Projektskizze Uni-Radio Weimar


Bauhaus-Universität Weimar
Fakultät Medien
Günther Schatter
Dezember 1997, V 0.3





Denn die einzig wirklichen Menschen sind für mich die Verrückten, die verrückt danach sind zu leben, verrückt danach zu sprechen, verrückt danach erlöst zu werden, und nach allem gleichzeitig gieren - jene, die niemals gähnen oder etwas Alltägliches sagen, sondern brennen, brennen, brennen wie phantastisch gelbe Wunderkerzen, die gegen den Sternenhimmel explodieren wie Feuerräder, in deren Mitte man einen neuen Lichtkern zerspringen sieht, so daß jeder "Aahh!" ruft.
Jack Kerouac


Inhalt



0 Vorwort
1 Voraussetzungen
1.1 Arbeitsgrundlage
1.2 Externe Situation
Aktuelle Charakteristik des Hörfunks
Neue Ansätze der Hörfunkarbeit 1997
Entwicklung von Berufsbildern im Hörfunk
1.3 Eigene Situation
Erfahrungen in der Hörfunklehre
Ausstattung, Raumsituation, Personal
Kontakte, Umfeld, Kooperation
2 Absicht
2.1 Lehre
2.2 Programmkonturen
3 Realisierung
3.1 Sendeform und Termine
3.2 Projektstruktur
Projekt Hörfunkpraxis
Projekt Medienmanagement/Öffentlichkeitsarbeit
Projekt Hörästhetik, Programmvorproduktion
Analyse und Kritik
3.3 Projektablauf
3.4 Personal
3.5 Technik
3.6 Raum
3.7 Profil und Inhalt
3.8 Verbleibende Probleme
4 Quellen
Literatur
Sonstige Quellen
5 Anhang
A 1 Ablaufplan
A 2 Projektstruktur
A 3 Studiostruktur
A 4 Bedarfskonzept Hörfunkstudio: Technik und Raum



Herzlicher Dank an:
Volker Binder, Peter Dittrich, Christian Koch, Robin Minard, Steffen Müller,
Ulrike Nitzschke, Carsten Tesch, ....

Wer einem Stern folgt, kehrt nicht um.
Bertolt Brecht


0. Vorwort


Mediengestaltende Praxis bedeutet in Weimar auch der vorurteilsfreie, unbefangene und kreative Umgang mit vielfältigen medialen Präsentationsformen. Dazu soll künftig die Möglichkeit gehören, sich eigene praktische Erfahrungen mit dem Medium Hörfunk während des Studiums anzueignen.

Während in den USA beinahe selbstverständlich ein eigenständiger Hörfunk als College-Radio an Universitäten betrieben wird /Kleinsteuber/, ist die deutsche Hochschul-Radiolandschaft als unterentwickelt und in hohem Maße uneinheitlich zu kennzeichnen. Das Deutsche Hochschul-Radio-Konzept existiert nicht: so gibt es mindestens acht Organisationsformen von Hochschulradios /Fischer/,/BVHM/. Kooperation und damit Abhängigkeiten sind oft unausweichliche Konsequenz fehlender Rechtsgrundlagen bzw. mangelnder Ressourcen aller Art. Hinsichtlich gestalterischer Freiheiten und technischer Verbreitungsbedingungen ist eine eigene UKW-Frequenz optimal, stellt andererseits jedoch auch die anspruchsvollste Herausforderung dar.

Mit dieser Projektskizze sollen vorbereitende Gedanken und Planungsansätze für ein Hochschul-Radio in Weimar zusammengestellt werden. Nachfolgend wird im Sinne eines Arbeitsbegriffs vom "Uni-Radio Weimar" gesprochen.



1. Voraussetzungen


1.1 Arbeitsgrundlage


Durch die Novellierung des Thüringer Rundfunkgesetzes vom 4.12.1996 wurden Formen einer dritten Hörfunkkultur ("Bürgerrundfunk") auch in Thüringen möglich /TRG/. Im Gesetz werden Einrichtungs-, Ereignisrundfunk sowie Offene Kanäle genannt. Definitionen und Konstruktionen des Gesetzes sind jedoch nicht widerspruchsfrei und werfen erhebliche Probleme bei der Anwendung und Interpretation auf. Im Bereich des Hörfunks haben das Studentenradio der TU Ilmenau und Radio F.R.E.I. Erfurt im Jahr 1997 Ereignisrundfunk veranstaltet. Diese Initiativen wurden in der Rechtsform des eingetragenen Vereins verwirklicht /FREI/.

Das Kulturstadtjahr 1999 bietet in Weimar ausgezeichnete und auf lange Sicht wohl einmalige Möglichkeiten, Mediensysteme in Verbindung mit einem internationalen Großereignis zu konzipieren, praktisch zu erproben und bei Bedarf auch deren Rezeption zu untersuchen. Auf diese Weise soll Weimar bereits im Sommer 1998 im Rahmen eines Pilotversuchs während des Kunstfests zu den ersten deutschen Städten mit einem eigenen Universitäts-Radio gehören.

Einen universitären Hörfunksender zu installieren, kann jedoch nicht allein die Aufgabe eines singulären Ausbildungsprojekts sein. Bedeutung, Dimension und gewünschte Nachhaltigkeit der Aufgabe erfordern nicht nur die Mitwirkung unterschiedlicher Fachleute der Fakultät Medien, sondern auch das Einbeziehen von Ideen und Kräften aus allen Fakultäten und der Universitätsleitung als auch die Kooperation mit zahlreichen externen Partnern.


1.2 Externe Situation


Aktuelle Charakteristik des Hörfunks

Zur Einordnung eigener Zielstellungen ist die Sicht auf Tendenzen in der aktuellen deutschen Hörfunklandschaft angebracht; ein differenzierter Blick muß hier allerdings unterbleiben.

Die deutliche Ausprägung und Konsolidierung der beiden deutschen Hörfunkmodelle hat sich im Osten besonders konsequent vollzogen. Auch den öffentlichen Rundfunk hat die Tendenz zur Entwicklung formatierter gruppenspezifischer Programme (durch)hörbar erreicht. In seinen Massenprogrammen glaubt auch er sich mehr und mehr in der Pflicht, seine Daseinsberechtigung durch konturlosen immerwährenden Musikteppich, schematisierte und reduzierte Vermittlungsformen als auch durch Quotenschielen nachzuweisen. Hörfunk als Nebenbeimedium ist mittlerweile ein kaum widersprochenes Diktat. Nivellierung, Standardisierung, Boulevardisierung und Fragmentierung sind offenbar unverzichtbar für erfolgsorientierte Programme, wobei das gesprochene Wort als Störfaktor ausgemacht wird. Die Vielfalt besteht in einer Vielzahl halbidentischer Produkte, deren Vorhersagbarkeit weder die Vorstellungskraft beschäftigt noch bewußte Entscheidungen und Teilnahme ermöglicht.

Andererseits hinterlassen - bis auf wenige Ausnahmen - die verbliebenen ambitionierten Hörfunk-Kulturangebote einen erstaunlich ältlichen und selbstgewissen Eindruck. Aber selbst die verbliebenen Kulturprogramme werden im Sinne einer Anpassung an formatierte Schienen oder Wellen unter Druck gesetzt, angeblich sperrige Programmbestandteile (Lesungen, Avantgarde, Magazine) im Sinne eines glatten Fassadendesigns aufzugeben (WDR 3, SDR).

