MODEN:MUSTERKOFFER 2012-2013/arbeiten/micromuseum: Difference between revisions

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Der Ihnen hier vorliegende Prototyp zu der Ausstellung '''"Ist das Kunst oder kann das weg?"''' soll eine neue Form der Kunst der Moderne widerspiegeln: Trash.  
Der Ihnen hier vorliegende Prototyp zu der Ausstellung '''"Ist das Kunst oder kann das weg?"''' soll eine neue Form der Kunst der Moderne widerspiegeln: Trash.  


Inspiration für die Ausstellungskonzeption gibt der japanische Gegenwartskünstler Takashi Murakami. Er löst die Grenze zwischen Hochkultur und Massenkultur in seinen Werken auf. Er bedient sich von Elementen der japansichen Subkultur - er verwendet vor allem Manga-Motive. Im Jahr 2010 erregte er Aufsehen mit einer bizarren Ausstellung im Schloss Versailles in Frankreich. Ein Mix seiner monströsen, niedlichen oder pervers anmutenden Manga-Skulpturen wurde zum Inventar des barocken Interieurs des Schlosses.
Inspiration für die Ausstellungskonzeption gibt der japanische Gegenwartskünstler Takashi Murakami. Er löst die Grenze zwischen Hochkultur und Massenkultur in seinen Werken auf. Er bedient sich von Elementen der japansichen Subkultur, verwendet vor allem Manga-Motive. Im Jahr 2010 erregte er Aufsehen mit einer bizarren Ausstellung im Schloss Versailles in Frankreich. Ein Mix seiner monströsen, niedlichen oder pervers anmutenden Manga-Skulpturen wurde zum Inventar des barocken Interieurs des Schlosses.
Murakami hat die Ästhetik des Superflat eingeführt, der das Flächenhafte in unserer heutigen (Bildschirm-) Welt beschreibt. Murakami ist der Ansicht, dass Produkte in Japan durch die übergestülpte amerikanische Kultur nach den atomaren Vernichtungsschlägen im August 1945 eine Verniedlichung und Erniedrigung durchlaufen haben.
Murakami hat die Ästhetik des Superflat eingeführt, der das Flächenhafte in unserer heutigen (Bildschirm-) Welt beschreibt. Murakami ist der Ansicht, dass Produkte in Japan durch die übergestülpte amerikanische Kultur nach den atomaren Vernichtungsschlägen im August 1945 eine Verniedlichung und Erniedrigung durchlaufen haben.


In dem hier gezeigten Entwurf hat sich die Künstlerin der genannten Ausstellung  mit den Initialien ihres Namens '''La Valeur''' - französisch für "der Wert" - verewigt. Sie fragt so wie Murakami nach dem Wert der (Pop-) Kunst, indem sie in einer Hommage an ihn sein Monogramm mit dem Emblem von Louis Vuitton als Präsentationsfläche verwendet. Dies erweckt den Anschein, das Design der Ausstellungswand hätte besonders hohen Wert. Sie schlägt als Marketingkünstlerin nach ihrem Vorbild Takashi Murakami die Brücke zwischen Kunst und Kommerz.
In dem hier gezeigten Entwurf hat sich die Künstlerin der genannten Ausstellung  mit den Initialien ihres Namens '''La Valeur''' - französisch für "der Wert" - verewigt. Sie fragt so wie Murakami nach dem Wert der (Pop-) Kunst, indem sie in einer Hommage an ihn sein Monogramm mit dem Emblem von Louis Vuitton als Präsentationsfläche verwendet. Dies erweckt den Anschein, das Design der Ausstellungswand hätte besonders hohen Wert. Sie schlägt als Marketingkünstlerin nach ihrem Vorbild Takashi Murakami die Brücke zwischen Kunst und Kommerz.
Sie stellt auch das Galeriekonzept des White Cube mit dem des Salons gegenüber, vermischt moderne mit barocker Kunst. Der Mittelpunkt der weißen, aber mit bunten Motiven übersähten Präsentationsfläche ist ein in einen barock anmutenden, goldenen Muschelrahmen integriertes Portrait einer Mangafigur. Das Portrait, das den großformatigen Gemälden im Salon gleicht, wird durch seine moderne Grafik in das Hier und jetzt versetzt.
Sie stellt auch das Galeriekonzept des White Cube mit dem des Salons gegenüber, vermischt moderne mit barocker Kunst. Der Mittelpunkt der weißen, aber mit bunten Motiven übersähten Präsentationsfläche ist ein in einen barock anmutenden, goldenen Muschelrahmen integriertes Portrait einer Manga-Figur. Das Portrait, das den großformatigen Gemälden im Salon gleicht, wird durch seine moderne Grafik in das Hier und jetzt versetzt.
Es steht im direkten Bezug mit den aus einem Loch mäandernden Papierstreifen, die sich erst bei genauerer Betrachtung als geschredderte Mangaseiten herausstellen. Damit lässt sich ein Papierkorb assoziieren, in dem die vermeintliche Kunst als Abfall versenkt wird. Die Massenware Manga, die in Japan oft nach einmaligem Lesen entsorgt wird, wird von der Künstlerin allein durch eine klassische Berahmung und eine visuell ansprechende Präsentations- bzw. Verkaufsfläche zum Kunstwerk deklariert.
Es steht im direkten Bezug mit den aus einem Loch mäandernden Papierstreifen, die sich erst bei genauerer Betrachtung als geschredderte Manga-Seiten herausstellen. Damit lässt sich ein Papierkorb assoziieren, in dem die vermeintliche Kunst als Abfall versenkt wird. Die Massenware Manga, die in Japan oft nach einmaligem Lesen entsorgt wird, wird von der Künstlerin allein durch eine klassische Berahmung und eine visuell ansprechende Präsentations- bzw. Verkaufsfläche zum Kunstwerk deklariert.


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