Beschreibung |
weitere Lehrende: Prof. Georg Trogemann
Ab den dreißiger Jahren und bis nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelten Wissenschaftler zunehmend ausgeklügelte mechanische und elektrische Systeme, die einen Zweck verfolgen zu schienen. Diese Entwicklung überschnitt sich mit der Erforschung der Kognition von Tieren und der frühen Computertechnik und führte zu einer neuen Perspektive auf mechanische, elektrische, biologische und soziale Systeme, die zu einer vereinheitlichenden Theorie führte, die als Kybernetik bekannt ist. Obwohl der Computer heute in einer beispiellosen Entwicklung zum Motor und Getriebe unserer Zivilisation wurde, gerieten die ursprünglichen Ideen rund um die Kybernetik aus dem Blickfeld. Wir leben heute nicht nur mit den digitalen Maschinen, sondern auch den Umweltfolgen derselben und müssen feststellen, dass sich unsere Welt verändert – in einer Weise, die wir nicht vorweggenommen hatten. Grund genug, diese Entwicklung als Kultur – oder eben Unkultur zu thematisieren, indem wir uns die Handlungsträger anschauen, die tätig sind. Und die Regelwerke in der uns aktuell umgebenden Welt, in welche sie eingebunden sind oder sie gar selbst erzeugen in einem Spiel von Feedback und Rekursion. Aber auch, indem wir die Folgen der Digitalisierung kritisch inspizieren und uns fragen, ob wir nicht auch andere Formen der Technisierung wählen oder erfinden können? Und wo wir in der Vergangenheit Fehler gemacht haben? Dass dies nicht als ein Projekt der Kritik sich entwickelt, liegt an Euch – den Studierenden, denn als Ergebnis des Projektes sollen (Kunst-) Werke, Konzepte, Performances und Vorschläge für Handlungen entstehen, die aus einem Umweltverständnis heraus Praktiken entwickeln, die sich in ihren wechselseitigen Bezügen zwischen den agierenden Subjekten – seien es Menschen, Tiere, Pflanzen oder Maschinen – entfalten. Eine Exkursion nach Schieferpark wird Bestandteil des Moduls sein. |