Ende zu bringen. Ich versagte. In diesem Moment wusste ich wieder, warum ich das visuelle Gestalten dem musikalischem Hobby vorzog: Bildnerische Kunst bleibt dem Künstler schon von der Sache her auch noch nach Jahren erhalten; doch die Erfolge des Musikers sind flüchtig. Er muss - wie der Sportler auch - üben, wenn er seine alten Errrungenschaften auffrischen will.

Auch ich musste wieder üben, als ich das Präludium aufgrund des misslungenen Auftritts monatelang nicht gespielt hatte und die Beziehung zu ihm neu auffrischen wollte. Doch den Noten verweigerte ich mich. Ich wusste, dass ich das Stück so oft gespielt hatte, dass ich es unmöglich gänzlich vergessen haben konnte. Und so wiederholte ich es unzählige Male in unterschiedlichen Situationen und rief mir beim Spielen aus den hinteren Ecken meines Gedächtnisses stückchenweise die einzelnen Teile des Präludiums wieder ab. Mittlerweile bin ich erneut in der Situation, dass ich es immer mindestens einmal spiele, wenn ich vor dem Klavier sitze.

Ich zeige hier die Klaviernoten trotz meiner Abwehrhaltung gegen sie - es ist die einzige materielle Form, die ich von dem Präludium besitze. Das man ihm nicht anssieht, wie lange ich geübt und gefeilt habe, liegt nicht nur an meinem Klavierlehrer, sondern auch an dem Tatsache, dass die Noten nicht mein Eigentum sind.


Tina Konscholky12 Jahre Mathekampf

Binomische Formeln, Pythagoras, Funktionen, Stochastik- bis heute runzele ich sofort die Stirn, wenn ich Wörter wie diese höre.

Ich will nicht wissen, wie viele Stunden, Tage oder gar Wochen ich während meiner Schulzeit für das verhasste Fach gelernt und mit Familie und Freunden geübt habe. Mit jedem Schuljahr galt es immer wieder, mich in eine Welt voller Zahlen und Buchstaben zu knien, die sich mir nie wirklich eröffnete. Kleine Erfolgserlebnisse waren nur kurzfristig und sorgten dafür, dass meine Motivation nicht sofort kapitulierte. Es müssen hunderte Seiten gewesen sein, die ich mit abstrakten Aufgaben beschrieben und zu lösen versucht habe. Mathematikklausuren ließen mich schon Wochen vorher in Stress ausbrechen, an ein Wochenende mit Freizeit war kaum zu denken. Und trotz der stundenlangen Vorbereitung waren die Ergebnisse nicht annähernd dem Aufwand entsprechend. Trotzdem habe ich mich immer und immer wieder genervt und wiederwillig mit der mir rätselhaften Thematik auseinandergesetzt.

Die größte Herausforderung stellte die Abiturprüfung für mich dar. Alles, was ich mir innerhalb von Jahren krampfhaft angelernt, aber wieder größtenteils vergessen hatte, stand auf dem Prüfstand. Zum letzten Mal hieß es, zu lernen und zu üben was die Konzentration her gab. Zwar konnte ich auf Unterstützung zählen, doch je länger ich lernte, desto steiler zielte meine Motivation auf ihren Tiefpunkt hin. In der Masse des Inhalts konnte ich kaum noch überblicken, welche Formel wofür gedacht war, wie Punkte auszurechnen, Lösungsschritte vorzugehen waren. Die Hoffnung auf ein passables Ergebnis reduzierte sich schon seit langem darauf, die Prüfung einfach zu bestehen und keine mündliche Nachprüfung über mich ergehen lassen zu müssen.

Die Aufregung war unermesslich, ich kann mich nicht daran erinnern, noch einmal derart nervös gewesen zu sein. Letztendlich habe ich die Prüfung geschafft- besser sogar, als Mitschüler, die mir beim Lernen geholfen haben. Daher war es für mich natürlich eine wahrhaftige Freude, sämtliche Mathematikunterlagen sofort zu zerreißen und so schnell wie möglich in die Altpapiertonne zu schmeißen. Mit dem bestandenen Abitur war mir klar, dass ich nie wieder Mathe lernen wollen würde. Ich will bis jetzt nichts von Formeln wissen. Wirklich essentiellen Rechenwege sind mir durchaus bekannt. Aber von Funktionen, Stochastik und dem Rest der Pseudowissenschaft möchte ich die nächsten 30 Jahre nichts wissen.