Kritiker erkennen allenthalben "ausgezehrte Programme" oder einen "entworteten Flachfunk" (Jurek Becker). "Industrialisierung und Verwahrlosung des Hörens" werden diagnostiziert /Fischer/. Wie in anderen Massenmedien schwinden Angebote für einen gemeinsamen Gesprächshaushalt und Erzählschatz der Gesellschaft. Das Radio besitzt die Funktion eines Forums nur noch rudimentär.

In ästhetischer Hinsicht scheint die Digitalisierung zwar auch in der Hörwelt grenzenlose Manipulationen zu ermöglichen, zieht aber wohl zwangsläufig zunehmend klinisch reine Töne nach sich. Die Nutzung des Digital Radio reduziert sich ideenarm auf die Zwecke der Verkehrslenkung als vermeintlichem Mehrwertangebot. Die Radioästhetik stagniert. Der Moloch Hörfunk hat eine Herausforderung nötig und verdient. Vor allem durch Experimente sind neue Wege in der Hörfunklandschaft zu gehen - Hochschulen haben in dieser Hinsicht außergewöhnliche Voraussetzungen und Chancen.


Neue Ansätze der Hörfunkarbeit 1997

° Symposium Ganz Ohr /GanzOhr/
Das Symposium "Ganz Ohr" ist eine vom Hessischen Rundfunk begründete Initiative, die sich dem Ziel verschrieben hat, die Fähigkeit und Bereitschaft zum bewußten Zuhören als Kulturtechnik zu förden. Im Zusammenhang mit der documenta X fand ein Symposium statt. Abschluß der Veranstaltung war eine sounddreamnight: eine acht Stunden währende Klangcollage wurde live über mehrere Hörfunkprogramme parallel übertragen. Die Initiative soll in einer Vereinsgründung münden.

° Hörspieltage des SWF in Freiburg (Mitschnitt DR)
Nach Jahren angestrengter Arbeit an "experimentellen" dramatisierten Hörformen /Maurach/ werden Hörspiele in Inhalt und Machart vielfältiger: grotesk, bunt, witzig und frech. Kurzhörstücke und Miniaturen bewegen sich an der Grenze zu populären Hörformen (Comicals), sind aber in der Anlage subversiver und satirischer. Die Möglichkeiten der digitalen Studiotechnik werden souverän genutzt, um Hörillusionen und -parodien perfekt zu produzieren.

° Christoph Schlingensief: Rocky Dutschke 68, Preisträger Prix Futura 1997 (Mitschnitt WDR)
Schlingensief transportiert in seinem preisgekrönten Hörstück respektlos boshafte Attitüde in den Hörfunk und bringt eine völlig neue Farbe in das zumeist betuliche Medium Hörfunk. Die Jury hob die "kraftvolle Unberechenbarkeit" des Stückes hervor und lobte den satirisch-respektlosen Umgang mit der Epoche nach 1968, insbesondere mit dem Idol Rudi Dutschke. Das Hörstück in Form einer Mischung aus Collage und simulierter Live-Reportage ist frei von jeglicher Sentimentalität und parodiert den "Betroffenheitsfunk".

° L-Fun: Library Radio /L-fun/
Im Bereich Karlsruhe, Mannheim und Ulm ist ein 24-Stunden-Literaturradio zu empfangen, das in Einstunden-Rastern Ausschnitte aus Romanen, Novellen und Reiseberichten sendet. Ein eigener redaktioneller Teil existiert nur ansatzweise. Technische Basis sind CDs, die via DAB (Digital Radio) ausgestrahlt werden. Das Programm ist nicht an DAB gebunden, nur sprachen offenbar Gründe der Frequenzverfügbarkeit dafür.

° X fm: Eventure Radio /Xfm/
Eine in Berlin ansässige Gesellschaft hat ein Konzept entwickelt, um als mobiles Spartenradio Großveranstaltungen (events) "durch massive Berichterstattung" zu fördern. Inwiefern Abenteuer (adventure) damit verbunden sind, ist bislang nicht überliefert. Das Programm soll aus 75 % Musik bestehen, wobei 12-16 h (von 24 h) live und publikumsnah produziert werden. Angepeilte Projekte sind z. B.: Rock am Ring, Popkomm, X fm auf Mallorca und Loveparade Berlin.


Entwicklung von Berufsbildern im Hörfunk

Im Hörfunk wandeln sich die Berufsbilder im Zusammenhang mit der fortschreitenden Digitalisierung und mit wachsendem Kostendruck. Das Bild purer einsamer Redaktionsarbeit schwindet dahin. Gefragt sind universelles Können und variable Einsatzfähigkeit. Neben journalistischen Fähigkeiten werden technische und ästhetische Kompetenz erwartet. Aus Hörfunkredakteuren werden mehr und mehr Datenredakteure und Produktmanager. So richtet die Deutsche Welle erstmals ab September 1998 Volontariatsplätze für Online-Redakteure ein /DW/. Das Projekt "Radiovision" an der Fakultät Medien vom Sommersemester 1997 hatte bereits eine solche Orientierung.

Teamfähigkeit wird unabdingbar, um für Kleinprojekte Spezialisten vorübergehend zusammenzuführen. Non-destructive editing, digitale Sendeablaufsteuerung, Komplett-Vernetzung, Audiodatenbanken, Selbstfahrerstudio sind als Vokabeln und als Realität in alle Hörfunkstudios vorgerückt. Konsequenzen der Digitalisierung sind vermeintlich "eine höhere Reaktionsgeschwindigkeit, eine größere Vielfalt und gewachsene akustische Attraktivität" /Schwanebeck 65 ff./. Der digital motivierte Personalabbau stellt vor allem im kommerziellen Hörfunkbereich eine deutliche Zielvorgabe dar.


1.3 Eigene Situation


Erfahrungen in der Hörfunklehre

Die Fakultät Medien wurde am 6.10.1997 durch Senatsbeschluß eingerichtet. In den bisherigen drei Semestern sind mehr als 15 Lehrveranstaltungen zu nennen, die mit den Grundlagen und der Praxis des Hörfunks in Verbindung stehen. Durch die Besonderheiten des Projektstudiums ist allerdings nicht davon auszugehen, daß Kenntnisse und Fertigkeiten systematisch und breit unter den Studierenden entwickelt sind. Hörfunkbezogene Lehrangebote 1996/97:

Seminar:
Duale Rundfunkordnung A. Heyen
Radiotheorie G. Schatter, Ch. Upmeier
Fachkurs:
Text-O-Ton C. Tesch
Short cuts erzählen im Radio C. Tesch
Elektroakustische Musik und Klanggestaltung R. Minard
Techniken der Klangbearbeitung D. Kemter
Moderationstraining B. Holfeld
Rhetorik und Sprecherziehung B. Holfeld, F. Finke
Projekt:
Unerhört P. Hupfer, D. Kemter, R. Minard
Klangexperimente P. Hupfer, D. Kemter, R. Minard
Klangwahrnehmung - Klanggestaltung H. Tutschku
Farb-Klänge P. Hupfer, D. Kemter, R. Minard
Radiovision - Dampfradio in Farbe (Kunstfestreport DAB) G. Schatter, Ch. Upmeier
Radiovision 2 - Bildgeschichten im Digitalen Radio G. Schatter, Ch. Upmeier


