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== '''Tina Konscholky''' == | == '''Tina Konscholky''' == | ||
Ich studiere seit 2009 Medienkunst/ Mediengestaltung an der | Ich studiere seit 2009 Medienkunst/ Mediengestaltung an der Bauhaus Universität Weimar. Die Seite präsentiert Produkte, die im Rahmen der Professur "Moden und öffentliche Erscheinungsbilder" entstanden sind. | ||
== '''Musterkoffer I "Eine zündende Idee"''' == | |||
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File:Tina Konscholky Musterkoffer komplettansicht.jpg | |||
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Vor etwa 150 Jahren wurden Streichhölzer entwickelt; bis heute sind sie aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. | |||
Die einst recht schnöden Verpackungen sind in ihrer optischen Qualität wesentlich weiterentwickelt wurden. Ob übergroß, mini, bunt oder schwarz-weiß: die Farb- und Formvielfalt ist mittlerweile unendlich und dient schon lange nicht mehr nur dem zweckmäßigen Schutz, sondern in erster Linie der Werbung. | |||
Um den kleinen Zündhölzern eine angemessene Würdigung zu erbringen, ist in diesem Musterkoffer eine Auswahl der originellsten, schrillsten und elegantesten Verpackungen zu sehen. Ein besonderes Highlight stellt die Farbskala dar, die allein durch die Streichholzköpfe erstellt wurde. Hier wird das Thema "One of each- all the same" noch einmal besonders hervorgehoben. | |||
Die klassische Zündisverpackung im Deckel dient nicht nur der Komplettierung der Sammlung, sondern beinhaltet auch zwei Drähte, die, aneinandergekoppelt, eine kleine Leuchtdiode am großen Streichholz zum "Zünden" bringen. | |||
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File:Tina Konscholky Musterkoffer Grüntöne.JPG | |||
File:Tina Konscholky Musterkoffer Ausschnitt Material.JPG | |||
File:Tina Konscholky Musterkoffer.jpg | |||
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Um die Leuchtkraft der Streichholzverpackungen sowie der einzelnen Streichhölzer zu unterstreichen, wurde als Untergrund mattschwarzes Moosgummi gewählt. Zur Stabilisierung des Untergrundes wurde Pappe genutzt. Die Schachteln selbst wurden in den Moosgummi eingelassen, um einen eleganteren Übergang zu erzielen. Die einzelnen Streichhölzer sind in der Schachtel angeordnet und befestigt wurden. Um eine präzise Farbskala zu erhalten, wurden die einzelnen Streichhölzer durch ein Metallgitter gesteckt, welches anschließend in den Mossgummi- Pappuntergrund eingebaut wurde. Die Drähte für die Leuchtdiode sind auf der Unterseite des Bodens fixiert. | |||
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File:Tina Konscholky Musterkoffer3.jpg | |||
File:Tina Konscholky Musterkoffer4.jpg | |||
File:Tina Konscholky Musterkoffer5.jpg | |||
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Das Material wurde einer jahrzentelangen Sammlung entnommen, die hunderte Streichholzschachteln aus aller Welt birgte. Die Ausstellungsstücke wurden einzeln überarbeitet und aus ästhetischen Gründen ggf. in einen neuen Kontext gebracht. So wurden beispielsweise für die Dominostreichholzverpackung sechs Streichhölzer mit weißem Kopf und einem schwarzen Streichholz mit grauem Kopf zusammengestellt, während die Ministreichhölzer in gelb in ihrer Originalverpackung geblieben sind. | |||
Insgesamt befinden sich in diesem Koffer ca. 1000 Streichhölzer. | |||
== '''Musterkoffer II "Pechvogelkit – Der Weg ins Unglück"''' == | == '''Musterkoffer II "Pechvogelkit – Der Weg ins Unglück"''' == | ||
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Um die ordnungsgemäße Benutzung und das damit zusammenhängende Pech zu sichern, wird im User- Manual "Der Weg ins Unglück" ausführlich beschrieben, wie die einzelnen Gegenstände zu gebrauchen sind. | Um die ordnungsgemäße Benutzung und das damit zusammenhängende Pech zu sichern, wird im User- Manual "Der Weg ins Unglück" ausführlich beschrieben, wie die einzelnen Gegenstände zu gebrauchen sind. | ||
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File:Tina Konscholky Pechvogelkit Spinne.jpg | File:Tina Konscholky Pechvogelkit Spinne.jpg | ||
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"Der Hersteller übernimmt keine Garantie. Für Kinder unter 6 Jahren geeignet, da Kleinteile verschluckt werden können." | "Der Hersteller übernimmt keine Garantie. Für Kinder unter 6 Jahren geeignet, da Kleinteile verschluckt werden können." | ||
== '''Musterkoffer III "Als Urgroßmutter noch zur Schule ging"''' == | |||
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File:Tina_Konscholky_Micromuseum_komplett.jpg | |||
