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»Evolution of Strategies Over Ten Years of Video Making: From Appropriation to Live Performance«
Der New Yorker Künstler Paul Pfeiffer spricht am Donnerstag, 10. November 2011, 19 Uhr, im Graduiertenkolleg "Mediale Historiographien".
Am Donnerstag, 10. November 2011, 19 Uhr, stellt der New Yorker Video- und Installationskünstler Paul Pfeiffer seine Arbeit im Graduiertenkolleg »Mediale Historiographien«, Berkaer Straße 11 vor: »Evolution of Strategies Over Ten Years of Video Making: From Appropriation to Live Performance«. Thomas Y. Levin, Medienwissenschaftler an der Princeton University und derzeit Senior Fellow am IKKM, spricht mit dem Künstler über seine Arbeit. Alle Interessierten sind sehr herzlich eingeladen, sich an diesem Gespräch zu beteiligen und uns zu diesem Anlass im Kolleg zu besuchen.
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In seinen Photo-, Video-, Installations- und Skulpturarbeiten seziert, deanimiert und rekonfiguriert Pfeiffer populärkulturelle Ereignisse und ihre Bilder, legt ihr Unbewusstes, ihr Historisch-Synthetisiertes frei. So hat Pfeiffer immer wieder Sportübertragungsbilder oder Star-Transmissionen zum Stottern gebracht, anders aufgeladen, hat ihre Ereignis- und Bedeutungsträger gelöscht, Details herausvergrößert: Von den Boxkämpfen zwischen George Foreman und Muhammad Ali bleiben bei Pfeiffer, der die Boxer digital entfernt, Phantomspuren, Zuschauerforschung. Die Installation »The Saints« desynthetisiert ein Fußballspiel, das WM-Finale von 1966 in Wembley, zerlegt es in eine einzelteilige Raumanordnung, rekonfiguriert die Teile dann wieder, etwa indem Pfeiffer den Zuschauer-O-ton von einer Gruppe philippinischer Männer wiederaufführen und einspielen ließ.
Paul Pfeiffers Arbeiten wurden zuletzt u.a. im Hamburger Bahnhof, der Sammlung Götz München, dem Guggenheim Bilbao und im Whitney Museum of American Art New York ausgestellt. Er ist derzeit Fellow der American Academy in Berlin.
Auch Thomas Y. Levins Forschung beschäftigt sich einschlägig mit zirkulierenden zeitbasierten Bildern, ihrer Semiotik und ihren Ökonomien, etwa von & in geschlossenen Überwachungssystemkreisen, als filmische Appropriation von Surveillance oder als überhaupt komprimierte, Signaturen einer Ästhetik des Codec.
Paul Pfeiffer wird seine Bildforschung am Donnerstag bei den »Medialen Historiographien« mit Tom Levin (auf Englisch) diskutieren (& vice versa) - und mit uns und allen Interessierten.