Das Internet:
Dem Bundesverband für Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V.(BITKOM) zu Folge1, ist das Internet wie wir es kennen nun 15 Jahre alt, denn «am 30. April 1993, wurde die Technologie für Internet-Inhalte zur allgemeinen Nutzung freigegeben». Der Aufstieg wird dort auch in Zahlen gefasst:
Verbreitung des Internets | |||||||
Jahr | 2002 | 2003 | 2004 | 2005 | 2006 | 2007 | 2008 |
Nutzer in 106 | 604 | 718 | 872 | 1038 | 1185 | 1309 | 1428 |
Der Hauptgrund für diesen Wachstum mag dabei die Bequemlichkeit sein, denn schließlich kann man mit dem Internet vieles und immer mehr vom heimischen Rechner aus erledigen, ohne auch nur das Haus verlassen zu müssen. Einkaufen zum Beispiel lässt es sich viel schneller und man sieht sofort das Sortiment und kann bei anderen Anbietern vergleichen. Aber auch Bankgeschäfte lassen sich tätigen und nachprüfen.
Die Kommunikation über das Internet ist ebenso vielseitig und bietet Textnachrichten bis zur Videokommunikation, wenn man Internetkosten vernachlässigt sogar kostenlos.
Die Wissensbeschaffung ist so einfach wie nie, auch wenn man vorsichtiger sein muss, da dieses Wissen nicht in allen Fällen geprüft wird.
Sicherlich noch bemerkenswert ist dabei eine Teilmenge der Internetbenutzer, nämlich die der Blogger: Diesem Thema hat sich unter anderem die Seite http://www.technorati.com/, auf deren «State of the Blogosphere 2008 report»2 sich die folgenden Zeilen beziehen:
Eine dortige Umfrage erklärt bereits warum sich die Zahl der Blogger so erhöht hat3: Die meisten der befragten Blogger geben als Grund für diese Tätigkeit an, dass sie ihre Gedanken mitteilen, ihre Erfahrungen teilen und mit ähnlich Interessierten in Verbindung kommen wollen. Bloggen ist hierbei wieder ein einfache und zugleich effektiver Weg. Technorati gibt auch Statistiken zum Wachstum der Blogger an, unter anderem eine, auf der zu sehen ist, wie sich die Anzahl der Blogger alle sechs Monate ungefähr verdoppelt hat4. Konkrete Zahlen aus der Grafik wären dabei:
Monat-Jahr/ungefähre Anzahl an Blogger in Millionen | ||||||
06-2003 | 12-2003 | 06-2004 | 12-2004 | 06-2005 | 12-2005 | 06-2006 |
0,3 | 1,3 | 3 | 5,2 | 13 | 24 | 50 |
Michael Arrington, einem Gründer des Weblogs TechCrunch5, sieht Blogs als etwas sich immer weiter veränderndes und sich unterteilendes an. So kam zu dem ursprünglichen Typ, in dem eine Person schrieb, nun auch der Typ mit mehreren Autoren hinzu. Eine andere Art der Unterteilung wäre nach Themen der Blogs oder sogar wie breit gefächert das Repertoire des Blogs ist. Natürlich könnte man auch unterscheiden ob der Blog kommerziell genutzt wird und in welcher Weise dies geschieht, etwa nur durch kleine Werbeeinblendungen oder direkt über den Blog an sich.
Die Darstellungsmöglichkeit in Blogs ist ebenfalls verschieden, so könnte man Photo- und Videoblogs noch den Textblogs gegenüberstellen. In diesen vielfältigen Möglichkeiten kann man auch den Gedanken erkennen, den Bertolt Brecht in seinem Aufsatz über die Möglichkeiten des Rundfunks sah (siehe hier). An momentanen Medien kommen Blogs dem wahrscheinlich sogar am Nächsten, bieten sie doch die Möglichkeit sich über bestimmte Bereiche zu informieren und gleichzeitig dem Ersteller Rückkopplung zu geben. Hier findet man Enzensbergers Transistorradio, das zugleich auch Sender ist, allerdings auch die Probleme die Baudrillard angesprochen hat, nämlich dass fremde Leute über Sachen diskutieren, die sie nicht direkt betreffen müssen.
Von der Entwicklung gesehen finden wir uns allerdings wohl erst in einem ähnlichen Stadium wie Brecht im Bezug auf Radio. Noch werden vor allem bisherige Angebote wie Foren oder Journale ersetzt. Und neue Arten machen die Klassifikation auch immer noch schwieriger, so etwas das Microblogging über Twitter.
