Master Projekt

»Ein Gespenst geht um…« – Auf den Spuren des Kommunismus in Weimar

Im Herbst dieses Jahres jährt sich zum hundertsten Mal die Russische Oktoberrevolution. Mit ihr wurde das – wie Karl Marx und Friedrich Engels es 1848 im Kommunistischen Manifest formuliert hatten – „Gespenst des Kommunismus“, das in Europa umging, erstmals zu einer real existierenden staatlichen Macht, die das 20. Jahrhundert ganz wesentlich mitgeprägt hat. Dieses Ereignis nimmt das Kunstfest Weimar zum Anlass, sich künstlerisch mit den  Erbschaften und Spuren auseinanderzusetzen, die der Kommunismus in Weimar hinterlassen hat. In diesem Rahmen werden, als offizielles Projekt des Kunstfestes, die Professuren Experimentelles Radio und Denkmalpflege & Baugeschichte einen Audiowalk erstellen, der sich mit den Besuchern des Kunstfestes auf Spurensuche begibt.

Wir versuchen zu ergründen, an welchen Bauten und Orten dieses eigentlich körperlose „Gespenst“, in der Klassikerstadt Weimar greifbar wird. Zwei Zeitschichten sind dabei für uns besonders relevant: zum einen die revolutionäre Phase um 1918, als die kommunistische Bewegung als Novemberrevolution auch Weimar erreichte, zum anderen die DDR-Zeit, die weitaus stärkere bauliche Spuren hinterlassen hat, aber von Touristen kaum wahrgenommen wird.

In interdisziplinären Teams aus Studierenden der Architektur und der Medienkunst werden geeignete Objekte ausgewählt und erforscht, Interviews geführt und daraus schließlich Geschichten produziert, die anschließend dem Publikum des Kunstfestes als Audiowalk dargeboten werden. Neben der Aufgabe der Recherche und Texterstellung geht um ein einheitliches Konzept, in dem die einzelnen Stationen sinnvoll miteinander zu einem künstlerischen Ganzen zum Klingen gebracht werden. Für die künstlerische Ausgestaltung der Tracks sind die einzelnen Teams  verantwortlich. Hinzu kommen, insbesondere für die Studierenden der Architektur, weitere zu gestaltende Vermittlungsformen (Broschüre, Flyer o.ä., ggf. auch Film).

 

Einführende Literatur: 

  • Sonderfall Weimar? DDR-Architektur in der Klassikerstadt, hg. von Eva von Engelberg und Kerstin Vogel, Weimar 2013. 

Eine detaillierte Literaturliste wird zum Projektstart ausgegeben.

 

Zielgruppe: MA Architektur

Verantwortlich:
Professur Experimentelles Radio
Astrid Drechsler
Fabian Kühlein

Professur Denkmalpflege und Baugeschichte
Prof. Dr. Hans-Rudolf Meier
Dr. Daniela Spiegel

max. Teilnehmerzahl: 10 Studierende Architektur (+ 10 Studierende Medienkunst)

Leistungspunkte: 12 ECTS

Termin: donnerstags

Leistungsnachweis: regelmäßige Teilnahme, Objektrecherche, Erstellen der Audiowalk-Texte und einer Begleitbroschüre

Begleitseminar: Juniorprofessur Architekturtheorie: Prof. Dr. Ines Weizman (6 ECTS)

 

Beginn: 6. April 2017

Workshop-Wochenende: 21. – 23. April 2017, jeweils 9 – 17 Uhr