GMU:Projektwerkstatt Master/Projekte/Imitation - Video Projection through an half-silvered mirror

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Regina Reusch: Imitation - Video Projection through an half-silvered mirror=

Vorhaben und Inspiration

Eine Auseinandersetzung mit der menschlichen Identität ist grundlegend mit dem Mensch-Sein verknüpft, aber auch mit dem Kunstschaffen an sich. Ein spannendes, vielbehandeltes Thema, dem ich mich durch eine Videoprojektion nähern wollte.


Theoretischer Hintergrund

In vorherrschenden postmodernen Diskursen der Soziologie wird die menschliche Identität als ein fragiles „Patch-Work“-Gebilde verhandelt, das sich aus der Summe seiner verschiedenen Rollen formt. Eine grundlegende Theorie geht hierbei davon aus, dass sich das physische Dasein eines Individuums in ein Leib(-Sein) und ein Köper(-Haben) teilt. Aufgrund dieser Trennung kann der Mensch sich selbst von innen, wie außen beobachten. Das verschafft ihm demzufolge die Voraussetzung, zu seinem eigenen Schauspieler und Regisseur seines Auftretens zu werden. So ist es vielleicht kein Zufall, dass bereits das Wort „Person“ in seiner ursprünglichen, lateinischen Bedeutung für die Bezeichnung „Maske“ steht.

1. Versuch

Dieser theoretische Hintergrund führte zu der Idee das Abbild eines Betrachters auf sich selbst zu projizieren. Der Körper des Betrachters muss sich zwischen Projektor und Leinwand befinden, um die Installation überhaupt ins Laufen zu bringen. Bewegungen des Körpers vor dem Projektor führen zu Brechungen der Projektion seines Abbildes. Der Betrachter kann sich so niemals klar selbst betrachten. Weder wenn er die Projektion auf seinem Körper sieht und noch weniger wenn er sich zu seinem eigenen Rücken und Schatten umdreht.

Wie sich mir später zeigte lehnt sich dieser Versuch sehr stark an künstlerische Untersuchungen aus der Anfangszeit des Mediums Video der 1970er Jahre an, insbesondere die Installation „Shadow“ von Peter Campus weist erstaunliche Ähnlichkeiten auf.

2. Versuch

So beschloss ich mich die Installation um eines halb-durchsichtigen Spiegels zu erweitern. Dieser Spiegel hat die Eigenschaft, dass er bei hellen Lichtverhältnissen wie ein normaler Spiegel aussieht, bei dunklerem Licht jedoch durchlässig ist wie Glas . Um diese Eigenschaft möglichst einfach zu kontrollieren wird der Spiegel vor einem Monitor angebracht, dessen Helligkeit von einem PureData-Patch kontrolliert wird. Wird eine Bewegung mithilfe der über dem Spiegel angebrachten Kamera erkannt, wird das gleichzeitig aufgezeichnete Videobild zeitverzögert und gedoppelt auf dem Monitor wiedergeben.