Ausstattung, Raumsituation, Personal

Eine systematische Beschaffung von hörfunktauglicher Technik erfolgte an der Fakultät Medien bislang nicht. Aus Gründen persönlicher Erfahrungen und Neigungen wurde mehr Wert auf videotechnische Investitionen gelegt. So sind neben entsprechender Kameratechnik mehrere lineare und ein nichtlinearer Videoschnittplätze vorhanden, die nur eine eingeschränkte Audioverarbeitung zulassen. Für Audioreportagen wurden drei semiprofessionelle Kassetten-Reportagegeräte mit Mikrofon angeschafft. Standard-Konsum-Audiotechnik ist im begrenzten Maße vorhanden und teilweise bedingt für Hörfunkproduktionen geeignet (Anlage). Für die Klanggestaltung im Labor für interaktive Techniken sind günstige Voraussetzungen auf Spezialgebieten vorhanden. Die vorhandene fakultätseigene Computertechnik (8 x PowerMac 8200, 8 x Linux-Pentium, 2 x W95-Multimedia-Pentium, 6 x SGI O2) wurde bislang noch nicht für Audiotechnik präpariert. Schallisolierte bzw. schallgedämmte Räume oder Sprecherkabinen existieren nicht. Ein Erweiterungspotential ist in der vorübergehenden Nutzung des Studios bzw. Regieraums Bauhausstraße 11 (zusammen ca. 100 m2) durch maßvolle bauliche Eingriffe zu sehen. Eine Teilnutzung des Klanglabors für die Vorproduktion ist naheliegend.

Für technische Betreuungs- und Serviceaufgaben der AV-Technik sind 2/2 Technikerstellen vorhanden. Die Stelle eines Studioleiters soll im Frühjahr 1998 besetzt werden. Drei Stellen für Computertechniker sind für Teilbereiche computergestützter Verarbeitung vorübergehend heranzuziehen. Stellen für wissenschaftlich-künstlerische Mitarbeiter bzw. Hochschullehrer wurden für Hörfunktechnik bisher nicht ausgewiesen, Neigungen und Interessen liegen jedoch in gewissem Maße vor. An der Hochschule für Musik sind die Professur für Elektroakustische Musik (R. Minard) und zwei Stellen im Studiobereich als wichtige Kooperationspartner vor Ort zu betrachten. Die Fakultät Medien beabsichtigt, eine befristete Dozentur für "Experimentelle Hörfunkarbeit" mittelfristig einzurichten.


Kontakte, Umfeld, Kooperation

Für das Projekt Uni-Radio sind vielfältige Kooperationen wichtig. Die Eintragung in die mail-Liste des Bundesverbandes der Hochschulmedien bzw. in die Liste der Studentenradios ist erfolgt. Auf diese Weise sind der Nachrichtenaustausch und sogar die Lieferungen von Promotion-CDs angelaufen. Neben vorhandenen und auszubauenden Kontakten sind weitere Verbindungsaufnahmen auch im Sinne eines Sponsoring notwendig und geplant*. Besondere Bedeutung haben die Kooperationen im Raum Thüringen. Künftige Hörfunkprojekte sollten so angelegt sein, daß auch Studierende anderer Hochschulen ggf. in die Projekte wechselseitig einbezogen werden. Damit können auch Argumente gefunden werden, um die rechtlich problematische landesweite Ausstrahlung eines Uni-Radio Thüringen zu ermöglichen.


Bundesverband der Hochschulmedien Programm- und Erfahrungsaustausch
Hochschule für Musik Weimar Lehrerfahrungen, Programm- und Technikaustausch
TU Ilmenau Technik-, Programm- und Erfahrungsaustausch
Uni Siegen, Initiative Nachrichtenaufklärung Bereitstellung unterdrückter Nachrichten
Radio F.R.E.I. Erfurt nichtkommerzieller Lokalfunk, Kooperation /Rose/
Interregia Internationale Jugendarbeit Weimar Area 99 Jugendcamp mit Radioprojekt Weimar 99
ORF Kunstradio Programmaustausch *
WDR 3, Studio Akustische Kunst Programmaustausch *
SWF Hörspielabteilung Programmaustausch
World Forum for Acoustic Ecology (CA) Programmaustausch *
Forum für Klanglandschaft (CH) Programmaustausch *
Klangprojekte Weimar Programmaustausch
ACC-Galerie Weimar Veranstaltungspartnerschaft
Edition of Contemporary Music (ECM München) Medienpartnerschaft Musik *
Wergo Medienpartnerschaft Musik *
Sputnik, MDR Thüringen, Antenne Thüringen DAB-Projekte, Kooperation Technik


Mit den Füßen fest auf der Erde,
mit dem Kopf leicht in den Wolken.
Stefanie Hoster, Deutschlandradio



2. Absicht


2.1 Lehre


Das Uni-Radio Weimar wird es erstmals in Form des Ereignisrundfunks im Rahmen des Kunstfests Weimar 1998 geben /SatzRf/. Im Studiengang Mediengestaltung wird das Hörfunkangebot als offenes Praxisprojekt für alle Studierenden in Weimar stattfinden; die Mitwirkung von Hochschulangehörigen und sonstigen Interessierten ist erwünscht. Damit ist also weder ein Einrichtungsfunk als selbstverwaltetes Studentenradio noch ein lokaler Verlautbarungsfunk beabsichtigt: das Ereignis Kunstfest ist angemessen zu berücksichtigen. Das Hörfunkprojekt soll sich nach Möglichkeit zu einem mehrsprachigen Angebot der Thüringer Hochschulen entwickeln, um dem internationalen Charakter der Veranstaltungen, dem weltoffenen Anspruch des Studiums und dem Kooperationswillen der Fakultät Medien gleichermaßen zu entsprechen. Daneben sollen auf der Grundlage solider journalistischer und produktionstechnischer Standards alle Möglichkeiten genutzt werden, ein Experimentierfeld für neue Ausdrucksmöglichkeiten im Hörfunk zu schaffen. Professionelle Radiomacher werden beraten und anleiten, Erfahrungen müssen die Studierenden unter Einschluß formaler Selbstdisziplin und kreativer Freiheit selbst sammeln. Als Arbeitsgrundsatz gilt: Wer Regeln brechen will, sollte sie vorher kennen.

Die Projektteilnehmer/-innen werden möglichst viele Bereiche der Hörfunkarbeit exemplarisch erfahren, da Journalismus nur praktisch erlernbar ist. Eine frühzeitige Spezialisierung muß durch ein zu definierendes Rotationsprinzip vermieden werden. Probleme der Fluktuation sind nach Projektende nicht umgehbar - ein Stamm von Multiplikatoren ist am ehesten durch Studierende anderer als der Medienstudiengänge zu entwickeln, um Kenntnisse intern weitergeben zu können. Viele Erfahrungen von Hochschulradios zeigen, daß dem überwiegenden Teil der Interessierten an Mikrophonarbeit und öffentlichkeitswirksamen Aktionen gelegen ist. Viele der "Quasi-Karrieristen" nutzen die Offenheit der Ausbildung für Know-how-Erwerb und eigene Qualifizierung mit direktem Absprung zu kommerziellen und öffentlichen Hörfunkstationen /Fischer/. Damit ist insbesondere auch in Weimar zu rechnen.


