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In Anknüpfung an die ursprüngliche Wettbewerbsaufgabe, wurde im Entwurf EinAusUmBlicke ein Schrägaufzug mit einer Tal- und Bergstation zur barrierearmen Erschließung des Kyffhäuserdenkmals geplant.  Um den Kyffhäuser jedoch nicht nur infrastrukturell, sondern ebenso intellektuell-ideell zu erschließen, wurde das Raumprogramm um ein didaktisches Konzept mit WegStegen und Ausblickstrichtern zur Kontextualisierung des Kyffhäusers und zur persönlichen [Meinungs]Bildung ergänzt.

Die Verkehrssituation am Fuße des Kyffhäusergebirges, im Moment eher ein ungerichtetes Konglomerat von Wendeschleifen und Parkplätzen, wird zugunsten einer besseren Zugänglichkeit für verschiedene Besuchergruppen entzerrt und neu geordnet. Durch eine neue, integrierte Busschleife bietet sich nun die Möglichkeit, das aktuelle Rufbussystem zu einem Linienbus auszubauen und verstärkt auf eine Anreise mit dem ÖPNV zu setzen. Dennoch gibt es weiterhin 32 Parkplätze hinter der Talstation und 35 Stellplätze für Motorräder, da Motorradfahrer eine große Zielgruppe des Kyffhäuser-Denkmals bilden. Der Fußgängerweg wird durch begrünte Verkehrsinseln von diesen Fahrspuren deutlich abgegrenzt und weitet sich zu einem großzügigen Vorplatz als Ankommensgeste.

All jenen, die mit dem Fahrrad anreisen, stehen an der Talstation witterungsgeschützte Fahrradstellplätze zur Verfügung; Rucksäcke, Wanderstöcke oder klappbare Kinderbuggys können in den außenliegenden Gepäckschließfächern verstaut werden.

Die Talstation ist der Anfangspunkt des WegStegs und zugleich Startpunkt des Schrägaufzugs; hier findet auch der Verkauf von Fahrkarten und Eintrittskarten für das Denkmal statt. Ein großer zentraler Raum rund um die Informationstheke bietet Platz für zusätzliche Ausstellungen oder Veranstaltungen aller Art, in den angrenzenden Gebäudeteilen sind die Verwaltungsräume und Sanitäranlagen für die Besucher untergebracht.

Die Fassade der Talstation gibt den ersten Hinweis auf das durch den Entwurf thematisierte “Palimpsest Kyffhäuser”:  In die Platten der Metallfassade sind Schlagworte eingeprägt, welche die wechselvolle Geschichte der [Um]Deutungen thematisieren und als umlaufende Bänder die unterschiedlichen Zeitschichten des Ortes ablesbar machen; sie bilden den Sockel der Architektur.

Zwischen der Talstation und dem Eingangsgebäude des Schrägaufzugs beginnt der WegSteg: Gitterrost-Stege aus verzinktem Stahl führen den Weg nach oben zur Bergstation. An den Stellen, an denen es die Topografie erlaubt, werden die Stege an das Gelände angebunden. Auch der bestehende Wanderwerg von der Unterburg zum Burghof wird mit aufgenommen.

Durch u-förmige Zeitschwellen mit Jahreszahlen, Schlagworten und weiteren Informationen entlang des Aufstiegs wird der WegSteg nun zum begehbaren Zeitstrahl. Der Handlauf wird hier kurz unterbrochen und leicht nach unten versetzt, die Informationen sind ähnlich eines taktilen Leitsystems in die Bodenplatte geprägt. Unausgesprochenes Ziel dieser Geste: Innehalten, einen Stop einlegen, die Ausblicke genießen, den Bildungshorizont erweitern, Vorhandenes miteinander verknüpfen und sich eine eigene Meinung bilden.

Jeder Abschnitt des Weges beginnt oder endet mit einem oder zwei Trichter[n], welche je nach Ausblicksziel modifiziert sind: Bei der Aussicht auf ein weites Panorama, schließt der Trichter dieses horizontal ein, soll jedoch ein einzelnes Objekt betrachtet werden, so wurde der Trichter gedreht und nimmt die Sehenswürdigkeit vertikal in den Fokus. Eine Bank im Trichterinneren bietet die Möglichkeit, eine Pause einzulegen, die gerahmten Blickpunkte zu genießen und genauere Informationen zum Gesehenen nachzulesen.

 Personen, denen der Weg von der Tal- zur Bergstation auf den Stegen zu weit ist, haben die Möglichkeit mit dem Aufzug bis einer Mittelstation zu fahren und den Weg von hier aus teilweise zu begehen.

Gemeinsames Ziel des WegSteges und des Schrägaufzuges ist die Bergstation, welche sich am Erfurter Tor, der eigentlichen Eingangssituation des Denkmals, befindet. Hier ist es noch einmal möglich Eintrittstickets und Fahrkarten an einem Automaten zu kaufen - und gut vorinformiert seinen Weg rund um´s Kyffhäuserdenkmal fortzusetzen.