Das Internet ist im 21. Jahrhundert zu einem scheinbar unumgänglichen Bestandteil der Gegenwartswelt und ihrer Alltagspraktiken geworden. Somit wundert es auch nicht, dass es wohl kein sozialwissenschaftliches Forschungsfeld mehr gibt, in dem sich Forscher*innen nicht mit digitalen Kulturen auseinandersetzen müssen. Dies gilt nicht zuletzt auch für die Forschung zu (Jugend-)Szenen. Auch sie sind eingebettet in Online-Welten und digitale Praktiken.
Das Seminar „Internetethnographie” geht der Frage nach, wie die Werkzeuge ethnographischer Forschung auf digitale Kulturen angewandt werden können. Nacheinander werden die Seminarteilnehmer*innen die Prinzipien und Gütekriterien qualitativen Forschens, forschungspraktische Werkzeuge sowie Mittel zur Datenanalyse und Wege der Ergebnisdarstellung kennenlernen. Der Schwerpunkt wird hierbei auf die Online-Welten konkreter (Jugend-)Szenen gelegt.
Die Studierenden werden die Möglichkeit haben, ihre eigenen Forschungen durchzuführen, indem sie eigene Fallbeispiele recherchieren und analysieren. Hierzu wählen sie sich zu Beginn des Seminars eine Szene aus, der sie sich im Verlauf des Semesters internetethnographisch nähern möchte. Durch Diskussionen, Gruppenarbeit und die regelmäßige Bearbeitung von Portfolio-Aufgaben werden die Studierenden ihre ethnographischen Fähigkeiten (weiter-)entwickeln und verschiedene Möglichkeiten der Datenanalyse kennenlernen. Das Seminar bietet somit die Möglichkeit, theoretische Konzepte mit lebensweltlichen Praktiken zu verknüpfen und dadurch auch ein tieferes Verständnis für die Internetethnographie zu entwickeln.
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