Beschreibung |
Löcher kommen meist ungelegen: sie stören im Portemonnaie, im Bauch, im Socken. Andererseits sind Löcher unverzichtbar. Was wären unsere Medien ohne ihre Löcher? Schallplatten und DVDs drehen sich um sie, Filmstreifen sind mit ihnen perforiert, Kameras empfangen ihr Licht durch sie, sogar Computer brauchen Nullen als Leerstellen, um digital rechnen zu können. Fast jedes Ding unseres Alltags hinterlässt Löcher in Landschaften und Erdschichten, wenn seine Rohstoffe abgebaut werden. Leben wir also längst in einer "hole world" (Gavin Bridge)? Im Seminar wollen wir uns dem seltsamen Nicht-Ding des Lochs aus medienphilosophischer Perspektive nähern. Wir untersuchen Löcher, Lücken und Leerstellen in der Philosophie, in Filmen, Kunstwerken und in unserer alltäglichen Umgebung. Was verschwindet und erscheint aus Löchern? Kann man Skulpturen aus leerem Raum formen? Wie gehen wir mit Lücken in Archiven um? Kann man ein Foto von schwarzen Löcher machen? Im Juni besuchen wir gemeinsam die Konferenz "Nothing Matters. On Negative Spaces, Objects, and Relations", die vom 13.-15.6. in Weimar stattfinden wird. Wir bereiten uns intensiv auf die Konferenz vor und bereiten die Vorträge zusammen nach. Die Konferenz ist als Blocktermin Teil des Seminars, so dass die letzte Sitzung bereits am 19.6. stattfindet. |