2.2 Programmkonturen


Das Uni-Radio Weimar versteht sich als formatfreies Abenteuerprogramm. Es bekennt sich zu einem Minderheitenangebot und setzt sich das Ziel, einen unverwechselbaren Hörfunk ohne jeden Zwang zur Popularität und Einschaltquote zu entwickeln. Ein neuer Typ eines intellektuell anspruchsvollen und zugleich frischen Mediums mit einem weiten Kulturbegriff, das auch jugendliche Hörergruppen interessiert, soll möglich werden. Das Uni-Radio rechnet mit einem aufgeschlossenem und intelligentem Publikum. Es will mit Mut zur Individualität und Sezession gegen einen breit akzeptierten Massengeschmack grenzüberschreitend forschen und suchen, aber niemanden und nichts imitieren: kein Kopieren von modischen Formaten, Diktionen, Figuren und Farben. Es wird sich nicht mit falscher Vertraulichkeit anbiedern, es will eigensinnig und skeptisch sein, dabei konsequent ohne Genieanspruch und Prophetie die Chancen einer freundlichen Borniertheit nutzen.

Statt einem kontinuierlichen Datenfluß sind der Rhythmus- und Programmgedanke zu stärken: Liveberichte und Lesestunden, Diskussionen und Pausenzeichen, spots und lange Interviews haben Platz im Programm. Wenn nichts mitzuteilen ist, haben wir Mut zur Pause und schweigen für unbestimmte Zeit. Verlorene Erfahrungen und unterdrückte Sinne gilt es zu beleben, abhandengekommene oder noch nicht gewonnene Hörerschichten sind zu gewinnen.

Kulturberichterstattung hat es in den elektronischen Medien schwer, ist beinahe anachronistisch geworden. Schwer verständlich ist, daß vorhandene Möglichkeiten meist langweilig vernutzt werden und nur ein in die Jahre gekommenes bürgerliches Publikum adressiert wird. Wir glauben an die Erneuerung des Radio als Kulturmedium, meinen aber nicht einen konservativer Kulturfunk damit. Nicht alles an Kultur soll erklärt und mundgerecht serviert werden. Ein phantasievolles innovatives Gegenprodukt mit hohem Wortanteil muß möglich sein: ästhetisch-intellektuell, radikal-demokratisch und kompromißarm.

Der Kulturreport nutzt die klassischen Formen wie Ankündigung, Interview und Rezension. Er wird umgeben von weiteren Hörformen, die in eigener Verantwortung vorproduziert bzw. live entwickelt werden und nicht ereignisgebunden sein müssen. Diese Angebote sollen das aufmerksame und analytische Hören fördern: überraschende und ungewohnte Klänge sollen die Vorstellungskraft bewegen. Dabei können Mikrofone wie Mikroskope zur Schärfung der Beobachtungskraft eingesetzt werden, um einfallsreiche Hörbilder zu produzieren.

Wer zuhört, möchte etwas erfahren und mitgeteilt bekommen. Die Themen werden nicht denunziert oder aus einer Überflugperspektive vorgeführt. Es ist ohne Reduktion der Komplexität zu arbeiten: Wissenschaft wird nicht mit Ratgebermentalität als journalistischer Popularaufguß vermittelt, aber mit Anspruch und Leichtigkeit. Das Programm des Uni-Radios soll insbesondere offen für Wissenschaftler und Künstler sein. Vordergründige Erklärungsmuster mit Volkshochschultouch unterbleiben genauso wie die banale Auflösung alles Rätselhaften. Wenn über Wissenschaft und Forschung zu reden ist, sind Nutzen und Bedenken diskursiv gleichberechtigt.

Es gibt keine zwanghafte Pflichtbesessenheit zur Nachrichtenproduktion. Die gewöhnlich bigotten Meldungen aller anderen haben oft wenig mit dem Leben zu tun. Verkehrs-, Wetter- und Weltmeldungen unterbleiben, weil alle Stationen dies konvulsiv ergeben leisten. Wir wollen emotionale Ansprache, Inspiration und Irritation statt reflexhaftem Transport und Kommentar vorgefertigter fast-food-Informations-Happen. Das Uni-Radio verweigert sich dem Live-Diktat, dem vermeintlichen Infohunger und dem Verdrängungskampf von Nachrichten. Das lokale Ereignisradio hat keine besondere Veranlassung über Gesellschaftlich-Allgemeines zu berichten, sondern Lebensweltlich-Besonderes des nahen Handlungs- und Erfahrungsraumes zu erforschen. Das hat nichts mit apolitischer Beliebigkeit zu tun, sondern mit Sturheit. Unsere Neuigkeiten sollen in Ruhe erzählt werden können, sie sollen amüsant und praktisch sein. Wir wollen keinen Schwachsinn nachplappern, sondern mit ihm sarkastisch abrechnen. Ähnlich wie Radio Patapoe /Maresch S. 243 ff./ wollen wir in Archiven von gestern wühlen und großartige Entdeckungen machen, Informationen grotesk entweihen und unvernünftig sein. Interessant könnte auch sein, ausgelassene, verkürzte oder einseitig dargestellte Nachrichten von gestern, die eine besondere gesellschaftliche und politische Bedeutung haben, zu recyceln. Die Initiative Nachrichtenaufklärung an der Uni Siegen will solche Vernachlässigungen und Ausblendungen offenlegen und ist an Kooperation interessiert /IN/. Der Programmaustausch mit weiteren Hochschulradios wird via Internet-Audioserver angestrebt. Studentische Probleme kommen in Weimar ohne Dominanz gebührend zur Sprache: ohne Talkradio, ohne Geschwätz. Homogenisierende Hörformen wie Telefonquiz, Wunschprogramm, Annoncen und Aktionen müssen nicht imitiert werden.

Im Uni-Radio werden Musikstile kultiviert, die von anderen nicht oder kaum berücksichtigt werden. Die Kellerkinder der Musik werden ans Licht gebracht: zeitgenössische Musik, Avantgarde, experimentelle Musik und ausgewählt Konventionelles: Jazz, Klassik, Folk, Rock und avancierte Popularmusik. Sie sollte vorrangig als Spezialsendung zu historischen und kulturwisseschaftlichen Aspekten, als Porträt oder Sonderausgabe integriert werden, nicht als unkommentierter Lückenfüller oder gar als DJ-Abspielwelle. Die Gratwanderung zwischen Originalität und Exaltiertheit ist sicher problematisch. Thematisch orientierte crossover-Assemblagen können zu überraschenden Einsichten führen, indem parallele Struktur- und Motivähnlichkeiten aus der Fülle der Weltkultur aufgespürt werden. Verschiedene Logiken sollen sich überraschend kreuzen, wie es beispielsweise Theweleit in der Literatur zeigt. So muß der Experimentier-Hörraum minimal music und x beats per minute gleichberechtigt in der gesamten Vielfalt zulassen. Eigenproduktionen der Hochschule für Musik als auch aus dem Medien-Klanglabor sind hoch willkommen. Wünschenswert ist auch die Herstellung einer Medienpartnerschaft mit Firmen wie ECM, Wergo, Blue Note etc.

