Beschreibung |
Das Geheimnis markiert die Grenze zu öffentlicher Kommunikation, zu politischer Transparenz und zu freien Verbänden und bildet eine normative Errungenschaft der europäischen Aufklärung. Parallel wurden die Idee und Praxis der Öffentlichkeit im Umfeld der europäischen Aufklärung installiert, um zur Reflexion, Diskussion und Veränderung gesellschaftlicher Prozesse und Strukturen beizutragen, insbesondere der politischen Herrschaft. Ihr Medium war das autonome, argumentgestützte Räsonieren freier Bürger:innen, das später in massenmediale Nachrichtenformate übergeleitet wurde, die ihren Blick entweder kritisch ‚nach oben‘ auf bestehende Machtverhältnisse oder ‚nach unten‘ auf Benachteiligte und Ausgeschlossene richteten. Daraus resultierten politische Kritik, Dokumentation ungleicher Lebenslagen sowie Spiegelung und Integration disparater Interessen als Hauptfunktionen der Sphäre der (Medien-)Öffentlichkeit. Das Plenum betreibt Begriffsgeschichte und Theoriereflexion und untersucht die gesellschaftlichen Funktionen der spätmodernen Öffentlichkeit ebenso wie Gründe ihrer Destabilisierung und des neuen Populismus. Das Plenum bietet ebenso die Plattform für Entwürfe, Präsentation und kritische Diskussion der anstehenden Projektarbeiten. |
Literatur |
Habermas, Jürgen (1990): Strukturwandel der Öffentlichkeit. Untersuchungen zu einer Kategorie der bürgerlichen Gesellschaft. Ergänzt um ein Vorwort zur Neuauflage. Frankfurt a. M. Hölscher, Lucian (1979): Öffentlichkeit und Geheimnis. Stuttgart. Peters, Bernhard (2007) Der Sinn von Öffentlichkeit. Frankfurt a. M |