Die einzigen Erinnerungen an meine nervenzermürbende Übungszeit sind 2 Tafelwerke und ein Mathematikbuch von meinem Nachbar, der mir jahrelang zur Seite stand um meinen Kampf mit der Mathematik auszutragen. Klebezettel und unzählige Eintragungen (natürlich in das "Übungstafelwerk") bezeugen mein Streben nach mathematischem Verständnis.


Christiane SchlütterErinnerung speichern

Mein erstes Kofferinterieur im Kurs „Musterkoffer“ vor einem Jahr sollte einer Schallplatte aus meiner Kindheit gewidmet sein – dem Traumzauberbaum. In meiner Erinnerung, saß ich in der Stube vor dem Plattenspieler und hörte den spannenden Geschichten zu. Auch heute, 20 Jahre später, klingen die Lieder noch geheimnisvoll in meinen Ohren. Das Interieur sollte keine 1:1 Wiedergabe der Schallplatte werden, vielmehr eine Erinnerung speichern.

Persönliche Eindrücke auf künstlerische Weise wiederzugeben ist eine Herausforderung und nicht jeder Versuch gelingt. Die Suche nach ästhetischen Blättern begann und ich durchforstete die Materialabteilungen im Bastelladen, die Modellbauabteilung und die Strickwaren auf DaWanda. Das natürliche Abbild eines Baumblattes ist meist grün und in ovaler Form nach oben zugespitzt. Die Blätter in meiner Erinnerung sind magisch, düster und geheimnisvoll. Nach ergebnisloser Suche bin ich an den Ort zurückgekehrt um nach Spuren zu suchen. Der Raum wie er ist – völlig verändert, einzig ein Möbelstück steht noch am gleichen Platz. Auf dem Dachboden findet sich die original Platte wieder und auch die schweren Vorhänge, die an den Fenstern drapiert waren. Der Vorhang wurde zur Weiterverarbeitung schweren Herzens freigeben (Ich frage mich wo der wohl noch zum Einsatz gekommen wäre).

Mein erster Buchbinder-Leim sollte das gute Stück Stoff auf den vorgeschnittenen Kartonblättern halten. Bei diesen ersten Versuchen bereite ich mich immer besonders gut vor, denn wenn es erstmal klappt dann soll gleich alles geschafft werden. Gute 70 Blatt später hatte ich also den Ort verknüpft. Zusammen mit einem tief dunklem Hintergrund und einem indirektem Licht hinter der Baumkrone war der Eindruck auch magisch und düster. Erstaunt von der Wirkung des Koffers konnte ich feststellen, dass es meiner Erinnerung sehr nah kam.

Bei der Bearbeitung des zweiten Koffers gab es wieder diese Übung. Wie tief muss man in sich gehen um Erinnerungen darzustellen? Und wie stellt man Erinnerungen dar, die angeeignet wurden aber sich in das Selbstbild integrieren? Ich habe versucht Materialien und Formen zu interpretieren. Der Vorhang stand für den Ort an dem er hing. Eine Schublade mit Wolkenmarmor bedeutet die Einfachheit eines Archivs und ein Samtband als Öffner die Bedeutung den Einblick zu gewähren.

Bei den Übungen geholfen hat mir der ständige Austausch mit dem Ort und dem Objekt. Will man eine Inszenierung muss man sie vor sich sehen.


Bitte die Entwürfe hier unten wie folgt posten bzw. den Block für jede/n Studierende/n erneut unten anfügen.

Olivia Neubauerdie ZirkularAtmung und ich

Vor etwa 10 Jahren begann sich meine Mutter für Esoterik zu interessieren und wandelt seitdem auf spirituellen Wegen. Auf unzähligen ihrer EntspannungsCDs waren viele neue und für mich beeindruckende Klänge zu finden. Besonders faszinierte mich damals ein traditionelles Instrument der Aborigines. Das Didgeridoo.

