GMU:On Psychogeography and Architecture/Projektideen/Katja: Difference between revisions

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Die Farben von Weimar West

Ordnung. Symmetrie. Gleichheit.
Weimar West.

Eine Plattenbausiedlung am westlichen Rand von Weimar. Dort gibt es fast alles. Schulen, einen Kindergarten und sehr viele Einkaufsmöglichkeiten. Sogar eine Kirche. Viele Menschen wohnen dort. Weimar West strahlt nach außen hin Anonymität aus. Doch schaut man einmal genauer hin, erkennt man sehr viel Persönlichkeit.

Bei der Sicht auf die Grundrisse der Siedlung ergibt sich ein klares und strukturiertes Bild, was auch meine weiteren Arbeitsschritte stark beeinflusste.

Bei einem dérive der Gruppe in der Siedlung fiel mir besonders auf wie Farbenfroh die Fassaden der Gebäude sind. Anders als in anderen Siedlungen dieser Art werden die Fassaden nach der Renovierung nicht einfarbig gestrichen, sondern es entstanden farbreiche Kunstwerke.

Das brachte mich dazu bei einem weiteren Spaziergang die Farben der Fassaden zu vermerken und daraus eine Karte zu entwickeln. Auf der Karte ist sehr auffällig, dass es auch noch eine zweite Gruppe von Fassaden gibt. Die noch nicht renovierten Gebäude sind alle in der gleichen Farbe gehalten mit Weinrot und Beige. Diese befinden sich zum Großteil im Norden der Siedlung.
Der klare Stil der Listen, die durch meine Aufzeichnungen entstanden sind, inspirierte mich außerdem zur Anfertigung einer typografischen Karte. Diese gibt die Hauptfarben der Fassaden mit Hilfe des jeweiligen Farbcodes an.


Bei diesem Spaziergang schwenkte meine Aufmerksamkeit noch auf etwas anderes. Mir fiel auf, dass die Anonymität, die der Plattenbau nach außen hin ausdrückt, durch die individuelle Balkongestaltung aufgebrochen wird. Dieser wird von den Bewohnern auf ihre individuellen Bedürfnisse angepasst und gestaltet. Am auffälligsten waren die Farben in denen einzelne Balkoninnenwände gestrichen waren. Durch ihn ergibt sich ein großer Kontrast zwischen Fassaden- und Balkonfarben und jeder einzelne Bewohner hat einen Einfluss auf den Gesamteindruck seiner Umgebung. <br

Die persönliche Farbgestaltung ist nur an den Balkonen der Gebäude zu sehen die noch nicht renoviert wurden. Der südliche Teil wirkt demnach anonymer, da kaum noch etwas von den Bewohnern nach außen dringt.

Auch aus diesen Informationen entstanden zwei Karten. Eine typografische Karte, die Farben mit ihren Farbcodes wieder gibt, welche am häufigsten vorkommen, und eine Karte mit den Farbfeldern aller bemalten Balkone.

Diese Individuellen Farben der Balkone brachte mich dazu auch die Dinge anzuschauen, die die Bewohner dort aufbewahren. Denn die Gegenstände erzählen etwas über ihre Eigentümer. Am häufigsten zu finden waren Schränke und Regale wo der Balkon eher als Abstellmöglichkeit diente. Stühle, Tische und Hollywoodschaukeln, wo scheinbar viel Zeit auf dem Balkon verbracht wird. Pflanzen, Tannenzweige und Blumenkübel, wenn der Balkon vielleicht als Gartenersatz gesehen wird. Aber auch Geweihe, Bobby Cars, einen Gartenzwerg. Auch war eine unterschiedliche Meinung über Vögel zu erkennen. Oft gab es Balkone mit einem Vogelhaus und gleich daneben einen mit einem Plastikraben oder einem Vogelnetz, damit die Vögel nicht auf dem Balkon kommen.
Auffällig war auch, dass in den frisch renovierten Teilen kaum Sachen auf den Balkonen waren, da sie auch noch nicht lange bewohnt waren und oft viele Wohnungen leer standen. Aus den Informationen soll noch zusätzlich eine typografische Karte entstehen.

Die zu sehenden Gegenstände notierte ich zusammen mit der individuellen Farbe in Listen, um mir einen guten Überblick zu verschaffen. Die dort zu sehende Nummerierung ergibt sich aus den Buchstaben und Zahlen in der Grundrisskarte.

Aus den entstandenen Karten sollen Stadtpläne entstehen, die dem Besucher der Siedlung einen Überblick über die dort zu findende farbliche Gestaltung gibt. Der Stadtplan entsteht in verschiedenen Versionen. Auf der Vorderseite sind die Farbkarte und die zugehörige typografische Karte abgedruckt; inklusive der Grundrisskarte des Gebietes. Auf der Rückseite die zugehörigen Listen, um einen noch genaueren Einblick zu bekommen.

Da die Listen sehr detailreich sind, muss das Endformat auch entsprechend groß sein um alle Informationen gut lesen zu können. Deswegen ist eine Größe von 81x51 cm angemessen.
Bei siebenmaliger Faltung auf der Vertikalachse und anschließend dreimaliger Faltung auf der Horizontalachse ergibt sich ein Endformat von 11,6x25,5 cm.

Das entstandene längliche Format erinnert an die länglichen Grundrisse der Plattenbauten.


Hier sind die Karten nocheinmal größer zu sehen!

Grundriss Weimar West
Fassaden Farbfelder
Fassaden Typografie
Balkonfarben Farbfelder
Balkonfarben Typografie
Auszug Liste
Liste