GMU:Re-enchanting the field/Juliane Müller: Difference between revisions

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==== Readings / impressions / new knowledges  ====
==== Readings / impressions / new knowledges  ====
===== vibrant matter / vitalität by jane bennett =====
„'''By ,vitality‘ I mean the capacity of things'''—edibles, commodities, storms, metals—not only to impede or block the will and designs of humans but also to act as quasi agents or forces with trajectories, propensities, or tendencies of their own. My aspiration is to articulate a vibrant materiality that runs alongside and inside humans to see how analyses of political events might change if we gave the force of things more due.“23
Sie betrachtet '''Vitalität''' also als eine der Materie intrinsische Eigenschaft. Materie kann in einem solchen Sinn als fundamentale Substanz verstanden werden, aus der alle Phänomene und Bewusstseinszustände entstehen. Dies relativiert die zentrale Stellung des menschlichen Subjekts, stellt den '''biologischen Begriff des ,Lebens‘24''' in Frage und steht im Einklang mit '''posthumanistischen Ansätzen''', die den starren Dualismus von Subjekt/Objekt, Mensch/Nicht-Mensch, Natur/Kultur, Geist/Materie aufzulösen suchen und diese Gefüge stattdessen als '''dynamische, miteinander verflochtene Relationen betrachten'''.
Diese Sichtweise umfasst die Auffassung, dass Materie ''alle'' Aspekte der Realität umfasst – '''neben den physischen auch die anzestralen und affektiven Dimensionen'''. Auf diese weiterführenden Dimensionen zielen wir bei der Umkreisung des Konzepts der ''troubled matter'' (beunruhigende Materie) ab.
,(Be-)unruhige(nde)‘ Materie hebt die Dynamik und Eigenbewegung von Materie hervor und verweist auf die Fähigkeit der Materie, sowohl innerlich aktiv und unruhig zu sein als auch durch äußere Einflüsse in Unruhe versetzt zu werden: ,Unruhige‘ Materie betont ihre innere Lebendigkeit und ihr Potenzial, unabhängig von äußeren (menschlichen) Einflüssen aktiv zu sein. ,'''Beunruhigende‘ Materie beschreibt vor allem die Zustände, die durch soziale, politische oder kulturelle Eingriffe entstehen und Materie in aufgewühlte Zustände versetzen können.'''
Das Konzept der ''troubled matter'' thematisiert die Auswirkungen dieser Verflechtungen und '''reflektiert die Beziehungen zwischen Mensch und Materie neu.'''
===== Hyperobjekte =====
Bezugnehmend auf den '''Philosophen Timothy Morton''', betont der Schriftsteller '''Amitav Gosh''' die seit Mitte der 2000er-Jahre in den Geisteswissenschaften erneut aufkeimende Bedeutung von nicht-menschlichen Agencies, die mitunter die Kapazitäten eines Willens, Denkens und Bewusstseins aufweisen.27 Gosh bringt diese neu gewonnene Aufmerksamkeit für mehr-als-menschliche Entitäten (wie beispielsweise Wälder oder Moore), andere Seinsarten und ungesehene Präsenzen mit der unheimlichen Dimension des Klimawandels in Verbindung.28 
Menschen weisen '''affektive Reaktionen auf Veränderungen''' in ihrer Umwelt auf. Eine der Herausforderung besteht darin, dass wir aufgrund der überwältigenden '''Konkretion der Symptome des Klimawandels bei dessen gleichzeitiger Abstraktheit''' – wie zum Beispiel der globalen Erwärmung – jeden Tag von Timothy Mortons sogenannten '''Hyperobjekten verfolgt werden'''.29 Diese lassen sich nicht immer direkt visuell erfassen, '''wiederholen sich permanent''' in Grund und Effekt, sind aber stets in einer '''liminalen und beunruhigenden Form''' präsent.

Revision as of 20:03, 29 April 2025

Cycles of Elements

raw materials - product - burned to energy - residues - rotten lands - compost

poisoned floors - ross and oxidation - poisoned bodies (ash - lungss) - poisoned crops

chemincal aspects in relation to the people

Rost {m} [Befall durch Rostpilze]
leaf rust [caused by pathogenic fungi of the order Pucciniales (previously known as Uredinales)]

Reading the Territory

how to read a territory? [what is a territory - braiding sweetgrass, juliana, paper aus dem project, escobar,...]

who lives in the territory? liminal state --- who is in -- who is in between --- who lives --- who produces --- what do they produce

mushrooms -------- rostpilz ----------indikatoren für?

jpeg bog moss
Bog moss

lychen ---------------- each lychen is indicating certain soil condition / light condition

wie können giftrückstände nachgewiesen werden? wie sehen sie aus? was wächst dort?

