Beschreibung |
In den letzten Jahren kamen unzählige Filme über künstlerische Gesamtwerke heraus: »Werk ohne Autor«, »Van Gogh«, »Exit through the Gift shop, »Mr. Turner«, »Frida«, »Paula«, »Loving Vincent« … Welchen Vor- oder Nachteil hat der Film gegenüber dem Museum in der Darstellung von biographischen Narrationen, die oft nicht nur die Entstehung der Kunstwerke nachzeichnet, sondern auch den visuellen und einzigartigen Stil der Künstlerin in unsere Wahrnehmung übersetzt und ihn damit erzählbar macht.
Das Museum und der Film unterhalten gemeinsame Visualisierungstechniken, die jedoch in vollkommen unterschiedlichen Zeitregimen aufgehen: »Dabei setzen Filme häufig am historischen Auftrag des Museums, Objekte zugänglich zu machen und Wissen zu vermitteln, an. Sie vermögen dem Zuschauer Bereiche zu erschließen, die sonst verborgen und unsichtbar bleiben: In einer Großaufnahme werden mit bloßem Auge nicht wahrnehmbare Texturen eines Gemäldes sichtbar; ein Blick hinter die Kulissen führt in Depots, Restaurierungswerkstätte und Besprechungsräume; kostbare Schätze und traditionsreiche, labyrinthische Museumsbauten werden aufwendig in Szene gesetzt.
Doch äußert der Film auch offen Kritik am Museum. Skeptisch beäugt er museale Traditionen und Konventionen. Er lässt seine Figuren mit dem strengen Verhaltenskodex – dem langsamen Schreiten, Flüstern, Abstandhalten – brechen, parodiert die manierierte, im Museum gebräuchliche Sprache«, schreibt Anna Heinzmann – Kuratorin der Reihe »Film und Museum, Passage durch eine Beziehungsgeschichte«.
Dieser ambivalenten Beziehung von Museum und Film gehen wir nach: Wir schauen nicht nur Filme, in denen Museen eine zentrale Rolle spielen, sondern schauen uns außerdem auch Film-Museen an. |