Beschreibung |
In der Vorlesung behandeln wir ausgewählte Themen der Architekturgeschichte seit dem späten 18. Jahrhundert. Ausgehend vom ambivalenten Begriff der Moderne wird Architektur dabei als ein gesellschaftliches Phänomen verstanden. Insofern geht es uns weder um ›große‹ Architekt*innen noch um ikonische Einzelbauten. Stattdessen nehmen wir Praktiken und Diskurse, Institutionen und Akteure, Medien und Temporalitäten der Architektur in den Blick. Es geht u.a. um die Figuren des Bewohners und des Architekten, um Entwurf und Verwaltung, Bahnhöfe und Ruinen, Zeitschriften und Buchreihen, um Privatheit und Öffentlichkeit. Dabei stellt sich auch die Frage, wie sich der Anspruch an eine moderne Architektur zwischen künstlerischem Impuls, öffentlichen Vorgaben und aktuellen politischen Themen (Nachhaltigkeit, Wohnungsnot und Migration) beständig verändert.
»Der modernen Architektur sind die Antinomien der Moderne konstitutiv eingeschrieben«, schreibt der Architekturhistoriker Winfried Nerdinger. Ziel der Vorlesung ist es, einen Eindruck von diesen Widersprüchen – den Spannungen, Brüchen, Versprechungen und Enttäuschungen – der Architektur in der Moderne zur vermitteln. |