In diesem Fachmodul verbindet sich praktizierte akustische Ökologie mit experimentellem Radio. Radio.Earth ist ein partizipatives Radiokunstprojekt, das sich mit der ökologischen Krise, ihren Auswirkungen auf unsere Umwelt und den Handlungsmöglichkeiten beschäftigt. Mit Hilfe von maßgefertigen, mobilen Mikrofoneinheiten für den Aussenraum ermöglicht und teilt eine offene Gruppe von Mitwirkenden weltweit in unregelmäßigen Abständen Audio-Live-Streams über Stunden bis Tage hinweg. Die Mikrofone übertragen die Klanglandschaften ausgesuchter Orte und Umgebungen, mit unterschiedlichem Grad der Landnutzung und -zerstörung, von wilder Natur bis hin zu landwirtschaftlichen, städtischen und industriellen Zonen. Natur wird hierin als kulturelle Konstruktion betrachtet, eng verwoben mit den Ideen und Problemen des Anthropozäns. Ein zentraler Aspekt ist der Austausch und die Diskussion, was wir über wiederholtes, kritisches Zu-Hören über längere Zeiträume hinweg erfahren, begreifen, lernen und tun können.
In diesem Sinne wollen wir unsere Sinne als Sensoren einsetzen und uns in unserer eigenen Praxis engagieren. Eingebettet in eine vertiefte Auseinandersetzung mit dem oben beschrieben Themen werden wir zwei mobile, solarbetriebene Mikrofoneinheiten bauen, die im Anschluss aktiv als stationär-mobile, permanent sendende Stationen in radio.earth mitwirken werden. Angestrebtes Ziel ist, dass eine der solarbetriebenen Stationen, von einem geschützten Ort des Forschungsgebiet des Greifswalder Moor Centrums streamen wird. Für die andere Einheit planen wir gemeinsam möglichst in Austausch mit lokalen Naturschutzgruppen in/um Weimar relevante Orte zu suchen und zu finden.
Das Fachmodul bildet zusammen mit dem Projektmodul Per-Son-i-fy?, dem Wissenschaftsmodul Epistemic Media und dem Fachmodul Sonic Topologies einen Themenkomplex.
|