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Ein ganz klassisches Museum im Koffer, mit allem, was dazu gehört: Plexiglas, Licht, ein Museumsführer mit Erklärungen zu den Exponaten, sowie einwandfrei erhaltene historische Gegenstände, die das Geschriebene bezeugen. | |||
Als Urgroßmutter noch zur Schule ging, sah der Lehrerarbeitsplatz etwa so aus, wie es der Koffer zeigt. Während sich im Deckel ein paar Erinnerungen an die eigene Schulzeit befinden, sind im Kofferboden die wichtigsten Lehrerutensilien zu sehen. | |||
Zum historischen Inventar gehören ein gerahmtes Schulzeignis, unterschiedlich hoch aufgeblockte Fotografien und Postkarten, ein Tintenfass, ein Griffelkasten mit Griffeln und Feder, Locher, Taschenuhr, Rechenheft, Brille, Pelikan Stempelkissen sowie eine sehr seltene kleine Schiefertafel mit kleinem Griffel und Schwämmchen. Die Utensilien sind auf einem dunkelgrünen Hintergrund, der an die üblichen Schreibtische von früher erinnert. | |||
Alle Utensilien stammen aus einer privaten Sammlung und sind ca. 100 Jahre alt. | |||
Da die Exponate nicht nur einen hohen ästhetischen, sondern auch historischen Wert haben, wurden die meisten Gegenstände mit Hilfe von Magnetband befestigt, um sie nicht zu beschädigen. | |||
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File:Tina_Konscholky_MicroMuseum_Koffer_seitlich.jpg | |||
File:Tina_Konscholky_Micromuseum_Uhr_und_Brille.jpg | |||
File:Tina_Konscholky_MicroMuseum_Griffelkasten.jpg | |||
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Das Plexiglas verbindet beide Teile zu einem Ganzen und birgt den typischen Museumscharakter in sich: die Gegenstände dürfen angeschaut, jedoch nicht berührt werden. Auch das Licht im Kofferdeckel dient vor allem der Museumisierung und akzentuiert das Ausgestellte. Um eine möglichst elegante und doch händelbare Einbindung der Beleuchtung zu erwirken, wurde eine aufwendige, halbrunde Konstruktion erstellt. Die schwarze Abdeckung ist aufklappbar, sodass die Lichtschalter ein- und ausgestellt werden können. Ein Magnetband am Abdeckungsrand sorgt dafür, dass die Verkleidung sauber schließt und sich trotzdem wieder leicht öffnen lässt. | |||
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File:Tina Konscholky leporello außen.jpg | |||
File:Tina Konscholky MK3 leporello innen.jpg | |||
File:Tina Konscholky MicroMuseum Postkarte.jpg | |||
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== DIAL Produktdesign '''Produkt I "SPRAY'N'FIRE"''' == | == DIAL Produktdesign '''Produkt I "SPRAY'N'FIRE"''' == | ||
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Die Sprühdose war ein handelsübliches Haarspray, das durch einen bedruckten Aufkleber zu einer neuen Identität fand. | Die Sprühdose war ein handelsübliches Haarspray, das durch einen bedruckten Aufkleber zu einer neuen Identität fand. | ||
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File:Tina Konscholky Spray vorn.jpg | |||
File:Tina Konscholky Spray hinten(2).jpg | |||
File:Tina Konscholky Spray iro (2).jpg | |||
File:Tina Konscholky Spray hinten detail(2).jpg | |||
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== DIAL Produktdesign '''Produkt II "The Pizza Prosciutto Massacre"''' == | == DIAL Produktdesign '''Produkt II "The Pizza Prosciutto Massacre"''' == | ||
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Das Produkt besteht aus einem stabilen Papprücken sowie bedrucktem Photopapier und Overheadprojektorfolie. | Das Produkt besteht aus einem stabilen Papprücken sowie bedrucktem Photopapier und Overheadprojektorfolie. | ||
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File:Tina Konscholky Prosciutto vorn.jpg | |||
File:Tina Konscholky Prosciutto hinten.jpg | |||
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== DIAL Produktdesign '''Produkt III Redesign: Mehl-, Zucker- & Salzdose''' == | == DIAL Produktdesign '''Produkt III Redesign: Mehl-, Zucker- & Salzdose''' == | ||
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Ursprünglich waren die Mehl-, Zucker- und Salzdose bunt bedruckte Lebkuchendosen. Mit Silberlack übersprüht, blieben nur die Prägemuster übrig, die als Grundlage für die weitere Gestaltung dienten. Bei dem Aufdruck wurde selbstklebende Folie verwendet. | Ursprünglich waren die Mehl-, Zucker- und Salzdose bunt bedruckte Lebkuchendosen. Mit Silberlack übersprüht, blieben nur die Prägemuster übrig, die als Grundlage für die weitere Gestaltung dienten. Bei dem Aufdruck wurde selbstklebende Folie verwendet. | ||
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File:Tina Konscholky ZuckerMehlSalz vorn.jpg | |||
File:Tina Konscholky ZuckerMehlSalz hinten.jpg | |||
File:Tina Konscholky ZuckerMehlSalz Deckel.jpg | |||
File:Tina Konscholky ZuckerMehlSalz.jpg | |||
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