Beschreibung |
Stadträume werden maßgeblich von den Routinen ihrer Bewohner*innen geprägt. Dabei sind es nicht allein die baulichen Strukturen, die den urbanen Raum definieren – vielmehr entsteht Stadt durch Wechselwirkung, durch Handlungen, Gewohnheiten und Interaktionen, die in ihr stattfinden. Diese Routinen des Alltags bilden das Bindeglied zwischen städtebaulichen Typologien und den Menschen, die sie bewohnen und beleben. In diesem Semester beschäftigen wir uns mit dem Areal rund um den Berkaer Bahnhof - ein wichtiger Kontenpunkt für Weimar und die Region. Das Bahnhofsareal und seine Umgebung bilden einen dynamischen Stadtraum, der durch einen heterogenen Kontext aus Wohnen, Gewerbe und Infrastrukturen geprägt ist. Aktuell sind diese Nutzungen städtebaulich sektoral gegliedert, sodass kaum programmatische Überschneidungen oder Überlagerungen zu beobachten sind. Welche Potentiale könnten sich jedoch aus einem Mix von Typologien und Programmen für das Quartier ergeben? Wie können städtebauliche Eingriffe das tägliche Leben der Bewohner*innen positiv beeinflussen? Welche Routinen und Abläufe prägen das Gebiet, und wie können neue Strukturen das Vorhandene sinnvoll ergänzen und transformieren? Im Rahmen der Entwurfsaufgabe soll zum einen untersucht werden, welche neuen Wohnformen sich in das bestehende städtebauliche Gefüge integrieren lassen und wie dadurch auch alternative Formen des Zusammenlebens gestärkt werden können. Wie können veränderte Wohnbedürfnisse aufgegriffen und Möglichkeiten für innovative Wohnkonzepte entwickelt werden? |
Bemerkung |
Die Professur Stadt Raum Entwerfen beteiligt sich an der Einführung in das städtebauliche Entwerfen. Im 4. Kernmodul bieten wir dazu in diesem Semester eine Entwurfsaufgabe in Weimar an. Der Städtebauliche Entwurf setzt auf eine lokal verortete Aufgabenstellung in Kombination mit ausgewählten aktuellen, für das Zusammenleben kritischen, Parametern (bspw. Routinen und Typologien, Biodiversität, Inklusion, Gesundheit, Sharing-Modelle im Wohnen und Arbeiten, Umgang mit der Vergangenheit, neue und alte Mobilitässyteme). Bachelor Studierende aus Architektur und Urbanistik werden in diesem Semester in gemischten (3er) Teams an dieser Aufgabe arbeiten. Wir werden uns beschäftigen mit: konzeptuellem Entwickeln von nachhaltigen, kontextbezogenen stadträumlichen Visionen; Analyse, Beobachtung und Auswertung bestehender Strukturen und Benutzungsmuster; dem Weiterbauen am bestehenden Gefüge, sowie dem Entwerfen neuer räumlicher Qualitäten auf Quartiersmaßstab und von Einzelsituationen; mit der für den Städtebau wichtigen Erdgeschosszone (M1:500) und dem unerlässlichen Bezug zum Kontext (M1:1000, M1:5000) der Stadt Weimar. Wir werden arbeiten mit: Stadterkundung, Mapping, Modellbau, Übungen zu Maßen und Formaten und der Darstellung von Raumqualitäten. Die wöchentlichen Betreuungen werden ergänzt durch thematische Inputs zu den oben genannten Aspekten.
KickOff Dienstag, 08.04.25, 9:30 Uhr, Ort tba Workshop in Weimar von Dienstag, 22.04. 14 Uhr bis Donnerstag, 24.04. 18 Uhr Schlusspräsentation 08.07.25 |