Wesentliche Mittel der Weltsicht des Uni-Radios sind Ironie und Persiflage des externen Radiobetriebs. Mit subversiv-anarchischer Lust sollen Hörgewohnheiten parodiert werden, da Selbstthematisierung und Selbstreflexion im Funk praktisch nicht stattfinden. Aber: keine aufklärerische Belehrung, keine kulturkritische Attitüde. An Techniken der Dekonstruktion ist anzuknüpfen: Irritationsfähigkeit, Störung, Rauschen und elitäres Dasein im Äther sind zu forcieren. Intellektuelle Techniken der distanzierten subjektiven Materialbearbeitung sollen verunsichern, verblüffen, unterhalten und zu neuen Einsichten führen. Paradoxien, Sonderbares, Unangepaßtes und Skurriles gilt es zu kultivieren.

Das Uni-Radio strebt keine Perfektion an, will aber bewußt provozierend kein Risiko und keine Chance auslassen. Es ist ein Lernfall mit open end, voller trial and error, aber weitgehend selbstbestimmt. Es ist professionell mit eigenen Maßstäben und orientiert sich kaum am akustisch Vorgefundenem. Mit ungeschliffenem ironischen Charme - nicht aufgedreht-lustig - mit Neugier und Offensein tritt es in die Welt. Der Spaß am Machen soll für die Hörer/-innen spürbar werden. Da Subversives mit immer höherer Geschwindigkeit von den parasitären Medien aufgesogen und verbraten wird, liegt einzig eine große Gefahr im Gelingen.

Unsere Aufmerksamkeit verdienen Kulturtechniken der Bedächtigkeit und der Konzentrationsfähigkeit, das Hören soll als Kultur zurückgegesben werden. Langsamkeit, Stille und Schweigen sind zu gestattende Elemente der Zuhörruhe. Damit fallen Beschallungsapparate wie ein Mensaradio aus dem Raster wünschbarer Verbreitungsformen des Nebenbeihörens. Wenn mit dem Radio Sinngebendes und Brauchbares veranstaltet wird, soll das Zuhörenkönnen erreicht werden /GanzOhr/.

Das Produkt Uni-Radio könnte viel mit den besten Beispielen des amerikanischen Community-Radio gemeinsam haben:

"Ninety percent of our programming is both original and local. Our sound is eclectic with a well-produced mix of news and in-depth public affairs, ongoing drama, literature and performance series, as well as interviews and reviews. Our music programming ranges from folk to hip-hop, from Bach to Nusrat Fateh Ali Khan. We produce many "live" shows, traveling the region to broadcast live music, demonstrations, and cultural events. The majority of our staff are unpaid, volunteering from the community, donating their time, energy and drive because they see a chance to make a difference." /KPFA/
Ein Uni-Radio Weimar braucht einen Namen. Die Projektgruppe Medienmanagement sollte darüber nachdenken und evtl. auch einen Wettbewerb organisieren. Der Verfasser nimmt sich einstweilen das Recht, den Vorschlag "Kassiber 106,6" in die Welt zu setzen.


Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit.
Karl Valentin



3. Realisierung


3.1 Sendeform und Termine

Am 12.12.1997 hat die Fakultät Medien der Thüringer Landesmedienanstalt (TLM) eine Voranfrage für ein Frequenzzuordnungsverfahren für einen Ereignisrundfunk ab 1998 übermittelt:


"Die Bauhaus-Universität Weimar hat die Absicht - beginnend mit dem Jahr 1998 - Ereignishörfunk im Zusammenhang mit Kulturereignissen in Weimar zu veranstalten. Die Programme sind als mehrsprachige Kultur- und Informationssendungen geplant. Gemäß Satzung für die Zulassung von Ereignis- und Einrichtungsrundfunk vom 24.3.1997 bitten wir um Einleitung eines Frequenzzuordnungsverfahrens. Das Ereignis Kulturstadtjahr Weimar 1999 ist auch von überregionalem Interesse. Deshalb bitten wir Sie zu prüfen, inwiefern auch eine Verbreitung der Hörfunkangebote in den Nachbarstädten Erfurt und Jena in Betracht kommen kann. ... Da wir auch aktiv am Pilotprojekt DAB beteiligt und weiterhin an dieser Technologie interessiert sind, sollte auch geprüft werden, ob im Jahr 1999 eine zusätzliche DAB-Programmausstrahlung von Hörfunkangeboten und ggf. PAD- und NPAD-Datendiensten durch entsprechende Infrastrukturmaßnahmen gefördert werden kann. ... Nach unsere Auffassung ergeben sich für das Projekt zahlreiche Ansatzpunkte, die auch von medienwissenschaftlichem Interesse sind. Deshalb regen wir an, daß das Hörfunkangebot zusätzlich durch ein von der TLM ausgeschriebenes externes wissenschaftliches Forschungsprojekt begleitet wird."

Die TLM weist am 15.12.97 darauf hin, daß sie bereits am 8.4.1997 bei der Staatskanzlei Erfurt einen Antrag auf Zuteilung einer lokalen UKW-Frequenz in Weimar für eine Mischnutzung (Hochschulrundfunk, Offener Radiokanal, Nichtkommerzieller Lokalhörfunk und Ereignisrundfunk) gestellt hat. Damit ergeben sich günstige Aussichten, die beantragte Frequenz 106,6 MHz in Weimar zu nutzen, wenngleich dies in einer wenig übersichtlichen Nutzungsform erfolgen wird.

Die zeitliche Einordnung des Ereignisrundfunks hat sowohl die Ereignistermine in Weimar als auch die Semesterrhythmen zu berücksichtigen. Gegenwärtig sind folgende Sendetermine konzipiert, ein graphischer Ablaufplan befindet sich im Anhang:


Anlaß Zeittraum Dauer
Kunstfest Weimar 1998 Juni/Juli 1998 1 Woche
Beginn Kulturstadtjahr 1999 Januar 1999 2 Wochen
Sommer Kulturstadtjahr 1999 Juni/Juli 1999 4 Wochen
Ausklang Kulturstadtjahr 1999 Dezember 1999 2 Wochen

Das Kunstfest Weimar findet im Jahr 1998 in der Zeit vom 28. Mai bis zum 5. Juli statt. In diesem Zeitraum soll eine erste aktive Sendewoche liegen. In den sich anschließenden Semestern werden Hörfunkprojekte durchzuführen sein, mit denen in kurzen konzentrierten Intervallen einen Ereignisrundfunk zum Kulturstadtjahr 1999 veranstaltet wird. Der Planung liegt die Absicht zugrunde, die Sendedauer mit zunehmender Erfahrung und mit wachsenden Kompetenzreservoir auszudehnen. Nach dem Jahr 1999 - mit drei Sendeintervallen - wird es evtl. in jedem Sommersemester ein Hörfunkprojekt geben. Neben den Ausbildungsprojekten können sich ggf. auch selbstverwaltete Initiativen etablieren.


3.2 Projektstruktur


Das geplante Projekt kann nicht allein ein Vorhaben eines Bereichs an der Fakultät Medien sein, sondern ist Sache der Hochschulen in Weimar. Die Fakultät Medien versteht sich als Katalysator und Koordinator. Das Pilotvorhaben Uni-Radio ist als Verbundprojekt benachbarter - aber selbständiger - Teilprojekte konzipiert: Neben dem Kernprojekt zur Gestaltungspraxis Hörfunk sind weitere autonome Projekte wünschenswert, die sich zugleich kooperativ und kritisch begleiten. Die graphische Übersicht zur Projektstruktur (Anhang) stellt die Verflechtung verschiedener Ausbildungs- bzw. Kompetenzfelder dar.