Eine grafische Veranschaulichung des ganzen könnte aber zusammenfassend so aussehen6:
In dieses Schema lässt sich auch der Blog TEELOG (http://www.teelog.de/) einordnen, der von einer anonymen Person geführt wird:
Er ist nicht kommerziell ,abgesehen von einem kleinen Werbebanner um Kosten zu decken, was ihn gegenüber vielen anderen Tee-Blogs, die meistens von Tee-Firmen geführt werden, auszeichnet. Sein Hauptdarstellungsmittel ist dabei der einfache Text, der sehr schön subjektiv die Meinung des Autors widerspiegelt und Einblicke in Rezepte oder auch Nachrichten zum Thema Tee gibt. Was mir ebenfalls gefällt ist die einfache Struktur und die Farbwahl, die gut zum Thema der grünen Blätter passt.
y(t) = A × eB × t Internet: t(0) = 1995 t(1) = 1996 => y(0) = 16 => A = 16 y(13) = 1463 => 16 × eB × 13 = 1463 B = ln(1463/16)/13 = 0,34736
Blogger: t(0) = Juni 2003 t(1) = Dezember 2003 => y(0) = 0,4 => A = 0,4 y(8) = 78 => 0,4 × eB × 8 = 78 B = ln(78/0,4)/8 = 0,65912
Regressionsmodell
Internetnutzer:
n = 14
y* = ln(y)
t = 1/n × Summe(i = 1 bis n){ ti } = 6,5
y* = 1/n × Summe(i = 1 bis n){ y* } = ln(16 × 36 × 70 × ... × 1463)/14 = 5,80652
sty = 1/n × Summe(i = 1 bis n){ ( ti - t ) × ( y*i - y*) } =
1/14 × ((0 – 6,5) × (ln(16) – 5,80652) + (1 – 6,5) × ( ln(36) – 5,80652) + ... + (13 – 6,5) × (ln(1463) – 5,80652 )) = 5,16994
st2 = 1/n × Summe(i=1 bis n){ (ti - t )2 } = 1/14 × ((0 – 6,5)2 + (1 – 6,5)2 + ... + (13 – 6,5)2) = 16,25
B = sty/st2 = 5,16994/16,25 = 0,31815
A = ey* - B × t = e5,80652 – 0,31815 × 6,5 = 42,0368
=> y(t) = 42,0368 × e0,31815 × t
Blogger:
n = 9
y* = ln(y)
t = 1/n × Summe(i = 1 bis n){ ti } = 4
y* = 1/n × Summe(i = 1 bis n){ y* } = ln(0,4 × 1,4 × 3,0 × ... × 78)/9 = 2,21621
sty = 1/n × Summe(i = 1 bis n){ ( ti - t )× ( y*i - y*) } =
1/9 × ((0 – 4) × (ln(0,4) – 2,21621) + (1 – 4) × ( ln(1,4) – 2,21621) + ... + (8 – 4) × (ln(78) – 2,21621 )) = 4,35906
st2 = 1/n × Summe(i = 1 bis n){ (ti - t )2} = 1/9 × ((0 – 4)2 + (1 – 4)2 + ... + (8 – 4)2) = 20/3
B = sty/st2 = 4,35906/(20/3) = 0,65386
A = ey* - B × t = e2,21621 – 0,65386 × 4 = 0,67084
=> y(t) = 0,67084 × e0,65386 × t
Internetnutzer: t17 = 2012 yinternetnutzer(17) = 9,38714 × 109
Blogger: t18 = 2012-06 yblogger(18) = 86,70401 × 109
Bewertung: Nicht nur, dass nach diesem Modell es mehr Internetbenutzer als Menschen geben wird, sondern auch weit mehr Blogger als Internetnutzer. Somit sind die Zahlen, auch wenn sie sehr stark ansteigen, doch nicht mit einer Exponentialfunktion vergleichbar.
50% aller Menschen sind Internetnutzer: 0,5 × 6,73 × 109 = 42,0368 × e0,31815 × t × 106 3,365 × 103 / 42,0368 = e0,31815 × t t = ln(80,04891) / 0,31815 t = 13,77538 0,77538 × 12 = 9,30456 => September (unter der Annahme dass die Zahlen in der Tabelle für Januar gelten)
=> nach dem Modell wurde die 50%-Marke bereits im September diesen Jahres (2008) überschritten.
Trotz einiger Anstrengungen wie 100€-PCs ist dies jedoch nicht realistisch, wenn man bedenkt dass sich das Internet dazu auch in den ärmeren, reich besiedelten Gebieten verbreitet haben müsste.
Zusatzaufgabe: 2008: 0,219 der Weltbevölkerung nutzen das Internet 0,219 × 1,012t > 0,5 t >= log(0,5 / 0,219) / log( 1,012 ) = 69,2 => t = 70
=> Nach dieser Modellierung würde es noch 70 Jahre, also bis 2078 dauern, bis die Hälfte aller Menschen Internet benütze. Bei solche einer langen Dauer müsste man jedoch unbedingt das Wachstum der Menschheit mit einberechnen, um sinnvolle Resultate zu bekommen.