Wikipedia sagt dazu: „ Das Didgeridoo [dɪdʒərɪˈduː] ist ein obertonreiches Blasinstrument aus der Familie der Aerophone auf dem Tonerzeugungsprinzip der Polsterpfeife. Im traditionellen Zusammenhang wird es meistens aus einem von Termiten ausgehöhlten Stamm lokaler Eukalyptusarten gefertigt und dient als überwiegend rhythmisch eingesetztes Begleitinstrument für Gesänge und Tänze. Die klangliche und rhythmische Vielfalt entsteht durch Kombinationen aus Mundbewegungen, Atemtechnik und Stimmeffekten, basierend auf einem in der Tonhöhe nur leicht variierten Grundton und überblasenen Tönen. Instrumentenkundlich steht das Didgeridoo von der Art und Weise der Tonerzeugung her (Lippen als Tongenerator, Röhren als Verstärker) den Blechblasinstrumenten nahe. Als einziges dieser Instrumente wird es auf dem Grundton, d. h. auf der ersten bzw. tiefsten schwingfähigen Frequenz geblasen.“

Einmal Interesse geäußert, war ich ab dem nächsten Weihnachten stolze Besitzerin eines Didgeridoos im typischen Tourismus geprägten Stil, mit standardisierten Malereien und einfacher Bambus Bauform. Ich sollte eventuell noch erwähnen, dass meine Mutter ein solches musikalisches Talent in ihren Kindern vermutete, dass mein Bruder auch gleich noch eins bekommen hat. Doch dieser hat wahrscheinlich mehr Spaß damit als ich. Wir beide können nicht Zirkular- bzw. Rundatmen. Heißt: es ist uns nicht möglich einen Ton konstant durchzuspielen, ohne zwischenzeitlich absetzen zu müssen. Mit der vorhandenen Luft in der Lunge ist es mir jedoch nicht möglich, länger als eine Minute zu spielen (und das ist schon schwierig). Mein Bruder kann Aufgrund seines größeren Lungenvolumens länger seine Lippen in Schwingung halten und dadurch Töne hervorbringen.

Das größte Problem ist eigentlich, dass beim anspielen des Didgeridoos häufig bis meistens ein komischer pupsiger Ton entsteht, der mich dann zum lachen bringt und meine Lippen verkrampfen sich, was spielen nicht mehr möglich macht. Auch könnte ich mir nicht vorstellen, damit mal irgendwo aufzutreten oder so, da die Peinlichkeit des Moments ebenfalls meinen Mund anspannen würde und angespannte Muskeln sind nun einmal nicht locker genug um dieses Instrument zum klingen zu bringen.


Paul RubenVorfreude

Als ich irgendwann am Anfang des letzten Jahres von einem Bekannten erklärt bekam wie man einen Schwarz/Weiß-Film fing es an. Es brannte mir von heute auf morgen unter den Fingernägeln, ich wollte wissen wie es geht, wurde aus Büchern nicht schlau und fühlte mich vom Internet erschlagen. Als ich jedoch diesen einen Bekannten kennenlernte wusste ich endlich, wohin ich meinen Wissensdrang richten konnte. Er brachte mir also bei, wie ich mit Filmdose, Dunkelheit, Temperatur, Zeit, Rhythmus, Geschicklichkeit und nicht zuletzt der richtigen Chemie umzugehen habe.

Ich besorgte mir also nötigstes Equipment bei eBay und bei einem Fotofachhändler. Spartanisch kann man es schon gar nicht mehr bezeichnen, wenn man sich dann irgendwie einen Raum abdunkelt um ein langes Stück Kunststoff, also den Film in ein noch komplizierteres Stück Kunststoff (Filmspirale) einfädelt.

Ist dies erledigt ist das Schwierigste hinter einem, danach fülle man unter normalen Beleuchtungsbedingungen und unter Beachtung von bestimmten Zeitabständen verschiedenste Chemikalien in diese Dose und wässere diese, dann bekommt man nach ca. 34 Minuten einen fertig entwickelten Schwarz/Weiß-Film. Nach dieser kleinen Vorgeschichte konnte ich es also kaum noch aushalten diese auch ins Positive zu verwandeln. Ich besorgte mir also das wohl älteste und am schlechtestens erhaltene ORWO-Fotopapier bei einem sich Hände-reibenden Fotohändler in Jena.

Folgender Versuchsaufbau war dann in meinem Bad gegeben (Dieser war garantiert für alles andere geeignet, jedoch nicht um Positiv-Abzüge zu machen): Eine Mamiya RB67 Mittelformatkamera als Vergrößerer mit einem 90mm Objektiv, ein durchsichtes Stück Plastik um das Negativ am anderen Ende der Kamera zu befestigen, eine Taschenlampe und natürlich ein Lichtempfindliches ORWO-Papier. Dazu natürlich die dazugehörige Chemie, allerdings eigentlich auf Film-Entwicklung ausgelegt, hat trotzdem funktioniert.