Projekt Hörfunkpraxis

Im Kernprojekt stehen zu erlangende konzeptionelle, technische, journalistische und ästhetische Fertigkeiten im Vordergrund. Diese praktischen und unmittelbar wirksamen Fähigkeiten der Hörfunkpraxis - d. h. das "eigentliche Radiomachen" - sind:

° Reflexion über Hörgewohnheiten und Entwicklung von Kritikfähigkeit,
° Ideenfindung und Konzeptbildung,
° Kenntnis von Basistechniken und Abläufen, kooperatives Arbeiten,
° Selbständigkeit bei der Produktion von Beiträgen.

Zu vermittelnde Inhalte sind:

- Basistechniken:
Sprechtechnik und Ausdrucksschulung,
Ästhetik Stimme, Klang, Geräusch,
Technik Schnitt, Montage, Produktion,
Planung Abläufe, Verantwortung, Produktion.

- Berichtende und erzählende Beitragsformen:
Reportage, Recherche, O-Ton-Beitrag, montierter Beitrag, Nachrichten, Interview, Milieustudie, Dokumentation.

- Beitragsformen mit Meinungsbetonung:
Moderationstexte, Kommentar, Statement, Rezension.
Glosse, Essay, Magazin.

- Kreativ-künstlerische Techniken (Verbindung zum Projekt Hörästhetik):
Feature, Hörspiel, Hörstück, Montage, Collage, comedy, Klangerzeugung.
Spezialprojekte wie acoustic ecology, soundscapes, deep listening, electronic listening.


Projekt Medienmanagement/Öffentlichkeitsarbeit

Hörfunk-Vorhaben ähnlicher Art zeigen, daß den Fragen des Projektmanagements und der Öffentlichkeitsarbeit zu spät und zu wenig Aufmerksamkeit gewidmet wird. Die Situation in Weimar ist denkbar günstig, da hochqualifizierte Fachleute des Medien- bzw. Kulturmanagements als auch der Visuellen Kommunikation im Rahmen von Ausbildungsprojekten mitwirken können. Schwerpunkte des Projekts sollten sein:

° Identitätsstiftung und Profilierung des Senders, Namensfindung
° Öffentlichkeitsarbeit, corporate Design, Visuelle und andere Formen der Werbung,
° Inszenierung des Medienereignisses: Organisation von Veranstaltungen, "special events", Presseterminen etc.
° Komplexe Nutzungsstrategien von Werbe- und Informationsmedien: herkömmliche Medien, Internet, Digital Radio DAB etc.,
° Erarbeitung der Organisationsstruktur, interner Satzungen, Reglements, Abläufe,
° Projektsteuerung, Finanzplanung, Budgetierung,
° Fixierung juristischer und presserechtlicher Fragen,
° Aufbau vielfältiger Kooperationsbeziehungen nach außen,
° Medienkooperation und sponsoring,
° Programmanalyse und -kritik,
° Rezeptionsforschung, feedback,


Projekt Hörästhetik, Programmvorproduktion

Ein ambitioniertes Programmkonzept mit einem hohen Teil an Eigenproduktionen ist von der Mitwirkung künstlerisch und technisch erfahrener Fachleute abhängig. Hier sind unbedingt die personellen und technischen Möglichkeiten der Hochschule für Musik und der universitären Bereiche zu nutzen.

° konzeptionelle und analytische Betreuung akustischer Realisierungen,
° Produktion von Hörexperimenten, elektroakustischer Musik, soundscapes, Montagen, Collagen,
° Ausprägung kreativ-künstlerischer Techniken (Verbindung zum Kernprojekt):
Feature, Hörspiel, Hörstück, Montage, Collage, comedy, Klangerzeugung.
Spezialprojekte wie acoustic ecology, soundscapes, deep listening, electronic listening.
° Realisierung einer akustischen Sender-Identität: Sendersignet, Pausenzeichen, loops, ggf. trailer etc.,
° Kommentierung und musikwissenschaftliche Begleitung,
° Mitwirkung und Beratung bei der Musikauswahl.


Analyse und Kritik

Die Auswertung, Analyse und Kritik realisierter Sendungen ist ein ganz wesentliches Element des Verbundprojekts und muß während der Sendeintervalle regelmäßig und intensiv erfolgen. Hierzu sind alle Angehörigen der Fakultät eingeladen. Da offenbar ein eigenes Semesterprojekt hierfür zunächst nicht möglich scheint, sollte die Bereitschaft insbesondere der Vertreter/-innen der medienwissenschaftlichen und -gestaltenden Bereiche zu einer planmäßigen Mitarbeit in täglichen Redaktionssitzungen gegeben sein, um sinngebende und ideenfindendende Vorgänge zu befördern und um von einer "neutralen" Warte aus, kritisch-konstruktiv einzugreifen.

Unabhängig davon sollte die TLM ein Forschungsprojekt ausschreiben, um eine externe beobachtende Begleitforschung insbesondere im Jahr 1999 zu ermöglichen (vgl. 3.1).


3.3 Projektablauf


Vorgespräche haben in beträchtlicher Zahl seit Jahresbeginn 1997 stattgefunden (Auswahl in der Tabelle). In den ersten Wochen des Jahres 1998 sind die Vorstellungen zum Lehr- und Technikpersonal und zur ausstattungstechnischen und baulichen Seite zu detaillieren. Hierfür muß ein technische Verantwortung definiert werden. Begleitend sind inhaltliche und pädagogische Fragen zu präzisieren. Die Arbeitsfähigkeit muß Ende März erreicht werden.


Arbeitstreffen Interessenten Uni-Funk Thüringen 2.97
Besprechung mit Kunstfest Weimar (A. Deibel) 17.10.97
Besprechung mit SEAM HfM (R. Minard) 29.10.97
Besprechung mit Specherziehung HfM (B. Holfeld) 7.11.97
Diskussion Organisation mit Fakultätsleitung 1.12.97
Voranfrage Ereignisrundfunk TLM 12.12.97
Antragstellung zentrale Uni-Projektförderung für Sendestudio 10.12.97
Treffen Initiativgruppe Radio-Projekt 15.12.97
Fertigstellung Projektskizze 12.97
Diskussion Konzept in Fakultät 1.98
Exkursion Mitarbeiter MDR und Antenne Thüringen ab 16.1.98
Vorschlag Radio-Projekt an Studienkommission 18.1.98
Projektankündigung, Voreinschreibung 1.98
Beratung Initiativgruppe Semestervorbereitung 2.2.98
Beschaffung Technik, Raum 2./3.98
Workshop Radio 3.4. - 4.4.98
Semesterbeginn 6.4.98
Kunstfest 28.5. - 5.7.98
Semesterende 18.7.98

Während der ersten Semesterhälfte ab Anfang April ist die zu definierende Sendewoche im Zeitraum Juni/Juli außerordentlich intensiv vorzubereiten. Vorgeschlagen wird, im Pilotprojekt die Sendezeit auf maximal 7 Tage à 6 Stunden zu begrenzen. Die Sendezeit kann zwischen 18.00 und 24.00 h liegen. In der Vorbereitungsphase sollen sowohl befähigende Workshops stattfinden als auch Produktionen vorgefertigt werden.

