Beschreibung |
Das Modul vermittelt, dass auch Theorie eine Form der Praxis ist, und es regt dazu an, selbst Theorie zu ›praktizieren‹. Ausgangspunkt ist der Gedanke, dass Theorie vom gemeinschaftlichen Austausch lebt. Ziel des Moduls ist es daher, die für die Teilhabe am Diskurs erforderlichen Voraussetzungen zu liefern. Es vermittelt die dazu grundlegenden Praktiken des Theoretisierens — wie das Lesen, Nachdenken, Schreiben, und das Debattieren. Das Modul liefert damit auch Grundlagen für die Erarbeitung einer eigenständigen Haltung. Im Mittelpunkt steht dabei die Haltung zur Form, über die Architekt*innen im Entwurf maßgeblich mitbestimmen und für die sie besondere Verantwortung tragen.
Angesichts der Fragen, die heute aufgeworfen sind, widmet sich das Modul dem Thema »Nachhaltigkeit als Formproblem«. Das Modul geht von dem Gedanken aus, dass Architekten und Architektinnen dafür verantwortlich sind, dass nicht nur nachhaltig gebaut, sondern auch gestaltet wird. Gemeinsam suchen wir nach Grundsätzen, um dieser Verantwortung gerecht zu werden.
Um angehende Architekt*innen auf die sich ihnen im Entwurf stellenden Fragen vorzubereiten, betrachtet das Modul, wie diese Fragen von anderen vor ihnen beantwortet worden sind. Im Mittelpunkt steht daher die Auseinandersetzung mit den Auffassungen von Architekten und Architektinnen, die mit ihren Positionen heute zum Diskurs beitragen. Das Modul fördert die kritisch-abwägende Auseinandersetzung mit den Haltungen, die in den jeweiligen Werken und in den Äußerungen dazu zum Ausdruck kommen. Es lehrt, sich in die Auffassungen anderer hineinzuversetzen, sie zu verstehen und das Für und Wider in ihnen zu sehen. Vermittelt wird damit die Idee einer Theorie, aus der Praxis erwächst und in diese zurückwirkt.
In eine Reihe von Vorlesungen werden die Themen, mit denen sich die Studierenden durch eigenständige Lektüren auseinandersetzen müssen, aufgrund der durch diese Lektüren eingebrachten Fragen und Denkansätze weiter erläutert und kontextualisiert. An drei Vorlesungsterminen erarbeiten die Studierenden in kleinen, aus den parallel laufenden Entwurfsprojekten zusammengesetzten Gruppen in von ihnen vorbereiteten Debatten Argumente. An einem Schlusstermin stellen die Gruppen vor, welche Einsichten sie gewonnen haben, und welche Perspektiven sich für sie ergeben. |