Ich versuchte nun also mit sporadischer Beleuchtung in meinem Bad ca. 6 Stunden lang irgendetwas Postives aus der ganzen Sache zu ziehen. Es war eher eine Übung.

Zwei Wochen später kaufte ich mir bei eBay einen richtigen Vergrößerer, die Basics in der Laborarbeit ließen sich so jedoch ganz gut aneignen.



Anja RibbeMeditation, Atemkontrolle und Krähe ?!

Schon seit einigen Jahren beschäftigt mich die Thematik Yoga und ein dazugehöriger Ratgeber in Buchform. Wie man auf dem Bild dazu sehen kann, war dieser über die Jahre von verschiedenen Personen in Gebrauch und wurde hier und dort mit kleinen Haftnotizen versehen, um auf bestimmte Übungen immer wieder zurückgreifen zu können. Mein persönlicher Bezug dazu ist allerdings noch recht neu.

Im Jugendalter konnte ich nichts damit anfangen. Den sportlichen Ausgleich suchte und fand ich beim Handball und Tanzen. Meditieren, bewusste Entspannung - warum und wozu? Ich war skeptisch, als ich dieses Buch zum ersten Mal in der Hand hielt und dieses Gefühl wuchs mehr und mehr mit jeder Seite, die ich weiterblätterte und betrachtete. Die Akteure auf den Bildern sahen zwar überaus glücklich dabei aus, wie sie sich in diesen ungesund anmutenden Haltungen verrenkten und verbogen, aber ansprechend fand ich das nicht. Dennoch wagte ich es, mich an einigen Übungen zu probieren. So gut es ging versuchte ich die beschriebenen Anweisungen nachzuahmen und gleichermaßen die richtige Atmung nicht außer Acht zu lassen. Aber es war zwecklos. Ich veratmete mich, fühlte mich unwohl und gab auf.

Im vorletzten Winter ergab es sich dann, dass ich plötzlich anders darüber denken sollte. Ein kaltes Zimmer, eine unbequeme Schlafstätte und Prüfungsstress ließen mich eines Morgens schmerzverzerrt aufwachen. Über Wochen hatte ich die Signale meines Körpers nicht ernst genommen. Die ständige Anspannung hatte meinen Rücken verkrampft und hatte sich in meinem Nacken festgesetzt. Es folgten Bemühungen, vor allem mit physiotherapeutischen Maßnahmen eine Linderung herbeizuführen. Doch es stellte sich einfach keine Besserung ein.

Ich musste mich erst einmal aus der Resignation befreien und Techniken finden, mir meiner selbst wieder bewusst zu werden. Dabei fiel mir u.a. das Yoga-Buch wieder ein. Ich meldete mich aber vorsichtshalber für einen Kurs bei der Volkshochschule an, weil ich einem erneuten Selbstversuch nicht über den Weg trauen wollte. - Endlich ging es bergauf…

Das war ein erster und wichtiger Schritt, für viele weitere Aktivitäten, die ich seitdem unternommen habe, um meine Balance im Leben zu finden.


Fabia FuchsLangenscheidts Schulwörterbuch Englisch

Mein Englischunterricht begann, soweit ich mich erinnern kann, in der 3. Klasse. Frühenglisch also, zunächst ohne Zensuren, das die Schulleiterin meiner Grundschule persönlich erteilte. Aus dem Sprachunterricht sind mir die klarsten Bilder meiner frühen Schulzeit im Gedächtnis geblieben, vielleicht deshalb, weil sie mit besonderen Erfolgserlebnissen zusammenhängen. Im Gegensatz zu Mathematik waren die Fächer Deutsch, Englisch oder Französisch nie ein Problem für mich. Die Logik der Sprachen erschloss sich mir ohne besondere Mühe, Vokabeln blieben nach einmal auswendig lernen für immer im Gedächtnis. Die frühe Förderung in Englisch und meine durch die Schule geweckte Neugierde für das geschriebene Wort ließen mich wohl dieses Langenscheidt-Wörterbuch besonders ins Herz schließen – keines meiner anderen Wörterbücher ist so abgegriffen wie dieses.