mosses? - relational condition

boden

wasser (water is the designer of the territory)


was lebt hier? was heißt leben? ------- in verbindung zu cyborg / ki / was heißt leben (ref becky chambers 2)

was heißt es hier zu leben? gespräche mit menschen - -- - soziale / wirtschaftliche / politische ängste / emotionen mit ort

story of industrialisierung - mensch natur verhältnis - soviet regime? (sublayer)

methoden

field recordings

interviews

visuals ~ video / fotos / bildbearbeitung verfremdung glitch / touchdesigner

relational mapping

potential outcomes / desires

room / space concept - video sound installation exploring liminal space / - hörstück soundteppich territory field recordings und interviews - relational mapping with 4 characters in relation

collect footage of water scenes for other water visual project

projects on the way

chromatypie - time laps video

cyanotypie - experimente mit färbungsgrad - versch objekte - metall [spirale] - plastic [alle macht der imagination] - chlor - und natürlich pflanzis

- unterschiedliche stoffe -

--- > kann cyanotypie mit alten dokumenten verwendet werden?

Readings / impressions / new knowledges

vibrant matter / vitalität by jane bennett

By ,vitality‘ I mean the capacity of things—edibles, commodities, storms, metals—not only to impede or block the will and designs of humans but also to act as quasi agents or forces with trajectories, propensities, or tendencies of their own. My aspiration is to articulate a vibrant materiality that runs alongside and inside humans to see how analyses of political events might change if we gave the force of things more due.“23

Sie betrachtet Vitalität also als eine der Materie intrinsische Eigenschaft. Materie kann in einem solchen Sinn als fundamentale Substanz verstanden werden, aus der alle Phänomene und Bewusstseinszustände entstehen. Dies relativiert die zentrale Stellung des menschlichen Subjekts, stellt den biologischen Begriff des ,Lebens‘24 in Frage und steht im Einklang mit posthumanistischen Ansätzen, die den starren Dualismus von Subjekt/Objekt, Mensch/Nicht-Mensch, Natur/Kultur, Geist/Materie aufzulösen suchen und diese Gefüge stattdessen als dynamische, miteinander verflochtene Relationen betrachten.

Diese Sichtweise umfasst die Auffassung, dass Materie alle Aspekte der Realität umfasst – neben den physischen auch die anzestralen und affektiven Dimensionen. Auf diese weiterführenden Dimensionen zielen wir bei der Umkreisung des Konzepts der troubled matter (beunruhigende Materie) ab.

,(Be-)unruhige(nde)‘ Materie hebt die Dynamik und Eigenbewegung von Materie hervor und verweist auf die Fähigkeit der Materie, sowohl innerlich aktiv und unruhig zu sein als auch durch äußere Einflüsse in Unruhe versetzt zu werden: ,Unruhige‘ Materie betont ihre innere Lebendigkeit und ihr Potenzial, unabhängig von äußeren (menschlichen) Einflüssen aktiv zu sein. ,Beunruhigende‘ Materie beschreibt vor allem die Zustände, die durch soziale, politische oder kulturelle Eingriffe entstehen und Materie in aufgewühlte Zustände versetzen können.

Das Konzept der troubled matter thematisiert die Auswirkungen dieser Verflechtungen und reflektiert die Beziehungen zwischen Mensch und Materie neu.

Hyperobjekte

Bezugnehmend auf den Philosophen Timothy Morton, betont der Schriftsteller Amitav Gosh die seit Mitte der 2000er-Jahre in den Geisteswissenschaften erneut aufkeimende Bedeutung von nicht-menschlichen Agencies, die mitunter die Kapazitäten eines Willens, Denkens und Bewusstseins aufweisen.27 Gosh bringt diese neu gewonnene Aufmerksamkeit für mehr-als-menschliche Entitäten (wie beispielsweise Wälder oder Moore), andere Seinsarten und ungesehene Präsenzen mit der unheimlichen Dimension des Klimawandels in Verbindung.28 

Menschen weisen affektive Reaktionen auf Veränderungen in ihrer Umwelt auf. Eine der Herausforderung besteht darin, dass wir aufgrund der überwältigenden Konkretion der Symptome des Klimawandels bei dessen gleichzeitiger Abstraktheit – wie zum Beispiel der globalen Erwärmung – jeden Tag von Timothy Mortons sogenannten Hyperobjekten verfolgt werden.29 Diese lassen sich nicht immer direkt visuell erfassen, wiederholen sich permanent in Grund und Effekt, sind aber stets in einer liminalen und beunruhigenden Form präsent.