Im Projekt sollte unter Berücksichtigung der Aspekte Arbeitsbelastung und Überschaubarkeit eine Teilnehmerzahl zwischen 20 und 30 erreicht werden. Das Radio-Projekt wird am Ende des Wintersemesters 1997/98 angekündigt. Eine Voreinschreibung zur Ermittlung des Interesses wird erfolgen. Mit einem orientierenden Workshop wird am 3./4. April das Projekt inhaltlich-technisch begonnen. Die Auftaktveranstaltung soll nach Möglichkeit mit einem publikumswirksamen Live-Hörspiel in der ACC-Galerie gekoppelt (z. B. Toyploitation) werden, um eine kreative Arbeitsatmosphäre zu befördern.

In der ersten Semesterhälfte sind Kenntnisse und Fertigkeiten in Workshops (ggf. an Wochenenden) zu vermitteln, um rasch eine eigenständige Arbeitsweise zu ermöglichen. Diese Etappe stellt besonders hohe Anforderungen an alle Beteiligten, da mit hoher Konzentration und Dichte ergebnisorientiert zu arbeiten ist.

Ausgangspunkt kann eine sprechtechnische Eignungsprüfung sein, womit über Einzelgespräche auch Erfahrungen und Neigungen erkennbar werden. Durch hörpraktische Übungen sind das ästhetische Urteilsvermögen zu schärfen als auch Leitlinien zur Programmgestaltung und zu Verantwortungs-bereichen zu abzuleiten.

Anschließend (ggf. begleitend) sind die handwerklichen Grundlagen des Journalismus bzw. der Hörfunkproduktion in Workshops ergebnisorientiert zu vermitteln. Die Resultate dieser praktischer Tätigkeiten sollten prinzipiell sendefähig sein.


3.4 Personal


Aus dem Strukturplan des Projekts (Anlage) geht der Personalbedarf zur Realisierung des Verbundprojekts hervor. Neben den Kooperationsleistungen sind die Lehraufträge (4 à 60h) zu sichern.

Kernprojekt:
Sprecherziehung Holfeld, Finke, Fürnberg (HfM) Kooperation Deputat
Gestaltungspraxis Tesch + Praxisvertreter/-in Lehrauftrag à 60 h
Studiotechnik Koch (TUI), nn. Lehrauftrag à 60 h
nn. (Fak. M) Studioleiter
Thomas, Schwab (Fak. M) Techniker
Analyse und Kritik min. 2 nn. (Fak. M) Medienwissenschaft, -gestaltung
Assistenz nn.Tutorenstelle
Schatter Deputat
Akustik/Hörästhetik:
Elektroakustik Minard (HfM) Kooperation Deputat
Klanglabor Kemter Deputat
Marketing/Öffentlichkeit
Management Maier, Werthmann Deputat
Öffentlichkeitsarb. Upmeier (G) Kooperation Deputat
Koordination Verbundprojekt:
HfM Minard (HfM) Kooperation Deputat
Bauhaus-Uni Schatter Deputat


3.5 Technik


Die Technikkonzeption geht von folgenden Voraussetzungen aus:

° Berücksichtigung langfristiger komplexer Bedürfnisse der Audioproduktionen an der Universität nicht nur für die Hörfunktechnik, sondern auch für hochwertige Videovertonung und Experimente im Klanglabor.
° Beschaffung eines höherwertigen universellen Studios für Audio-Produktionsregie
° semiprofessionelle Ausstattung, Zukunftssicherheit, Kompatibilität, Zuverlässigkeit, Redundanz
° keine automatische Computer-Ablaufsteuerung,
° Orientierung auf digitale Vorverarbeitung mit Computerschnittsystemen,
° digitale Aufzeichnung, Vorbereitung Harddiskrecording, keine Verwendung Analogbandtechnik
° Mischpult aus Kostengründen vermutlich noch als Analogvariante
° mobile Reportagetechnik teilanalog,
° Audio-Server als Internetvertriebsform für überregionale (globale) Verbreitung

Das Konzept wird im Anhang genauer dargestellt. Von mehr als einem Dutzend wichtiger Anbieter liegen Daten und Preise interessanter Produkte vor. Damit ist abzuschätzen, daß der Finanzbedarf für eine Standardausrüstung bei 270.000 DM liegt, mindestens jedoch bei etwa 150.000 DM. Im Dezember 1997 wurde an den Haushaltsausschuß des Senats ein Antrag zur Projektförderung eingereicht. Mit den gewünschten Mitteln (Antrag realistischerweise ca. 56.000 DM) könnte der Grundbedarf eines Produktionsstudios realisiert werden. Weiterer Finanzierungsbedarf müßte aus Haushaltsmitteln gedeckt werden - die Differenz beträgt ca. 100.000 DM. Damit ist insbesondere auf mehrwertige und langfristige Nutzung der Investitionen zu achten. Ein modifiziertes Konzept wurde durch Christian Koch (TUI) nach der Antragstellung formuliert /Koch2/.

Durch Leihe soll auf eine arbeitsfähige Grundausstattung ergänzt werden. Leihgeber können die TU Ilmenau, Radio F.R.E.I. und Firmen (gegen Gebühr) sein.


3.6 Raum


Während der gesamten Zeit des Projekts sind verschiedene Vorbereitungs- und Studioräume bereitzustellen. In der Anlage ist eine Bedarfsplanung zu finden, die Erfahrungen vergleichbarer Projekte nutzt. Der Raumbedarf einer Standardstudioumgebung mit Nebenräumen beträgt etwa 190 m2, mindestens jedoch etwa 80 m2. Besondere Anforderungen ergeben sich durch die Notwendigkeit von Räumen, die sich zueinander in Nachbarschaft befinden müssen und vor allem einer notwendigen Schalldämmung der Studioräume. Hierfür könnten auch handelsübliche mobile Sprecherkabinen verwendet werden. Eine Zuarbeit aus der Fakultät Medien liegt hierfür leider noch nicht vor.

An der Fakultät Medien können sowohl das sogenannte Studio bzw. der Regieraum im EG. Bauhausstraße 11 nach Umbau genutzt werden. Eine Mitbenutzung des Studios für Interaktive Techniken (bisher Klanglabor) ist gewünscht. Konzepte und Planungen liegen noch nicht vor.

Die Finanzierung und Raumvoraussetzungen für das Projekt sind zu Jahresende 1997 weitgehend unsicher. Ohne das Vorhandensein einer minimalen Technikausstattung und ausreichend baulich-räumlicher Voraussetzungen wird das Projekt nicht durchführbar sein.


3.7 Profil und Inhalt


Ein präzises inhaltlich-ästhetisches Profil ist als Teil der Projektvorbereitung bzw. -durchführung noch durch alle Beteiligten zu bestimmen.