Je mehr ich lernte, desto mehr wollte ich wissen. Die Sprache entwickelte sich für mich zum Tor in fremde Denkweisen und Kulturen und markierte den Punkt, an dem meine Eltern für mich aufhörten, allwissend zu sein – Englisch war eines der ersten Dinge, die ich besser konnte, als meine Eltern. Diese Erkenntnis war für mich damals natürlich eine wahre Offenbarung, markierte vielleicht sogar den Austritt aus der Kindheit. Das Langenscheidt-Wörterbuch wurde zum Vokabeltrainer: das Internet begann ich gerade erst zu entdecken und das physikalische Buch war damit praktischer, da übersichtlich, transportabel und wunderbar absturzsicher. Außerdem verriet es die Aussprache, die Wortart und noch andere nützliche Details. Da dieses Wörterbuch sich auf die gängigsten 55.000 Vokabeln für deutsch und englisch beschränkt, ist die Hauptbedeutung eines Wortes schnell gefunden und daher war es immer ideal für die noch recht einfachen Texte in der Schule. Natürlich ist das Wörterbuch kein Übungsobjekt im engen Sinn, es bildet eher die Lösung zur Übung. Trotzdem ist es untrennbar mit meinem Lernprozess verbunden, da es schließlich auch Quelle neuer, unbekannter Vokabeln ist und nicht nur Bekanntes wiederholt.

Mein Englischunterricht ging weiter im Leistungskurs in der Abiturstufe, einem Jahr Anglistikstudium an der Uni Erfurt und endete nach zwei Kursen an der Uni Weimar vor einem Jahr. Meine persönliche Königsdisziplin, das Verstehen von verschiedenen Akzenten in Filmen, führe ich allerdings selbstständig fort. Heute benutze ich zwar auch gern das freie Wörterbuch leo im Internet, allerdings kommt das kleine Langenscheidt immer noch zum Einsatz, wenn ich mich nicht durch die meist fünfzehn oder mehr Einträge zu einem Wort arbeiten will. Das Lernen endet nie. Wer kann schon behaupten, er kenne alle Wörter eines Wörterbuchs?


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Carry HoffmannNicht nur der eine...

Bleistift, Graphitstift, Kohlestift, Kreide, Feder, Pinsel, … die Liste der Dinge, die einem das Zeichnen möglich machen, könnte man noch unendlich lang fortsetzen.

Deshalb gibt es auch nicht den einen, bestimmten Gegenstand, der hier zu nennen wäre... Doch wenn ich davon ausgehe, womit ich angefangen habe, dann wäre es wohl der Bleistift.

Ich weiß noch, wie ich in der 2. Klasse stundenlang da saß und Trickfilmfiguren zeichnete, weil ich das auch unbedingt so gut können wollte. Angefangen „richtig“ zu zeichnen, habe ich aber erst in der 6. Klasse.

Ich weiß auch gar nicht mehr, warum eigentlich. Ich hatte plötzlich Lust, ein Foto abzuzeichnen, wollte wahrscheinlich einfach mal sehen, ob ich es kann. Anscheinend war ich wohl für meine zwölf Jahre gar nicht so schlecht, denn kurz darauf schickten meine Eltern mich auf die Jugendkunstschule, wo ich das erste mal richtige Porträts und Stillleben zeichnete. Man könnte wohl sagen, dies war vermutlich der Moment, in dem ich meine Freude am Gestalten entdeckte. Ich habe mich oft so lange in eine Zeichnung hineinverbissen, das ich am Ende nur noch mit einem Stummel, anstatt eines Bleistifts, zeichnete und doch zufrieden war oder auch oft vor Frustration an der Hinterseite des Stifts herumkaute (eine Angewohnheit, die ich übrigens heute noch an den Tag lege, wenn beim Zeichnen etwas nicht so klappt, wie es soll).

Am liebsten sind mir heute noch immer, ebenso wie damals, Porträts und Figuren im allgemeinen, auch heute noch gibt es nichts, das ich so sehr verabscheue, wie Landschaften oder Stillleben. Vielleicht schaffe ich es eines Tages ja, auch noch die Geduld und das Durchhaltevermögen dafür zu entwickeln...

Über die Jahre habe ich viel hinzugelernt. Ob ich nun wirklich gut bin oder nicht, dies zu entscheiden überlasse ich lieber anderen. Denn ausgelernt hat man nie.



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