schreiben als würde ich [zeichnen]- art-writing, writing art, Schreiben als künst-lerische Praxis - Einzelansicht

Unabhängig von fachlichen Disziplinen sind wir darauf angewiesen, uns mitzuteilen. In diesem Zusammenhang sind wir oft damit konfrontiert, Text produzieren zu »müssen«, sei es um ein Projekt zu beschreiben oder ein Artist Statement zu verfassen. Oft lassen wir uns dabei von konventionellen Idealen verführen. Doch wie finde ich einen Schreibstil, der zu mir und dem was ich mache passt? Wie kann ich meine persönliche künstlerische/gestalterische Position textlich vermitteln ohne in sprachliche Nachahmungen zu verfallen? Eng gekoppelt an die künstlerische/gestalterische Praxis der Studierenden, geht es in diesem Seminar darum, einen eigenen Zugang und eine individuelle Haltung zum Medium Text zu entwickeln.

Indem wir ganz unterschiedliche Texte lesen und diskutieren (z.B. von Legacy Russell, Kim De l’ Horizon, Ursula Le Guin, Donna J. Haraway), wollen wir uns verschiedenen Arten des Schreibens nähern. Dem künstlerisch/gestalterisch Arbeitsprozess ähnlich, ist die Produktion von Texten ein Lern- und Experimentierfeld. Das Seminar bietet die Möglichkeit sich textlich auszuprobieren, Ideen zu entwickeln und zu verwerfen, neue Zugänge zu finden und Schreiben (auch) als künstlerische Praxis zu begreifen. Wir wollen (vermeintliche) Schreibkonventionen brechen und Schreibblockaden lösen. Praktisch wollen wir die Frage »Wie schreibe ich [über (meine) Kunst]?« beantworten.

Die Studierenden werden befähigt, einen produktiven Umgang mit dem Medium Text zu finden, der die eigene Arbeit widerspiegelt und dadurch überzeugt.

Ergänzt wird die Veranstaltung durch Gastvorträge, bei denen unterschiedliche Positionen zu den Themen art-writing, writing art und Schreiben als künstlerische Praxis vorgestellt werden.

Die Unterrichtssprache der Lehrveranstaltung ist vorrangig Deutsch. Einige der Texte, die wir lesen werden, sind aber auf Englisch und die Studierenden können auf Englisch schreiben/präsentieren.

• Chiang, Ted (2002): Story of your Life. In: Ders. (Hg.): Stories of your Life and Others. New York: Penguin Random House LLC, 91-145.
• Le Guin, Ursula K. (1989): The Carrier Bag Theory of Fiction. In: Dancing at the Edge of the World. New York: Grove Press.
• Russell, Legacy (2021): Glitch Feminismus, übers. v. Cotten, Ann et. al. Leipzig: Merve.
• Rendell, Jane (2005): Architecture-writing. In: Dies. (Hg.): Critical Architecture, Journal of Architecture 2005, Vol. 10(3), 255-264.
• De l’Horizon, Kim (2023): Psalm der Wüsten Würstchen zu Ehren von Alice Samuel. In: Frahm, Yelenah, Franke, Oliver & Heinen, Julia: Okkultismus, Geschlecht, Hexen, Gewalt, Spiritualität. Neue Rundschau Vol. 134(2). Frankfurt a. M.: S. Fischer: 10-18.
• Haraway, Donna J. (1995): Ein Manifest für Cyborgs. Feminismus im Streit mit den Technowissenschaften. In: Dies. (Hg.): Die Neuerfindung der Natur. Primaten, Cyborgs und Frauen. Frankfurt a. M. & New York: Campus 33-72.
• Beauchamps, Marie (2021): Doing Academia Differently. Loosening the Boundaries of Our Disciplining Writing Practices. In: Millennium. Journal of International Studies, Vol. 49(2), 392-416.
• Shepherd, Laura J. (2016): Research as Gendered Intervention. Feminist Research Ethics and the Self in the Research Encounter. In: Crítica Contemporánea. Revista de Teoría Política 2016, Vol. 6, 1-15.

Bitte beachten Sie die entsprechende Studienordnung.

Regelmäßige + aktive Teilnahme; Präsentation; schriftliche Abgabe.