Um dem Anspruch des Ereignisrundfunks gerecht zu werden, soll das Programm durch eine journalistisch solide Kulturberichterstattung eingerahmt werden. Dabei ist mehr Wert auf selbst produzierte Sendeformen wie Bericht, Analyse, Interview und Kritik statt auf reproduzierende Formen der Ankündigungen von Veranstaltungen und Verkündung von Presseerklärungen zu legen. So kann nach dem Ende von Abendveranstaltungen ein Sofortbericht erfolgen und damit noch schneller sein als die Fazit-Sendung des Deutschlandradio, die ab 23.00 h erfolgt. Eine gründliche Berichterstattung vom Vorabend kann jeweils das Abendprogramm des Folgetages eröffnen. Hier sollte versucht werden, eine Wiedererkennbarkeit z. B. auch in witziger Form zu erreichen, indem eine "seriöse" Berichterstattung durch eine populär-ironische Sicht ("vox populi") gekontert wird. Hier darf auch evtl. Mundart eine Rolle spielen.

Zwei Drittel des Abendprogramms könnten genutzt werden, um eigene Vorstellungen der Hörfunkarbeit außerhalb der Kulturberichterstattung zu entwickeln. Die Hauptlinien solcher Angebote wurden in den Konturen in 2.2 benannt: Überraschung, Unangepaßtheit, Vernetzung, Identität. Denkbar ist die plastische Darstellung des Hochschullebens in Weimar durch Vorstellung von Lehr- und Forschungsprojekten, künstlerischen Arbeiten, evtl. auch akustischen Produktionen der Vergangenheit. Längere Interviews und Gespräche nicht in erster Linie mit Prominenten, sondern mit Originalen, Lebenskünstlern und Außenseitern (z. B. mit Musik eigener Wahl) sollen das Spektrum von Lebensformen zeigen. Hier sollten vor allem auch "Namenlose" und Initiativen Möglichkeiten zur Darstellung erhalten. Selbstverständlich gehören Hörexperimente und -schulen, Klangbrücken, Umweltwahrnehmung, Eigenproduktionen von Hörstücken, Musik und Literatur zu unbedingt wünschbaren Programmformen.

Erster grober Ablaufplan:

Zeit (h) Inhalt Bemerkung
10 - 12 Redaktionssitzung Auswertung, Kritik, Planung
12 - 17 Vorproduktion
17 - 18 Durchlaufprobe
18 - 19 Bericht und Rezension zu Vortagsveranstaltungen,
Kulturpresseschau
Sendung 18 - 24 h
19 - 20 Ankündigung Kunstfest-Abendprogramm, Interviews
20 - 22 Eigenproduktionen, Liveberichte, Experimentelles
22 - 23 Spätbericht live, Expressberichte vor D-Radio "Fazit"
23 - 24 Spezielle thematische Musikprogramme


Trotz oder wegen der Laborsituation sind für die Arbeit Grundsätze verbindlich zu formulieren, die im Projekt Management entwickelt werden können. Die Grundsätze sind von allen Beteiligten anzuerkennen und Voraussetzung für eine Projektteilnahme. So hat täglich ein "Chef vom Dienst" die Verantwortung der Planung und Ablaufgestaltung zu sichern. Er/sie hat Weisungsrecht. Die tägliche Redaktionssitzung sichert eine gründliche Aussprache über alle Fragen der Analyse und Kritik als auch der Vorbereitung neuer Vorhaben. Die Teilnahme ist obligatorisch. Kreativer Tatendrang, Verantwortungsgefühl, Selbständigkeit und Freundlichkeit sollen bestimmende Elemente der Projektatmosphäre sein. Dennoch: Bei grober Verletzung der Arbeitsgrundsätze kann evtl. auch ein individueller Projektabbruch verordnet werden.

Während der Sendungen ist die Publikumsansprache offiziell ("Sie"), da nicht allein studentisches Publikum erreicht werden soll. Die Stimmen der Sprecher/-innen sind "naturbelassen", ruhig, sachlich, frei von Pathos und aufgedrehter Lustigkeit. Die Moderatorenfunktion muß durch Leistung in anderen Bereichen erarbeitet werden. Einseitige Spezialisierung ist zu vermeiden (Rotationsprinzip). Modische Floskeln, Füllsel, Jargon, Anglizismen und Akademismen sind unbedingt zu vermeiden. Im Pilotprojekt sollen fremdsprachige Komponenten noch nicht stark ausgeprägt werden, diese müssen bei Folgeprojekten aber unbedingt gestärkt werden.


3.8 Verbleibende Probleme


° Konzept für Raumnutzung und bauliche Veränderungen
° Konzept für Gerätefinanzierung und -leihe, langfristige Finanzierung
° Konzept Lehrpersonal, technische Verantwortung, Studioleiter
° Musikredaktion, Tonträger, Archiv
° Projektkoordination im Verbund
° Organisationsstruktur, Verhältnis Hierarchie - Demokratie, Disziplin - Freiheit
° Arbeitsgrundsätze: Intendanz, Redaktionskollegium, Rückkopplung Lehrender
° Antrag Finanzierung Sendekosten, externes Forschungsprojekt TLM
° Urheberrecht GEMA, VG Wort


4. Quellen



Literatur

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Sonstige Quellen

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/DGB/
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/DW/
Internet-Volontariat für den Hörfunk

/Enz97/
Enzensberger, Hans M.: Aus dem Leben eines musikalischen Opfers. In: Kursbuch 129, Ekel und Allergie. September 1997. S. 1 - 4.

/Eggebrecht/
Eggebrecht, Harald: Ekeltöne. In: Kursbuch 129, Ekel und Allergie. September 1997. S. 145 - 151.

/GanzOhr/
Ganz-Ohr-Projektbüro: Symposium über das Zuhören. Programm des Hessischen Rudfunks. 24.-27.9.1997, Kassel.

/Hild/
Hildebrandt, Dirk: Hochschulradio im Internet. Seminararbeit. Bauhaus-Universität Weimar, 1997.

/IN/
Initiative Nachrichtenaufklärung

/Koch/
Koch, Christian: Entwurf zum Projekt Kunstfestradio 1998. TU Ilmenau 1.8.97.

/Koch2/
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/KPFA/
Community Radio

/FREI/
Radio FREI: Bewegung durch den Äther. Programmvorschau. 5.-13.7.1997, Erfurt.

/L-FUN/
Radio L-FUN. Das Library Radio: Programminformation. 1997.

/Rose/
Rose, Franka: Anspruch und Realität eines Nichtkommerziellen Lokalradios. Fallbeispiel: Radio F.R.E.I. Erfurt. Seminararbeit. Bauhaus-Universität Weimar, 1997.

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Satzung für die Zulassung von Ereignis- und Einrichtungsrundfunk. Thüringer Staatsanzeiger Nr. 12/1997 S. 767 - 768 vom 24.3.1997.

/TLM/
Analyse der Programme von Antenne Thüringen, Landeswelle Thüringen und MDR life. Thüringer Landesmedienanstalt. Arnstadt, Juli 1997.

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Thüringer Rundfunkgesetz (TRG) vom 4.12.1996.

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Verilio, Paul: Das vernetzte Schweigen. Neues Deutschland 1./2.3.1997, S. 12 f.

/Xfm/
X fm: Eventure Radio. Programmkonzept und Geschäftsplan. 15.8.97, Berlin.



5. Anhang

(Anhang ist hier nicht vorhanden, bei Interesse wenden Sie sich bitte an den Autor)

A 1 Ablaufplan

A 2 Projektstruktur

A 3 Studiostruktur

A 4 Bedarfskonzept Hörfunkstudio: Technik und Raum